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Arbeitsplatten über Eck verbinden: Möglichkeiten und Tipps

von Marc Hettenberger
Arbeitsplatten über Eck verbinden

Wer in seiner Wohnung oder in seinem Haus eine Küche einbauen möchte, steht vor mehreren Herausforderungen. Eine davon ist die Arbeitsplatte, vor allem wenn die Küchenzeile über Eck gebaut wird. Wir erklären, was Sie bei einer Verbindung beachten müssen, welche Möglichkeiten es gibt und nennen noch ein paar zusätzliche Tipps.

Arbeitsplatten über Eck verbinden: Was wird benötigt?

Um eine exakte und optisch schöne Eckverbindung selber Zuhause hinzubekommen, benötigen Sie eine Schablone für die Einschnitte von Spüle, Wasserhahn und Herd. Außerdem sind meist eine Kreissäge, eine Fräse, eine Bohrmaschine und Dübel vonnöten, damit die Platte und die Küchenzeile fest miteinander verbunden werden können. Optional und nicht bei allen Verbindungsmöglichkeiten benötigt man einen Forstnerbohrer, Arbeitsplattenverbinder, Flachdübel, wasserfestes Silikon und Holzleim.

Was müssen Sie bei der Wahl der Arbeitsplatte beachten?

Das Design, die Dicke und das Material einer Arbeitsplatte sollten vor dem Kauf gut durchdacht werden. Sie wird fest auf der Küchenzeile verschraubt und millimetergenau an die Spüle, den Wasserhahn und den Herd angepasst. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, ein Design zu wählen, welches auch nach vielen Jahren noch gefallen wird und nicht aus der Mode gerät. Das Material sollte sowohl stabil, als auch unempfindlich und hygienisch sein. Durch die Arbeit mit rohem Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst ist es wichtig, dass das Material leicht abwaschbar ist und nicht zu viel Feuchtigkeit absorbiert. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Oberfläche hitzebeständig ist, damit auch heiße Töpfe und Pfannen abgestellt werden können.

Zu guter Letzt ist es gut, wenn das Material relativ kratzfest ist, damit auch mal direkt auf der Arbeitsplatte geschnitten werden kann. Dazu eignen sich vor allem Granit, Marmor, Schiefer, Holz und Keramik.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Wir stellen drei Möglichkeiten einer Eckverbindung vor. Je nach Aufwand, Geschmack und Küchenzeile kann jeder für sich selber entscheiden, welche dieser Möglichkeiten die Richtige für das eigene Zuhause ist.

1. Eckverbindung durch Gehrungsschnitt

Beim Gehrungsschnitt werden die zusammenstoßenden Platten in einem 45° Winkel angeschnitten, um auf diese Weise eine Eckverbindung darzustellen. Mit einer guten Kreissäge und der passenden Schablone schafft dies jeder Heimwerker Zuhause. Das Ergebnis ist sehr sauber und optimal aufeinander abgestimmt. Die Arbeitsschritte sind sehr einfach. Der einzige Nachteil ist, dass relativ viel Verschnitt zustande kommt. Mit etwas Kreativität könnte dieser jedoch weiterverwertet werden.

Bevor die Arbeitsplatten geschnitten werden, ist es wichtig, den Winkel der Wand auszumessen. Sind die Wände nicht genau gerade, so wird ein anderes Winkelmaß, zum Beispiel 47°, benötigt. Hat man alles ausgemessen, kann die Linie aufgezeichnet und der Schnitt vorgenommen werden. Nun müssten die Arbeitsplatten zueinanderpassen. Zur Verbindung dienen Arbeitsplattenverbinder und Lamello Holzplättchenverbinder, welche sehr stabil sind.

