Die Calla (Zantedeschia Aethiopica) gehört wohl zu den schönsten Zimmerpflanzen. Mit ihren exotisch anmutenden, kelchförmigen Blüten, die es in unterschiedlichen Farben gibt, ist sie als Zimmerpflanze ein edler Blickfang. Mit ihrer besonderen Optik verleiht sie jedem Raum ein edles Ambiente. Allerdings ist die Zantedeschia eine anspruchsvolle Pflanze. Wer sie aber richtig pflegt, wird viel Freude mit dieser prachtvollen Pflanze haben.
Achtung! Die Pflanzenteile der Zantedeschia enthalten eine milchige Flüssigkeit. Diese ist giftig!
Calla (Zantedeschia Aethiopica): Herkunft und Ursprung
Die Zantedeschia Aethiopica gehört zur Familie der Aronstabgewächse und stammt ursprünglich aus dem Süden Afrikas. In ihrer Heimat lebt die Pflanze an Sumpfrändern und auf Sumpfwiesen, die über den Sommer regelmäßig ausgetrocknet sind. Sie gehört zur Gattung der Zantedeschien, die nur 8 Arten umfasst. Benannt wurden sie nach Giovanni Zantedeschi, einem italienischen Botaniker. Der Name „Calla“, der vom griechischen Wort „kallos“ abgeleitet wurde, bedeutet so viel wie „körperliche Schönheit“. In den Sumpfgebieten im gemäßigten und subarktischen Klima gibt es auch eine Pflanzengattung namens Calla.
Diese umfasst nur eine Pflanzenart, die Sumpfcalla (Calla palustris). Sie sieht der Zantedeschia ähnlich, hat aber ein grünes Hüllblatt. In Deutschland gibt es die wilde Sumpfcalla nur noch sehr selten. Deshalb steht sie unter Naturschutz.
Informationen zum Wuchs
Die Zantedeschia erreicht eine Größe von etwa 80 cm und wächst aus Rhizomen (rübenartige, fleischige Wurzelstöcke). Besonders ältere Exemplare erreichen eine stattliche Größe und eignen sich dann für größere Kübel.
- Blätter
Die Zantedeschia hat grüne bis dunkelgrüne Blätter, die teilweise auch gesprenkelt sein können. Diese sind pfeilartig oder breit und saftig. Die Blätter sitzen auf kurzen Stielen und wachsen aufrecht.
- Blüten
Wie die meisten Aronstabgewächse erkennt man auch die Zantedeschia an ihrem reinweißen Blütenhüllblatt. Dieses umhüllt den Blütenstand, einen gelblichen Kolben. Die Blüten der Zimmercalla erscheinen schon im zeitigen Frühjahr und halten etwa 3 bis 8 Wochen. Der Blütenstand kann eine Höhe von bis zu 1 m erreichen und überragt die Blätter der Pflanze. Die Blüten werden häufig als Schnittblumen verwendet. Je nach Züchtung reicht das Farbspektrum des Hochblattes von hellem Weiß über Creme, Orange, Gelb bis hin zu Rot. Auch kräftiges Pink, Violett und fast Schwarz ist mittlerweile erhältlich.
Der richtige Standort für die Zimmercalla
Die Zantedeschia liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort ohne Zugluft. Sie verträgt direkte Sonneneinstrahlung, sollte in der Mittagszeit aber beschattet werden. Bei einer Temperatur um die 20 Grad Celsius kann die Zimmerpflanze am besten gedeihen. Den Sommer kann Zimmercalla auch auf dem geschützten Balkon oder der Terrasse verbringen. Zum Überwintern stellt man die Pflanze in einen kühlen, aber hellen Raum. Eine Temperatur von 10 bis 15 Grad Celsius ist für die Überwinterung optimal. Im Frühjahr wird die Zantedeschia dann langsam an wärmere Temperaturen gewöhnt.
Welches Substrat eignet sich am besten?
