Balkonsanierung: Welche Maßnahmen stehen dabei an?

Balkone unterliegen den Witterungsbedingungen. Nach einigen Jahren bis Jahrzehnten müssen sie saniert werden, denn die Witterung greift die Struktur an und die Balkone wirken einfach unattraktiv und wenig einladend. Doch welche Maßnahmen stehen bei solch einer Sanierung allgemein an und worauf kommt es an?

Strukturelle Probleme beseitigen

Insbesondere bei hängenden Balkonen muss im Rahmen der Arbeiten geprüft werden, ob die Balkone noch sicher sind. Dies gilt jedoch bei allen Arten von Balkonen, denn zumindest die Brüstung wird mit der Zeit marode. Es gilt:

• Fachmann beauftragen – kein Laie und Hausbesitzer kann selbst entscheiden, ob ein Balkon ein strukturelles Problem hat oder nicht. Natürlich ist bei Holzbalkonen mit dem bloßen Auge zu erkennen, ob eine Holzplanke morsch ist, doch die Aufhängung lässt sich nicht ohne Fachkenntnis prüfen.
• Brüstung – selbst bei einer gemauerten Brüstung wird ab einer bestimmten Balkonhöhe ein zusätzliches Geländer verbaut. Dieses muss stabil sein und darf keinesfalls abbrechen.
• Lösungen – häufig ist die Lösung gar nicht so kompliziert. Viele Strukturprobleme lassen sich recht leicht beseitigen, sofern ein Fachmann mit an Bord ist. Mitunter kann es notwendig sein, dass der gesamte Balkon abgerissen und neu gebaut wird. Relativ kostengünstige Lösungen sind nun Vorstellbalkone, die auf Stelzen ruhen und mit dem Haus verbunden sind. Brüstungen können vollständig abgetragen und heute gut ersetzt werden. Gerade die Glas-Metallkonstruktionen bieten sich aufgrund ihrer recht simplen Konstruktion an.

Während Hausbesitzer mühelos eigenständig den Boden abtragen und Vorarbeiten leisten können, muss die Begutachtung durch eine Fachfirma erfolgen. Nur sie kann echte Schäden feststellen und einen Lösungsweg aufzeigen.

Ein gut erhaltener Balkon lässt sich zu einem kleinen Paradies machen. Bildquelle: @ Vidar Nordli Mathisen / Unsplash.com

Balkon undicht: Das lässt sich dagegen tun

Gerade bei älteren Häusern weisen Balkone oft deutliche Unebenheiten auf. Das ist selbst bei überdachten Balkonen problematisch, weil sich dennoch Regenwasser in den Unebenheiten sammelt und dauerhaft sogar die Struktur schädigen kann. Im Alltag sind diese Pfützen ärgerlich. Manchmal läuft auch das Regenwasser von außen auf den Balkon, was auf Undichtigkeiten hinweist. Letztendlich gilt:

• Abfluss – ein Abfluss muss regelmäßig gereinigt und eventuell erneuert werden. Auch bei der besten Abdichtung des Balkons ist der Abfluss notwendig.
• Abdichtung – die Abdichtung gleicht den Boden aus und dient dazu, dass kein Wasser durch das Material in die Substanz eindringt. Es gibt verschiedene Varianten. Auf vielen Balkonen wird eine streichbare Dichtmasse in Steinoptik verwendet. Sie ist pflegeleicht, haltbar und rutschhemmend. Doch auch spezielle Fliesen können der Abdichtung dienen. Wichtig ist, diese Arbeiten möglichst von Fachfirmen durchführen zu lassen, denn nur sie können die Dichtheit und Ebenerdigkeit garantieren.
• Holz – je nach Region besteht der Balkonboden, aber auch eine eventuelle Überdachung, aus Holz. Dieses ist zumindest im Bodenbereich nie völlig dicht, da das Wasser zwischen den Bohlen ablaufen soll. Dennoch müssen diese Böden in gewissen Abständen bearbeitet, restauriert oder auch ausgetauscht werden. Ein hölzernes Dach hingegen wird nach einiger Zeit neu gedeckt, was natürlich meist mit dem Dachaustausch einhergeht. Wurde der Balkon mit einer eigenen Überdachung geschützt, so können Hausbesitzer die verwendete Teerfolie austauschen und neu abdichten. Aber: Unbedingt die Unterkonstruktion prüfen. Drang hier über längere Zeit Wasser ein, könnte sie faul und morsch sein.