Mit einem Forstnerbohrer werden die Einkerbungen für die Verbinder gebohrt. Dieser Bohrer ist vor allem für sehr kleine und präzise Löcher in Holz geeignet. Daraufhin misst man an beiden Stellen dieselben Nuten für die Lamello Holzplättchenverbinder aus und zeichnet sie auf, damit sie an beiden Platten auf exakt derselben Höhe sind. Die Nuten werden ausgefräst, die Lamellos mit wasserfestem Holzleim bestrichen und in eine der Platten gesteckt. Daraufhin kann man die Platten über die Verbindungsplättchen zusammenbringen, den Arbeitsplattenverbinder aufschrauben und alles auf der Küchenzeile befestigen.

arbeistplatte ausmessen

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2. Verbindung mit einem Verbindungsprofil

Diese Variante ist einfacher zu bewerkstelligen, wird von vielen aber wegen der Optik nicht allzu gerne gewählt. Die Idee ist es, die Platten nicht direkt miteinander, sondern über ein Profil zu verbinden. Zunächst misst man beide Längen der jeweiligen Seite aus und entscheidet sich, welche Seite der L-Form durchgängig sein und welche Seite auf die andere Platte anstoßen soll. Daraufhin kann man die Platten zurechtschneiden, oder schon in den gewünschten Maßen im Handel kaufen. Nun kann auf beide Verbindungsstellen wasserfestes Silikon aufgetragen werden, damit das Profil besser hält.

Das Verbindungsprofil wird an einer Seite der Arbeitsplatten angebracht und dann können beide Platten zusammengesteckt werden. Zum Schluss verschraubt man die L-förmige Arbeitsplatte von unten mit der Küchenzeile. Stabilität ist garantiert, jedoch ist das Verbindungsprofil immer sichtbar.

3. Eckverbindung durch Plattenschnitt

Diese Verbindung erfordert am meisten handwerkliches Geschick und Können, verspricht aber auch das reinste Ergebnis. Die Arbeitsplatten liegen aneinander, wie bei der Verbindung mit einem Verbindungsprofil. Jedoch werden sie direkt und ohne optischen Übergang zusammengesteckt. Um dies zu erreichen, müssen die Verbindungsstellen mit einer Eckfräsung angeschnitten werden. Auf diese Weise lassen sie sich wie zwei Puzzleteile zusammenstecken. Wer sich davon überfordert fühlt, an der Längsseite eine passende Eckfräsung vorzunehmen, kann dies auch im Baumarkt machen lassen.

Sind die Platten zugeschnitten, können sie wieder durch Plattdübel verbunden werden. In beide Schnittseiten auf derselben Höhe Einschnitte machen, die Dübel mit Holzleim anbringen und die Seiten dann zusammenstecken. Nun noch einen Arbeitsplattenverbinder anbringen und daraufhin kann die nun L-förmige Arbeitsplatte wieder ganz einfach von unten an der Küchenzeile festgeschraubt werden.

Arbeitsplatte über Eck verbinden: Weitere Tipps

  • Wenn Sie Arbeitsplatten durchsägen, drehen Sie sie zuvor auf die Unterseite. Auf diese Weise wird die Oberfläche glatter bleiben.
  • Handelt es sich um Massivholzplatten, so sollte für die Verbindungsstellen und für die Befestigung auf der Küchenzeile vorgebohrt werden.
  • Beim Kauf der Arbeitsplatte sollten zu den genommenen Maßen jeweils 2-3cm zu den Seiten und nach vorne addiert werden. Es ist praktischer und optisch schöner, wenn die Platten leicht über die Küchenzeile hinausragen.

Mit dem richtigen Werkzeug, sorgfältiger Vorbereitung und etwas Präzision, hält Sie nichts davon ab, Ihre Wunsch-Arbeitsplatte Zuhause fertigzustellen und anzubringen. Je nach handwerklichem Geschick, können Sie die passende Variante der Eckverbindung auswählen und im Notfall kann immer ein Fachmann im Baumarkt um Hilfe gebeten werden.

Bildquelle Titelbild:

  • Lazy_Bear/shutterstock.com

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