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Meditationsraum einrichten: So entsteht ein persönlicher Ort der Ruhe

von Marc Hettenberger
Meditationsraum einrichten

Der Alltag ist für viele Menschen mit Hektik und Stress verbunden, Zeiten und Orte zum Abschalten und Sich sammeln gibt es während des Arbeitstages kaum. Um wieder zur Ruhe zu kommen, den Ballast des Tages hinter sich zu lassen und der Seele eine Zeit der Erholung zu gönnen, nutzen immer mehr Menschen die spirituelle Praxis der Meditation.

Dabei handelt es sich um Konzentrations- und Achtsamkeitsübungen, mithilfe derer der Geist sich sammeln, fokussieren und zu Ruhe kommen kann. Für die Meditation benötigen Sie allerdings nicht nur genügend Zeit, sondern vor allem die richtige Umgebung. Um diese zu schaffen, könnten Sie sich einen Meditationsraum einrichten. Wie das geht, erfahren Sie hier.

Meditationsraum einrichten: Den richtigen Ort finden

In einem ersten Schritt heißt es, einen Raum bzw. einen Platz in der Wohnung oder im Haus zu finden. Im Idealfall ist es ein ganzer Meditationsraum, es kann aber auch ein entsprechender Platz in einem Zimmer sein. Auf jeden Fall sollten Sie einen ruhigen Ort wählen, denn Straßenlärm oder sonstige akustische Störungen verhindern eine gelingende Meditation. Außerdem sollte es eine Örtlichkeit sein, an der Sie nicht durch andere Personen gestört werden. Ein stark frequentiertes Durchgangszimmer wäre deshalb ungeeignet. Darüber hinaus sollte Ihr Meditationsraum über ein Fenster verfügen, das sich öffnen lässt. So können Sie den Raum vor oder auch während der Meditation mit frischer Luft versorgen und ihn lüften.

Das ist wichtig, denn in einem sehr heißen, stickigen Zimmer werden Sie schnell müde und verlieren die Konzentration. Wenn Sie einen Garten besitzen oder falls Ihre Wohnung über einen Balkon verfügt, können auch dies Orte sein, die sich als Meditationsraum nutzen lassen. Wo auch immer Sie also einen Ort zum Meditieren einrichten möchten, er muss vor allem ruhig sein.

frau meditiert

Jacob Lund/shutterstock.com

Weniger ist oft mehr: Was ein Mediationsraum an Ausstattung benötigt

Meditationen sollen ja dabei helfen, ganz zu sich selbst zu kommen. Dazu ist es notwendig, an einem Ort zu meditieren, der so wenig wie möglich Gelegenheiten zur Ablenkung bietet. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, den Meditationsraum nicht mit zu vielen Gegenständen, sperrigem Mobiliar oder sonstigen Dingen vollzustellen, sondern ihn möglichst schlicht einzurichten. Sehr häufig finden sich in einem Meditationsraum folgende Gegenstände:

  • Sitzgelegenheit (Meditationskissen, Kniebank, Decke, Stuhl)
  • Klangschale oder Gong
  • Kerze oder sonstige Lichtquelle
  • Blumengesteck oder Pflanze
  • Duft (Räucherkerzen, Räucherstäbchen, Duftlampe)
  • Symbole (Kruzifix, Buddha-Statue oder ähnliches)

Der wichtigste Einrichtungsgegenstand für den Meditationsraum ist das Sitzelement. Hier sollten Sie ein wenig experimentieren und herausfinden, mit welchem Sie am besten zurechtkommen. Nur bei bequemem, schmerzfreiem Sitzen ist es Ihnen möglich, sich während der Meditation zu konzentrieren. Zu bequem darf das Sitzelement aber ebenfalls nicht sein, da Sie sonst Gefahr laufen, eventuell einzuschlafen. Auch dies wäre kontraproduktiv für die Konzentration.

Die ideale Lichtquelle für Ihren Meditationsraum wäre übrigens ganz natürliches Licht. Es hat eine sehr beruhigende Wirkung und schafft im Raum eine sehr ruhige und angenehme Atmosphäre.

