Aufgrund seines hohen Zierwertes und der einfachen Pflege zählt der Ahornbaum (Acer) zu den beliebtesten Gartengehölzen überhaupt. Seine hübsche Wuchsform und die schöne Rindenzeichnung machen ihn zu einem Blickfang im Garten. Doch trägt er im Herbst sein farbenfrohes Laubkleid, wird er zu einer echten Attraktion.
Ahornbaum: Bekannte Ahornarten und -sorten
Es gibt über 100 verschiedene Bäume und Sträucher aus der Gattung Ahorn und der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Ihre Heimat sind die gemäßigten und tropischen Zonen der Nordhalbkugel. In Europa sind sie fast überall zu finden. Ausnahmen bilden die nördlichen Regionen von Skandinavien. Alle Arten und Sorten punkten mit ihrem schönen Wuchs und der besonders schönen Blattfärbung. Die Bäume im Überblick:
- Goldahorn (Acer shirasawanum ‘Aureum’)
- Fächerahorn (Acer palmatum)
- Japanischer Ahorn (Acer japonicum)
- Eisenhutblättriger Japanischer Ahorn (Acer japonicum ‘Aconitifolium’)
- Kolchischer Blutahorn (Acer cappadocicum ‘Rubrum’)
- Rostbartahorn (Acer rufinerve)
- Zimtahorn (Acer griseum)
- Dreilappiger Ahorn (Acer monspessulanum)
Zu den wichtigsten Ahorn-Arten im Mitteleuropa gehören:
- Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
- Spitzahorn (Acer platanoides)
- Feldahorn (Acer campestre)
Die Ahorn-Arten wachsen überwiegend sommergrün. Am einfachsten sind sie an ihren fünflappigen Blättern, die Ähnlichkeit mit einer gespreizten Hand aufweisen, zu erkennen. Der Bergahorn kommt am häufigsten vor. Mit einer Wuchshöhe von über 30 Metern gehört er zu den größten Arten in Mitteleuropa. Dagegen ist der Feldahorn der kleinste einheimische Ahornbaum. Da er auch als Strauch wächst, eignet er sich als Grundstück bzw. Vogelhecke. Zu den weiteren heimischen Arten, die überwiegend im Mittelmeerraum oder nur an klimatisch sehr milden Standorten vorkommen, gehören:
- Französischer Ahorn oder Burgen-Ahorn (Acer monspessulanum)
- Schneeballahorn oder Schneeballblättriger Ahorn (Acer opalus)
- Tatarenahorn oder Tatarischer Steppenahorn (Acer tataricum)
Den Ahornbaum erkennen
Der Ahornbaum entfaltet seine eher unscheinbaren Blüten im Frühling. Sie bilden üppige Rispen, Trauben oder Doldentrauben. Nach der Blüte kommen die kleinen Nussfrüchte hervor. Sie besitzen lange, paarige und pergamentartig geflügelte Fortsätze. Sind sie reif, fliegen sie vom Wind getrieben wie kleine Propeller durch die Luft. Auf diese Weise landen sie auf Böden, die auch weit vom Mutterbaum entfernt sein können. Im Herbst tragen die Ahornbäume ein farbiges Kleid in leuchtenden Gelb- Rottönen. Im Winter sind alle Blätter abgefallen und das Astgerippe nackt.
Standort und Boden
Der beste Platz für den frostharten Ahornbaum ist windgeschützt, sonnig bis halbschattig ohne direkte Mittagssonne. Vor allem Fächerahorn und Japanischer Ahorn reagieren empfindlich auf zu viel Wind und Sonne. Der richtige Boden ist locker, durchlässig, humos, nährstoffreich und speichert gut Feuchtigkeit. Der optimale pH-Wert misst zwischen 6,0 und 8,0. Der Feldahorn gedeiht gut auf Kalkböden.
Einen Ahornbaum pflanzen
Der Herbst ist die beste Zeit, um einen Ahornbaum zu pflanzen. Dann verwurzeln die Triebe noch vor der Kälte und benötigen im ersten Standjahr weniger Wasser. Handelt es sich aber um eine frostempfindliche japanischen Art, sollte diese erst nach den Eisheiligen in die Erde. Die Pflanzung durchführen:
- Das Werkzeug: Spaten, drei imprägnierte, etwa 250 cm lange und gespitzte Holzpfähle, Vorschlaghammer, Leiter, Handschuhe, Naturseil und reifer Kompost.
- Pflanzloch in den Boden graben. Die Größe muss die doppelte Breite und Tiefe vom Wurzelballen des Ahorns messen.
- Ein Drittel vom Aushub mit Kompost vermischen.
- Den Wurzelballen aus dem Pflanzgfäß ziehen. Das organische Wurzeltuch nicht entfernen.
- Den Baum aufrecht in das Pflanzloch setzen. Das Wurzeltuch aufmachen.
- Die Zwischenräume mit der angereicherten Erde zu dreiviertel auffüllen. Der Baum muss gerade stehen.
- Den Ahornbaum ausrichten und die restliche Erde auffüllen. Die Erde feststampfen.
- Den Stützpfahl mit dem Vorschlaghammer etwa 50 cm tief in die Erde schlagen. Der Abstand zum Baumstamm beträgt 30 cm.
- Stützpfahl und Stamm mit dem Kokosseil verbinden.
- Einen Gießrand einbauen. Dafür um die Pflanzstelle einen etwa 10 cm hohen Erdwall anhäufen. Auf diese Weise geht kein Wasser verloren, sondern alles gelangt direkt zu den Wurzeln.
- Eine dicke Schicht Rindenmulch auf die Wurzelscheibe und in die Vertiefung streuen. Ahornbäume besitzen ein sehr flaches Wurzelwerk. Rindenmulch schützt den Boden und die Wurzeln vor dem Austrocknen und reichert die Erde mit Humus an. Es geht weniger Wasser verloren.