Undichtigkeiten eigenständig zu beseitigen, ist im Balkonbereich nicht unbedingt ratsam. Eigenständig können eher die einfacheren Arbeiten erledigt werden. Für die Abdichtung bieten Profis heute attraktive Angebote, die alle Arbeiten umfassen.

Kosmetische Maßnahmen

Abseits des vollständigen Ersatzes eines Balkongeländers, der stets von Fachfirmen durchgeführt werden sollte, können die kosmetischen Arbeiten durchaus in Eigenregie durchgeführt werden:

• Brüstung aufbereiten – ob Metall oder Holz: Abschleifen, ausbessern und neu lackieren oder streichen ist in Eigenregie durchaus möglich. Fallen bei den Arbeiten lose Planken oder wackelige Befestigungen auf, ist ein Experte wiederum notwendig. Die Brüstung dient nicht der Optik, sondern dem Fallschutz. Es muss immer damit gerechnet werden, dass sich Menschen schwer gegen die Brüstung lehnen – gibt sie nach, ist das Fiasko perfekt.
• Streichen – mindestens eine feste Wand hat jeder Balkon. Bei zurückliegenden Balkonen sind das drei und diese Wände machen im Laufe der Zeit vieles mit. Es lohnt sich, sie neu zu streichen oder wenigstens ordentlich abzuwaschen und zu reinigen. Der Balkon wirkt gleich attraktiver, wenn die Wände nicht speckig sind.
• Beleuchtung – viele Balkone haben eine Außensteckdose. Wer die Optik seines Außenbereichs verschönern will, der kann eine spezielle Außenbeleuchtung installieren. Ob diese nun die Decke betrifft oder um den Balkon herum als Leuchtstreifen verläuft, bleibt jedem selbst überlassen. Tipp: Die Steckdose gleich mit einer Zeitschaltuhr oder smarten Lösung kombinieren. So lässt sich das Licht bestens steuern.
• Fliesen – die Balkonsanierung kann sich auch auf einzelne Elemente, beispielsweise das Dach, beschränken. Ist keine neue Abdichtung des Bodens notwendig, ist es durchaus möglich, Holz- oder PVC-Fliesen auf den Boden zu legen. Dies geht selbstverständlich in Eigenregie, denn die Beläge arbeiten mit dem Klicksystem. Achtung: Diese Lösung funktioniert nur, wenn das Wasser nicht auf dem Balkon steht, sondern abfließen kann.

Gartenfreunde und Blumenliebhaber können im Zuge der Sanierung auch speziell für ordentliche Blumenkästen und deren Halterung sorgen. Nicht selten müssen die Kästen mit Tricks aufgehängt werden, sodass es schnell unordentlich wirkt. Wer aber im Rahmen der Sanierung schon die Halterungen an das Geländer anbringen lässt, der erhält ein ordentliches und jährlich neu zu schmückendes Bild.

Ob Stabilität oder Kosmetik – eine Balkonsanierung ist wichtig. Bildquelle: @ Joanna Derks / Unsplash.com

Fazit: Mit Fachmann an der Seite

Ganz ohne eine Fachfirma ist die Sanierung eines Balkons nicht ratsam. Wenigstens eine ordentliche Begutachtung sollte immer stattfinden, denn nicht erkannte Schwachstellen auf dem Balkon sind im schlimmsten Fall lebensgefährlich. Kommt die Überdachung herunter oder geben Boden oder Brüstung nach, so ist der Sturz mitunter tödlich. Auch Abdichtungen sollten durch Fachfirmen durchgeführt werden, damit sichergestellt wird, dass der Boden nicht wieder Blasen wirft oder dass das Wasser falsch abläuft. Im ärgsten Fall könnte es sonst in den Innenbereich gelenkt werden. Kosmetische Arbeiten und die Vorarbeiten lassen sich jedoch gut in Eigenregie erledigen. Sind die strukturellen Fragen geklärt, können Brüstungen lackiert, Wände gestrichen oder auch Bodenfliesen gelegt werden.

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