Der Abfluss ist nicht nur eine der gesegneten Erfindungen der modernen Zeit, sondern auch ab und an ein Quell des Ärgernisses. Wenn unangenehme Gerüche aus Dusche, Spülbecken, Badewanne oder Bodenabfluss hervorsteigen, ist es Zeit zu handeln. Doch was können Sie eigentlich dagegen tun? Den ganzen Abfluss abzumontieren und mittels Spezialequipment einen Blick in die Windungen zu werfen, ist meistens nicht praktikabel oder nur unter Hinzuziehen eines teuren Fachmanns möglich.
Wir zeigen Ihnen, welche Ursachen ein stinkender Abfluss haben kann, wie Sie dem entgegenwirken und inwiefern Prävention vor dem Eintreten der unglücklichen Gerüche funktioniert.
Abfluss stinkt: Das können die Ursachen sein
Es gibt mehrere Faktoren, die an einer für unsere Nase unangenehmen Geruchsbildung beteiligt sind. Mangelnde Nutzung gehört ebenso dazu wie zu seltene Reinigung, Rückstände aller Art oder sogar Bakterien, die sich bilden und beim Zersetzungsprozess Fäulnis erzeugen.
1. Rückstände aus dem Alltag
Wer einmal die Dusche oder die Badewanne längere Zeit nicht ordentlich geputzt hat, kennt diese Situation nur zu gut. Kalk, Seifenreste, menschliche Hautschuppen, Schmutz und Staub setzen sich überall ab und bilden eine unschöne Mischung. Da natürlich alles am Ende des Vorgangs in den Abfluss fließt, sammelt sich dort ein buntes Sammelsurium an oben genannten Rückständen. Sie hätten es wahrscheinlich nicht vermutet, aber die wunderbar duftenden und parfümierten Duschgels und Shampoos beginnen nach einer Zeit äußerst unangenehm zu riechen. Dann ist es höchste Eisenbahn, ein wirksames Putzmittel zum Einsatz kommen zu lassen und den Gerüchen auf den Leib zu rücken.
2. Eine seltene Benutzung über mehrere Wochen hinweg
Im anderen Fall ist das Badezimmer beziehungsweise die Spüle immer optimal sauber und wird regelmäßig gereinigt – nach der Nutzung. Falls diese jedoch sehr selten erfolgt, kann das eine Quelle für ungute Gerüche werden. Was passiert hier? Ganz einfach: Der Abfluss schleust das Abwasser aus all unseren Maschinen und Installationen im Badezimmer in das Kanalsystem, vom dem er mehr oder weniger kurz entfernt ist. Ein Kanal stinkt naturgemäß, doch durch die direkte Verbindung zu unserem Wohnraum kann dieser Gestank aufsteigen und sich in unserer Wohnung bemerkbar machen.
Normalerweise ist im Siphon genug Flüssigkeit vorhanden, die in einem Rohr, das die Form eines U’s hat, Gerüche abhält. Das Wasser bildet also solange es vorhanden ist eine natürliche Barriere gegen Gestank. Da es jedoch schnell verdunstet – vor allem an heißen Tagen ist hier also Vorsicht geboten – kann diese Barriere bei seltener Nutzung der entsprechenden Anlage verschwinden.
3. Bakterien in voller Aktion
Dieser Aspekt ist gerade in der Küche und dem Spülbecken oder der Geschirrspülmaschine ein Problem. Regelmäßig fängt es an, in deren Nähe zu miefen, sodass der Aufenthalt im eigentlich gemütlichsten Raum des Hauses unangenehm wird. Der Grund sind sich zersetzende Speisereste, die beim Fäulnisprozess Gase absondern. Bei warmem Wetter beschleunigt sich dieser Vorgang um ein Vielfaches, denn die Bakterien, die für die Zersetzung verantwortlich sind, fühlen sich dann besonders wohl. Am schlimmsten stinken Fleischreste sowie andere tierische Speisereste, doch auch Obst und Gemüse sind im faulenden Zustand nicht gerade ein Highlight für Ihren Geruchssinn.
Was kann man gegen den schlechten Geruch tun?
Nun sind die häufigsten Ursachen für den Mief in Küche, Bad und Co bekannt. Jetzt geht es an die Lösung der Probleme – und das ist gar nicht einmal so schwer.
Seife und Co.