- Den Baum kräftig angießen. Dafür in den Gießrand etwa 5 Liter Wasser einfüllen.
Tipp: Falls der Ahornbaum doch am falschen Standort steht, kann er bis zu fünf Standjahre ohne Schäden umgepflanzt werden. Die beste Jahreszeit dafür ist im Herbst, wenn das Laub bereits abgefallen ist.
Richtig gießen und düngen
Ahorn treibt flache Wurzeln und ist anfällig für Pilzbefall. Beim Gießen ist Folgendes zu beachten:
- Den Baum nicht beregnen, sondern von unten gießen. Dabei die ganze Wurzelscheibe wässern
- Bei Trockenheit durchdringend gießen
- Zwischen den Wassergaben die Erde an der Oberfläche gut antrocknen lassen
Vor allem junge Bäume brauchen viel Wasser, auch im trockenen Winterwetter. Gegossen wird an milden Tagen. Gedüngt wird im Herbst oder im Frühjahr. Die beste Nahrung ist eine Portion organischen Dünger aus Kompost und Hornspänen. Die Nährstoffe stärken das Immunsystem des Ahornbaumes und fördern das gesunde Wachstum. Den Dünger auf die Erde an der Wurzelscheibe verteilen und vorsichtig einarbeiten. Dabei die Wurzeln nicht beschädigen, da an den Wunden leicht Pilzinfektion entstehen können.
Braucht der Ahornbaum einen Schnitt?
Ahorne gehören zu den Gehölzen, die keinen regelmäßigen Schnitt brauchen und dennoch eine formschöne Krone entwickeln. Außerdem treiben sie aus altem Holz schwer wieder aus und die saftigen Schnittstellen sind anfällig für Pilze. Falls zu lange Zweige entfernt werden müssen, ist der Sommer der beste Zeitpunkt. Im Spätwinter und Frühling bluten die Bäume zu stark. Allerdings sollte der Schnitt nur bei jungen Pflanzen und am einjährigen Holz durchgeführt werden. Einzig der Feldahorn verträgt einen Eingriff mit der Heckenschere problemlos und sogar mehrmals im Jahr. Da er strauchartig wächst, eignet er sich gut als dichte Laubhecke mit Sichtschutz.
Den Ahornbaum erfolgreich vermehren
Die Vermehrung eines kultivierten Ahornbaumes erfolgt über Stecklinge. Die beste Zeit ist im Frühjahr oder Frühsommer. Da Ahorne anfällig für Pilzbefall sind, muss das Werkzeug absolut scharf und sauber sein. Los geht’s:
- Frische, halb verholzte und nicht blühende Triebe abschneiden. Die Länge beträgt 12 bis 5 cm.
- Alle Blätter an der unteren Hälfte und dem Triebende entfernen. An der oberen Hälfte 1 bis 2 Blattpaare stehen lassen. Sehr große Blätter halbieren.
- Die Triebenden etwa 2 cm lang anschneiden.
- In Bewurzelungspulver tauchen und zwei Drittel tief in ein mittelgroßes Gefäß mit Anzuchterde stecken. Die Erde festdrücken.
- Ausreichend gießen.
- Das Gefäß an einen halbschattigen und warmen Platz ans Fenster stellen.
Wer will kan ein Treibhausklima schaffen und das schnellere Wachstum der Pflanze fördern. Dazu über jedes Anzuchtgefäß eine transparente Plastiktüte stülpen, sodas darunter ein feucht-warmes Milieu entsteht. Regelmäßiges Lüften beugt Schimmelbefall vor. Die Stecklinge regelmäßig gießen. Nicht düngen! Wenn das Gefäß durchwurzelt ist, können sie in einen größeren Topf oder in den Garten gesetzt werden. Die Jungpflanzen auch über den Winter pflegen. Wenn diese mehr als 3 Blattpaaren austreiben, erhalten sie alle 4 Wochen verdünnten Flüssigdünger. Nach den Eisheiligen kann das neue Ahornbäumchen an einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Achtung vor Krankheiten und Schädlingen
Ahornbäume sind anfällig für verschiedene Blattkrankheiten. Dazu gehören: Echter Mehltau, Teerfleckenkrankheit, Rußrindenkrankheit, Ahornrunzelschorf und Verticillium-Welke. In der Regel sind Pilzkrankheit an den veränderten Blättern und der Rinde zu erkennen. Indizien geben Farbveränderungen, rasche Welkprozesse, Flecken, schlaffe Triebe, Risse sowie eingetrocknete Äste und Zweige. Eine Behandlung muss rasch und ausgiebig erfolgen. Die infizierten Zweige sind zu entfernen und die Schnittstellen mit Baumwachs zu verschließen. Falls möglich sollte der Baum den Standort wechseln.
Ist ein Bergahorn, Spitz- oder Feldahorn mit der gefährlichen Rußrindenkrankheit infiziert, muss dies dem kommunalen Pflanzenschutzdienst gemeldet werden. Da die Sporen des Pilzes auch für Menschen gesundheitsschädlich sind, wird der betroffene Baum umgehend gefällt. Auch Schädlinge lassen sich hin und wieder auf Ahornen nieder. Dazu gehören: grüne weiße und rote Blattläuse, Spinnmilben, Gallmilben und Zikaden.
Der Ahornbaum: Unser Fazit
Einen Ahorn pflanzen ist eine gute Idee. Dieser gedeiht nicht nur gut, sondern hat mit seinem schönen Blattwerk und der formvollendeten Krone auch einen hohen dekorativen Mehrwert. Das beste Mittel für ein gesundes Wachstum und eine lange Lebensdauer ist eine gute Pflege.
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