Wer ein Haus sein Eigen nennt, der weiß sehr gut, dass dieses nicht nur hohen Wohnkomfort, sondern auch eine Menge Arbeit bedeutet. Reparaturen, Erneuerungen und Renovierungen sind irgendwann unumgänglich, um die Optik und vor allem die Bausubstanz eines Hauses zu erhalten. Dazu gehört unter anderem auch, dass Eigentümer in regelmäßigen Abständen den Dachkasten streichen sollten. Wie Sie dabei am besten vorgehen, stellen wir Ihnen nachfolgend genauer vor.
Den Dachkasten streichen: Warum ist das so wichtig?
Baut man ein Haus, geschieht dies in den meisten Fällen unter Anleitung einer Baufirma, die den Bau häufig auch direkt selbst ausführt. Denn wer lange an seinem Eigenheim Freude haben möchte, sollte schon zu Beginn an tunlichst auf etwaige Baumängel achten. Besonders achten sollte man beim Bau eines Hauses auf das Dach: Eine gute Eindeckung muss sowohl vor Kälte als auch vor Hitze schützen – kurzum, sie muss jeder Witterung trotzen und daher solide verarbeitet sein. Sowohl beim Bau als auch im Rahmen einer Sanierung kommt es hier auf einen besonderen Aspekt an – den Dachkasten, der häufig auch als Gesimskasten bezeichnet wird.
Hierbei handelt es sich um eine Verkleidung, die den Überstand des Dachs zwischen der Außenfassade und der Regenrinne vor äußeren Einflüssen schützt. Nisten sich im Überstand des Hausdachs zum beispiel Vögel ein, schützt der Dachkasten die Fassade vor herabfallendem Kot. Auch die Optik wird durch den Dachkasten eines Hauses positiv beeinflusst, denn er versteckt geschickt den bloßen Aufbau des Dachs. Entscheidet man sich für einen Bau aus Holz anstatt für eine Paneele aus Kunststoff, ist es allerdings erforderlich, den Dachkasten in regelmäßigen Abständen zu streichen. Das ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, allerdings wird auf diese Weise auch sichergestellt, dass man sehr viel länger Freude am verbauten Dachkasten hat.
Mit welchen Kosten muss man rechnen?
Die Ausgaben für das Streichen des Dachkastens halten sich im Großen und Ganzen in Grenzen – pro Quadratmeter sollten rund 6 bis 8 Euro einkalkuliert werden. Ist man handwerklich nicht sonderlich geschickt, bietet sich als Alternative an, eine Fachfirma mit der Aufgabe zu betreuen. Zwar fallen die Kosten dann automatisch auch etwas höher aus und können 20 oder 30 Euro pro Quadratmeter betragen, allerdings kann man sich dann einer fachgerechten Durchführung sicher sein. Wenn nicht nur ein neuer Anstrich, sondern auch eine Grundierung nötig ist, erhöhen sich die Kosten sogar häufig auf bis zu 80 Quadratmeter. Dabei nicht einkalkuliert sind Nebenkosten, welche beispielsweise für eine Eingerüstung zum Tragen kommen können.
Hier werden dann schnell noch einmal zwischen 5 und 6 Euro pro Quadratmeter fällig, wobei es immer auf die Größe der mit dem Gerüst versehenen Fläche ankommt.
Welche Utensilien zum Streichen des Dachkastens benötigt werden
Für das Streichen eines Dachs benötigt man unterschiedliche Utensilien. Dazu gehören vor allem ein breiter Pinsel oder eine Rolle, Farbe und Farbeimer sowie ein Abtropfgitter. Natürlich sollte auch entsprechende Kleidung getragen werden, die ruhig Farbkleckse abbekommen darf. Ein Gerüst gewährleistet, während des Streichens stets einen sicheren Stand zu haben. Manchmal ist es außerdem sinnvoll, einen Spachtel oder Schleifpapier zu verwenden, weiterhin kann ein Exzenterschleifer eine gute Hilfe sein. Er stellt eine gute Hilfe beim Abschleifen des Dachkastens dar und poliert diesen nach dem Streichen zusätzlich. Auf diese Weise lassen sich unschöne Staubreste sicher beseitigen, so dass der Dachkasten am Ende perfekt glänzt und aussieht wie neu.
