Löcher in der Wand entstehen aus verschiedenen Gründen. Am häufigsten werden Wände im Laufe von Sanierungs- und Renovierungsarbeiten beschädigt, beispielsweise beim Verlegen von Rohren und Leitungen.
Doch auch beim Umziehen kann es schnell zu Schäden kommen. Dies ist gerade bei Gipskartonwänden der Fall, denn diese sind aufgrund ihrer Beschaffenheit besonders anfällig für Löcher. Ist das Malheur geschehen, geht es darum, den Schaden möglichst schnell und mit geringem Aufwand zu beheben.
Wie kann man eine aufgestemmte Wand verschließen?
Wie man das Loch wieder schließt, hängt von der Art der jeweiligen Wand ab. So gelten für eine gemauerte Wand andere Richtlinien als für eine Wand aus Gipskarton. In Mauerwänden kommen in der Regel weniger Löcher vor, dafür sind die Löcher jedoch größer. Eines bleibt bei jeder Art von Wand gleich: Das Loch muss gefüllt werden, damit die Wand ihre Stabilität zurückerlangt. Erst dann kann man die Wand sauber verputzen und sie im letzten Schritt nach Wunsch streichen oder tapezieren.
Kleinere Löcher in der Wand reparieren
Kleinere Löcher in den Wänden entstehen oft durch Nägel, Schrauben oder Dübel. Solche Löcher verursachen in erster Linie optische Mängel, die sich jedoch relativ leicht beheben lassen. Löcher in Leichtbauwänden aus Gipskarton stellen den Handwerker vor zusätzliche Probleme, wobei man auch diese verhältnismäßig problemlos reparieren kann. Hier zeigen wir Schritt für Schritt, wie man vorgehen muss, um ein kleines Loch in einer Rigips-Wand zu schließen.
- Zuerst werden Dübel, Nägel oder Schrauben entfernt. Dabei vergrößert sich das Loch, was die anschließende Arbeit erleichtert, da der lose Putz gelöst wird. Auch haftet die Spachtelmasse besser, wenn der Untergrund leicht uneben ist.
- Staub und feiner Putz wird vom Loch entfernt, damit sich die Spachtelmasse nachträglich optimal mit dem Untergrund verbinden kann. Dafür nimmt man am besten den Staubsauger.
- Ist der Untergrund saugfähig, entzieht er der Spachtelmasse die Feuchtigkeit. Dadurch verschlechtert sich die Haftbarkeit. Daher sollte man Tiefgrund auftragen.
- Kleinere Löcher verschließt man mit einer Fertigmasse, für größere Löcher hingegen ist eine Fugenmasse zum Anrühren geeignet. Die Fertig- bzw. Fugenmasse wird mit einem Spachtel ins Loch gedrückt. Wichtig ist, dass bei diesem Schritt keine Hohlräume entstehen. Danach wird die Spachtelmasse glattgestrichen.
- Das Trocknen nimmt ungefähr eine Stunde in Anspruch. Die Füllmasse muss gänzlich trocken sein, bevor man die Wand mithilfe von Schleifpapier glätten kann.
Größere Löcher in der Wand reparieren
Gelegentlich müssen auch größere Löcher verschlossen werden. Wie man dabei am besten vorgeht, hängt von der Beschaffenheit der jeweiligen Wand ab. Es geht in der Regel um gemauerte Wände oder Gipskartonwände.
Löcher in gemauerten Wänden
Löcher in gemauerten Wänden werden mit Ziegelsteinen verschlossen. Dies hört sich jedoch einfacher an, als es in Wirklichkeit ist. Die unregelmäßigen Ränder der Öffnung müssen sauber vermauert werden. In den Ausbrüchen muss man sämtliche losen Bestandteile ebenso wie Staub und Schmutz entfernen. Der Untergrund muss komplett trocken und staubfrei sein. Liegt ein Durchbruch vor, sollte man auf der Rückseite eine Schalung stellen. Zuerst trägt man eine Mörtelschicht auf, anschließend wird der Klinker in die Öffnung eingesetzt und mit einem Gummihammer versetzt. Die Stoßfugen werden mit Mörtel gefüllt, zum Schluss wird das Mauerloch verputzt.
Für das Verschließen von Löchern in gemauerten Wänden benötigt man folgendes Zubehör:
- Fäustel
- Meißel
- Gummihammer
- Eimer
- Quast
- Handfeger
- Ziegel
- Mörtel
- Maurerkelle
Löcher in Gipskartonwänden
In Leichtbauwänden bilden sich schnell Löcher. Diese können beispielsweise durch das Verschieben von Möbelstücken oder das Entfernen von Spot-Leuchten entstehen. Hier muss man anders als beim Verschließen von Löchern in gemauerten Wänden vorgehen. Bei mittelgroßen Löchern wird ein Stück einer Trockenbauplatte zurechtgeschnitten und in das Loch eingesetzt. Dabei sollte das Rigips-Stück in der Öffnung den nötigen Halt finden. Hierfür kann man ein Holzstück in die Wandöffnung stecken und dieses mit der Wand verschrauben.
Das Stück der Trockenbauplatte wird anschließend an der Holzlatte befestigt. Im nächsten Schritt wird das Loch verspachtelt. Optisch einwandfrei wird das Ergebnis, wenn man sicherstellt, dass die Schrauben, die die Trockenbauplatte an die Holzlatte fixieren, vergipst werden. Nach dem Streichen oder Tapezieren der Wand sollte von den einstigen Schäden nichts mehr zu sehen sein. In einigen Fällen kann man auch Spachtelmasse oder Bauschaum verwenden, um größere Löcher in der Wand zu verschließen.
Folgende Materialien sind beim Flicken von Rigips-Wänden erforderlich:
- Gipskarton
- Holzstück
- Schrauben
- Säge
- Schleifpapier
- Schraubendreher
Wie lange dauert es, eine aufgestemmte Wand zu verschließen?
Die Dauer hängt von der Größe der Öffnung und der Wand ab. Kleinere Löcher sind in wenigen Minuten verschlossen, hinzurechnen muss man rund eine Stunde fürs Trocknen. Bei größeren Wandlöchern kann die Trocknungszeit länger dauern. Außerdem nimmt auch das Anrühren von Mörtel eine gewisse Zeit in Anspruch. Man sollte unbedingt darauf achten, nur so viel Leichttonmörtel anzurühren, wie man in 15 Minuten verarbeiten kann, da er ansonsten verhärtet.
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