Bei den üblichen Überresten in der Dusche oder Badewanne ist die Sache einfach und klar. Häufiges Putzen beugt dem schlechten Odeur vor und sorgt dafür, dass sich die Reste des Duschens erst gar nicht festsetzen können. Sie müssen das Bad nicht jedes Mal schrubben, bis es blitzt und glänzt, eine Basisreinigung mit entsprechend wirksamen Putzmitteln ist völlig ausreichend. Am besten geeignet für ein umweltschonendes, hautfreundliches und trotzdem effektives Saubermachen sind die Haushaltstalente Essig beziehungsweise Essigessenz, Natron, Zitronensäure und Spülmittel. In Kombination mit heißem Wasser sorgen sie im Nu dafür, dass alles, was unangenehm riecht, weggespült wird.
Putzen Sie dafür nur die Wanne beziehungsweise die Duschkabine mit einer Wasser-Spülmittel-Essig-Mischung. Das Verhältnis von heißem Wasser und Essig sollte 3 zu 1 betragen, so ist die Flüssigkeit sehr wirksam. Sprühen Sie alle Areale ein und gießen Sie etwa 100 Milliliter der Flüssigkeit zusammen mit zwei Päckchen Natron in den Abfluss. Lassen Sie dann alles etwa 15 Minuten einwirken, wischen Sie kurz darüber und spülen Sie dann den Essig mit sehr heißem Wasser ab. So wird der Abfluss unaufwändig mitgereinigt und wird wieder sauber.
Seltene Nutzung
Hier ist die Sache sogar noch einfacher. Da die natürliche Barriere aus Wasser die Gerüchte nicht mehr nach unten halten kann, muss sie aufgefrischt werden. Gießen Sie dazu einfach 300 Milliliter heißes Wasser mit einem Schuss Essig langsam in den Abfluss, sodass sich das u-förmige Rohr wieder auffüllen kann. Zum Schluss können Sie noch einen kräftigen Schuss Zitronensäure hinterherschicken, so ist schlechten Gerüchen auf jeden Fall vorgebeugt. Falls Sie öfter längere Zeit außer Haus sind und sich deswegen immer neue Gerüche wegen Nichtbenutzung bilden, können Sie einen besonders dicht abschließenden Abflussdeckel kaufen.
Dieser lässt wenig Abstand, sodass Flüssigkeit aus dem Abfluss heraus weniger schnell verdunsten kann.
Speisereste und Bakterien
Besonders in der Küche ist das ein Problem. Die beste Lösung ist hier vorzubeugen, denn einmal im Abfluss gelandet lassen sich größere Speisebrocken nur schwer entfernen. Dazu sollten Sie vor dem Abspülen von Tellern und Co diese oberflächlich mit einem benutzen Papiertuch abwischen. So entfernen Sie Speisereste, die übersehen leicht in den Abfluss gelangen und dort ihren Geruch entfalten können. Lassen Sie besondere Vorsicht bei Fleischgerichten sowie Milchprodukten walten. Diese sind organischen Ursprungs und verrotten daher besonders schnell, da Bakterien diese Beschaffenheit lieben.
Stinkender Abfluss: Diese Hausmittel können helfen
Ist es bereits zu spät für Prävention, hilft nur eine Kombination aus den besten Mitteln im Haushalt. Versuchen Sie zuerst, oben festhängende Essensreste zu entfernen. Falls der Abfluss im Spülbecken festgeschraubt ist und Sie manuell an keine Reste herankommen, gießen Sie etwa einen Liter kochendes Wasser hinein. Das wird die gröbsten Reste wegspülen oder aufweichen. Mischen Sie dann fünf gehäufte Esslöffel Natron mit 100 Millilitern Essig, lassen Sie das Ganze kurz aufschäumen und befördern Sie es dann in den Abfluss. Dort sollte die Mischung etwa 30 Minuten einziehen, wundern Sie sich nicht über etwaige Zischgeräusche in dieser Zeit.
Nach der halben Stunde erhitzen Sie erneut zwei Liter Wasser und gießen diese langsam in den Abfluss, sodass alle Reste weggespült werden. Im Bedarfsfall wiederholen Sie die Prozedur am nächsten Tag, spätestens nach einigen Malen werden die üblen Gerüche verschwunden sein.
Abfluss stinkt: Das Fazit
Ein schlechter Geruch aus dem Abfluss ist zwar unangenehm und kann sogar peinlich werden, wenn unerwarteter Besuch ansteht. Doch mit den oben genannten Tipps sind Sie den Mief in Badezimmer, Küche und Co schnell wieder los. Achten Sie jedoch auf eine gründliche Entfernung von Speiseresten, bevor Sie Geschirr mit der Hand spülen oder in die Maschine geben. Im Bad sollten Sie regelmäßig heißes Wasser laufen lassen, damit das Siphon stets ausreichend gefüllt ist und Ihr Bad so gegen Gestank aus dem Abflusssystem abschirmen kann.
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