Gegenständliche oder gegenstandslose Meditation

Es gibt unterschiedliche Formen der Meditation und die meisten lassen sich einordnen in die zwei Hauptkategorien:

  • gegenständliche Meditation
  • gegenstandslose Meditation

Um beide Varianten der Meditation praktizieren zu können, wäre es eine gute Möglichkeit, im Meditationsraum so etwas wie einen Altar bzw. einen Mittelpunkt zu schaffen, auf dem entsprechende Gegenstände platziert werden können bzw. den Sie wegräumen können wenn Sie eine gegenstandslose Meditation planen. Das könnte beispielsweise ein kleiner, flacher Rollwagen oder leicht zu transportierender Tisch sein. Auf diesem lassen sich dann z. B. ein Kruzifix, eine Textstelle aus der Heiligen Schrift, die Statue einer Gottheit oder sonst ein Gegenstand platzieren, auf den Sie dann bei der Meditation Ihre Konzentration und Aufmerksamkeit lenken.

yoga im meditationsraum

fizkes/shutterstock.com

Falls Sie für einen solchen Altar keinen Platz in Ihrem Meditationsraum haben, wären ein an der Wand hängendes Kruzifix, die bildliche Darstellung Buddhas, ein Wandteppich mit abgebildetem Mantra oder auch ein Plakat mit einer zu meditierenden Weisheit als Alternativen denkbar.

Meditationsraum für die Sinne einrichten

Wenn Sie während einer Meditation alle Sinne ansprechen möchten, dann sollten im Meditationsraum entsprechende Gegenstände vorhanden sein. Für den Geruchssinn gibt es die schon genannte Duftkerzen oder Räucherstäbchen bzw. duftende Blumen. Möchten Sie etwas für Ihren Tastsinn tun, können Sie sich Gebetsketten oder sogenannte Mala-Meditationsperlen zurechtlegen. Falls Sie während der Meditation auch Ihren Geschmackssinn berücksichtigen möchten, dann wäre eine gut schmeckende Tasse Tee geeignet.

Der Meditationsraum als Sammelort für Lieblingsdinge

Damit der Meditationsraum wirklich zu Ihrem ganz persönlichen Ort wird, könnten Sie ihn mit Dingen bereichern, die Ihnen lieb geworden sind. Vielleicht gibt es ein Foto mit besonderer Bedeutung (z. B. von einem besonders schönen Ort oder wichtigen Personen), eine während der Hochzeitsreise gefundene Muschel oder ein Schmuckstück, das Sie von Ihren Eltern geerbt haben. Genau solche Kleinigkeiten verwandeln den Raum in einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen. Allerdings sollten Sie die Gegenstände wirklich gut auswählen. Werden es nämlich zu viele, besteht die Gefahr, dass der Meditationsraum irgendwann überladen ist und Sie mehr ablenkt, als eine gelingende und fruchtbare Meditation zuzulassen.

Auch bei solchen liebgewonnenen Gegenständen gilt die Devise, dass weniger mehr sein kann. Denn ein jeder der wenigen Gegenstände kann Sie zu sich selbst führen. Viele Gegenstände gemeinsam dagegen verführen Sie umherfliegenden Gedanken, die zwar schön sind, Sie letztlich aber von dem ablenken, was eigentlich wichtig ist.

Ihr persönliches Refugium

Meditation ist etwas ganz persönliches, denn beim meditieren geht es letztlich ausschließlich um Sie selbst. Das sollte sich auch im Meditationsraum widerspiegeln. Egal, ob es ein ganz eigenes Zimmer ist oder auch nur eine bescheidene Ecke in einem ansonsten anderweitig genutzten Zimmer, der Meditationsraum:

  • gehört ganz Ihnen
  • ist Ihr Rückzugsort
  • dient Ihnen als Ort der Ruhe
  • bietet Ihnen Raum zur Entspannung
  • dient der Ruhe Ihres Geistes

Aus diesen Gründen richten Sie diesen Ort (Zimmer, Balkon, Terrasse, Raumecke) so ein, wie Sie es sich vorstellen. Nur wenn Sie sich dort wirklich wohlfühlen, können Sie auch tatsächlich zur Ruhe kommen. Sind Sie Teil einer Familie mit Ehepartner und Kindern, machen Sie deutlich, dass dies Ihr Refugium ist, an dem niemand außer Sie etwas verändern darf. Wenn es der Platz im Meditationsraum zulässt, können Sie jederzeit andere Personen einladen, mit Ihnen zu meditieren.

Bildquelle Titelbild:

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