Kieswege zieren viele Gärten und öffentliche Bereiche. Sie verleihen Wegen und Flächen eine natürliche Ästhetik und benötigen wenig Pflege. Kieswege bringen jedoch diverse Nachteile mit sich, die erst auf den zweiten Blick erkennbar sind: Zu nennen ist unter anderem ein erhöhtes Sturzrisiko für Kinder, Radfahrer und ältere Menschen. Dieser Artikel erklärt, warum Kieswege unpraktisch sind und stellt sichere sowie ökologisch verträgliche Alternativen vor.
Kieswege: Schön, unpraktisch und dennoch sehr beliebt
Zunächst zu den Vorteilen von Kieswegen: Ihr natürliches Aussehen wertet Gärten und öffentliche Flächen optisch auf und lädt dazu ein, die kleinen Steine mit anderen Materialien und Steinarten wie Holz und Pflastersteinen zu kombinieren.
Daneben spricht der geringe Pflegeaufwand für Kieswege: Lediglich das Kiesbett ist gelegentlich neu aufzufüllen, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten. Außerdem sind Kieswege einfach zu gestalten. Selbst Laien können ansehnliche geometrische Formen und Strukturen schaffen oder bestimmte Teile des Gartens durch eine kreative Weggestaltung optisch hervorheben.
Die Nachteile von Kieswegen
Trotz aller Vorteile sind Kieswege nicht unproblematisch: Das größte und zugleich gefährlichste Problem ist die hohe Rutschgefahr bei Nässe. Diese gefährdet insbesondere die Gesundheit von Kindern und älteren Menschen. Radfahrer, die auf öffentlichen Wegen unterwegs sind, laufen Gefahr, auf den rutschigen Böden zu stürzen und sich dabei zu verletzen. Ein besonderes Risiko besteht auf stark frequentierten Kieswegen, beispielsweise in der Öffentlichkeit oder im Bereich von Einfahrten. Die Unebenheit der Wege kann auch Elternteile, die mit ihren Kinderwagen unterwegs sind, vor Probleme stellen, wenn die Räder des Wagens im nassen Kies einsinken.
Rollstuhlfahrer sind mit noch größeren Herausforderungen konfrontiert, wenn sie sich auf feuchten Kieswegen fortbewegen müssen. Die Unebenheiten des Kieses können dazu führen, dass die Räder des Rollstuhls stecken bleiben oder sich verkanten. Zudem erfordern Kieswege eine regelmäßige Pflege, um ihr optisch ansprechendes Erscheinungsbild zu bewahren. Unkräuter wachsen schnell bis an die Oberfläche des Kiesbetts und hinterlassen einen ungepflegten Eindruck.
Die Auswirkungen auf die Umwelt
Die Ökobilanz von Kieswegen ist ebenfalls unvorteilhaft, da der Abbau und der Transport von Kies teils erhebliche Umweltschäden verursachen. Firmen bauen die Steine üblicherweise in offenen Tagebauen ab, wobei der Förderungsprozess Landschaften zerstört und die lokale Flora und Fauna beeinträchtigt. Sedimente gelangen in Flüsse und Seen, was zu Verunreinigungen von Gewässern führen kann. Der ökologische Nutzen von Kieswegen ist ebenfalls begrenzt, da sie nur wenig Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten und zur Erosion von Böden beitragen.
Alternativen zu Kieswegen
Aufgrund der Nachteile von Kieswegen ist es sinnvoll, alternative Materialien zu verwenden. In erster Linie kommen Wege aus Pflastersteinen oder Betonplatten infrage. Beide Materialien sind robust und in einer Vielzahl von Farben, Formen und Größen erhältlich. Sie erlauben ebenso die Anlage geometrischer Muster in Gärten oder an öffentlichen Orten. Pflastersteine und Betonplatten sind rutschfest, langlebig und erfordern nur minimale Pflege und Instandhaltung.
Wer natürliches und ökologisch verträgliches Material bevorzugt, greift oft auf Holzplanken oder Rollwege aus Holz zurück. Diese bieten, ähnlich wie Kieswege, eine natürliche Ästhetik. Sie sind ebenfalls rutschfest und in einer Vielzahl von Farben erhältlich. Sie benötigen regelmäßige Pflege, um sie vor Verwitterung zu schützen.
Gummi- oder Kunststoffmatten eignen sich besonders für die Gärten von Grundstücken, auf denen Kinder oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen verkehren. Die Matten bieten eine flexible und trittsichere Oberfläche, deren Elastizität die Folgen möglicher Stürze abmildert. Kunststoffmatten sind in verschiedenen Farben und Designs erhältlich und erfordern zudem wenig Pflege.
Zuletzt stellen Rasengittersteine eine umweltfreundliche Option dar, da ihre Oberflächen durchlässig sind. Da Regenwasser durch die Gitter in den Boden sickert, fördern sie den natürlichen Abfluss von Niederschlägen. Diese Art der Weggestaltung ist deshalb insbesondere auf Flächen vorteilhaft, die aufgrund der Bodenbeschaffenheit oder einer Hanglage zu temporären Überflutungen neigen.
Tipps zur Umgestaltung
Wer plant, einen bestehenden Kiesweg umzugestalten, überlegt zunächst, was er erreichen möchte: Soll der Weg sicherer werden? Ist eine ästhetische Aufwertung gewünscht? Oder ist eine einfachere Instandhaltung das Ziel? Die Umgestaltung ist sorgfältig zu planen. In vielen Fällen ist es ratsam, eine Fachfirma mit den Arbeiten zu beauftragen.
Wer an seinem Kiesweg festhalten möchte, verbessert die Sicherheit, indem er entlang des Weges Begrenzungen aus Holz oder Metall anbringt. Eine Möglichkeit, die ökologische Wertigkeit zu erhöhen, besteht in der Integration von Pflanzen und kleinen Blumenbeeten ins Kiesbett. Ebenso ist es unter dem Aspekt des Umweltschutzes ratsam, Unkräuter nicht zu entfernen. Jede Pflanze bietet Insekten oder anderen Tieren der heimischen Fauna Nahrung. Pflanzenarten, die als Unkräuter gelten, tragen dazu bei, das natürliche Gleichgewicht im eigenen Garten sowie der Umgebung zu erhalten.
Fazit: Es gibt einige Alternativen zu schönen, aber leider eher unpraktischen Kieswegen
Kieswege bieten eine natürliche Optik, sind jedoch mit Nachteilen verbunden: Ihre Ökobilanz ist unvorteilhaft und bei Nässe steigt das Risiko von Stürzen für Fußgänger und Radfahrer; Rollstuhlfahrer benötigen häufig mehr Kraft, um sich fortzubewegen. Holzplanken, Pflastersteine, Betonplatten, Gummimatten oder Rasengittersteine stellen sichere, pflegeleichte und ökologisch verträgliche Alternativen dar. Häufig ist es ratsam, eine Fachfirma mit der Umgestaltung der Wege zu beauftragen.
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