Tipps bei der Auswahl der richtigen Lasur für den Anstrich
Hinsichtlich der Farbe zum Streichen eines Dachkastens gibt es unterschiedliche Produkte, aus denen gewählt werden kann. Beim Streichen des Dachkastens können sowohl eine dünne Lasurschicht als auch ein transparenter Schutzanstrich für Holz, ein Dickschichtanstrich oder auch mehrere miteinander kompatible Anstrichsysteme zum Einsatz kommen. Welche Variante sich für den eigenen Zweck am besten eignet, muss jeder für sich selbst entscheiden – fest steht, dass jede Art von Lasur ihre Vor- und Nachteile mit sich bringt. Hinsichtlich der Auswahl der richtigen Farbe spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. So macht es durchaus einen Unterschied, ob der Anstrich zum ersten Mal oder zum wiederholten Mal erfolgt.
Auch muss berücksichtigt werden, welche Anstriche sich bereits auf dem Dachkasten befinden und ob das Holz in irgendeiner Form vorbehandelt worden ist.
Grundsätzlich kommen Dickschichtlasuren eher selten zum Einsatz, weil sie einige Nachteile mit sich bringen. Ehe ein neuer Anstrich erfolgen kann, müssen nicht nur zuerst alte Farbschichten vollständig beseitigt werden – auch besteht ein nicht zu unterschätzendes Schimmelrisiko! Darüber hinaus ist es gut möglich, dass die Farbe nach einigen Jahren abblättert, so dass häufiger nachgestrichen werden muss und man sich mehr Arbeit als nötig macht. Nicht ohne Grund entscheiden sich die meisten Menschen daher für eine dünnschichtige Lasur auf das Basis von Holzschutzfarben. Lösemittelhaltige Lacke oder Acrylfarben sind zum Streichen eines Dachkastens nicht geeignet.
Dachkasten streichen: Schritt-für-Schritt Anleitung
Als Erstes wird das Gerüst gemäß der Vorgaben aufgestellt, so dass es nicht umkippen kann. Es muss in jedem Fall überall abgesichert sein, ehe man sich darauf begibt. Denn im schlimmsten Fall kann es hier zu einem lebensgefährlichen Sturz kommen. Als nächstes wird der alte Anstrich entweder vollständig entfernt oder auch abgeschliffen. Auf manuellem Wege funktioniert dies mit Schleifpapier, ansonsten bietet sich ein Exzenterschleifer für ein bequemeres Abschleifen an. Wichtig ist dies vor allem, um danach die Isoliergrundierung aufzutragen, gleichzeitig entfernt der Schleifvorgang womögliche Unebenheiten und alte Ablagerungen von Schmutz.
Um zu verhindern, dass Gerbstoffe durch das Nadelholz dringen oder die Oberfläche unschön gelb verfärben, ist ein Isoliergrund in jedem Fall zu empfehlen.
Man trägt diesen wie ganz normale Farbe auf, sollte hierbei aber unbedingt auf sämtliche Kanten und Ecken achten. Danach plant man am besten etwas Zeit ein, in der man wartet, bis die Grundierung vollständig durchgetrocknet ist – mindestens 12 Stunden sind zu empfehlen. Am folgenden Tag kann man dann mit dem eigentlichen Anstreich des Dachkastens beginnen. Hier wird die Farbe mit einem Pinsel oder einer Farbrolle gleichmäßig aufgetragen, so dass sie überall gut deckt. Idealerweise wird der Anstrich im Frühjahr oder im Herbst bei gemäßigten Temperaturen und gutem Wetter durchgeführt, damit Regen oder extreme Hitze bzw. Kälte das Ergebnis nicht beeinflussen können und die Farbe gut trocknen kann. Auch starker Wind sollte vermieden werden, damit Laub oder Samen von Bäumen sich nicht auf der feuchten Oberfläche absetzen.
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