Als Substrat eignet sich für die Zimmercalla eine humusreiche Pflanzenerde besonders gut. Aber auch in einem Gemisch aus Erde und Sand gedeiht die Pflanze gut. Es ist ebenfalls möglich, die Zantedeschia als Hydrokultur zu kultivieren.
Calla (Zantedeschia Aethiopica): Richtig gießen
Treibt die Zantedeschia nach der Ruhezeit frisch aus, wird sie mäßig gegossen. Das gleiche gilt für frisch eingetopfte Pflanzen. Vor der nächsten Wassergabe sollte das Substrat gut abgetrocknet sein. Wird das Wachstum stärker, werden auch die Wassergaben erhöht, bis die Blätter voll entwickelt sind. ab diesem Zeitpunkt wird die Zimmercalla so viel gegossen, dass die Erde immer gründlich feucht ist. Am besten wird sie in einen wassergefüllten Untersetzer gestellt. Da Zantedeschia ursprünglich Sumpfpflanzen sind benötigen sie sehr viel Wasser. Vor allem in der Wachstumsphase sollten die Wurzeln niemals austrocknen. Wenn die Blütezeit zu Ende geht, werden die Wassergaben allmählich reduziert und die Pflanze trockener gehalten.
Wenn die Blätter der Zimmercalla dann vergilbt sind und eintrocknen, wird das Gießen komplett eingestellt. Die Ruhephase beginnt etwa Mitte Mai und dauert bis Mitte Juli. Die Pflanze hat während dieser Zeit keinen Wasserbedarf. So wird die Trockenphase ihrer natürlichen Heimat simuliert. Die Zantedeschia sollte mit weichem, abgestandenem und zimmerwarmem Wasser gegossen werden.
So wird gedüngt
Im Frühjahr wenn sich die Zantedeschia in der Wachstums- und Blühphase befindet, wird sie in einem 14-tägigen Rhythmus mit einem handelsüblichen Blumendünger versorgt. Diese regelmäßigen Düngergaben erfolgen bis zum Ende der Blütezeit. Während der Winterruhe wird die Zimmercalla nicht gedüngt.
Tipps zum Umtopfen der Calla
Die Zantedeschia kann nach der Ruhephase umgetopft werden. Bei dieser Gelegenheit kann die Pflanze durch Teilen des Wurzelstockes vermehrt werden. Da die Zimmercalla empfindlich auf Pilze und Bakterien reagiert, ist es ratsam, die Pflanztöpfe vor dem Einsetzen der Pflanze gut zu reinigen.
Vermehrung leicht gemacht
Die Zimmercalla lässt sich relativ einfach vermehren, indem die Rhizome von älteren Pflanzen geteilt oder Seitensprossen abgetrennt werden. Nachdem die Wurzeln freigelegt und von Erde befreit sind, werden mit einem scharfen Messer Teilstücke von der Knolle abgetrennt. Diese werden dann etwa 4 bis 5 cm tief in ein Gemisch aus je ein Drittel Blumenerde, Sand und Torf eingetopft. Die frisch eingepflanzten Rhizome sollten nur mäßig gegossen werden. Wenn sich der erste Austrieb zeigt, werden die Wassergaben gesteigert. Bei einer Raumtemperatur von etwa 20 Grad Celsius können die Wurzeln der neuen Pflanzen gut anwachsen.
Theoretisch kann die Zantedeschia auch durch Aussaat vermehrt werden. Da das aber sehr schwierig ist und die Erfolgschancen eher gering sind, ist davon abzuraten. Außerdem dauert es einige Jahre, bis eine durch Aussaat gezüchtete Zimmercalla blüht.
Informationen zum Schneiden
Ein aufwendiger Rückschnitt entfällt bei der Zantedeschia. Es gibt jedoch einige Punkte, die beim Schneiden der Zimmercalla beachtet werden sollten. Es wird nur Verblühtes, Vergilbtes oder Vertrocknetes entfernt, niemals grüne Blätter. Beim Eintrocknen zieht die Pflanze ihre Kraft für die nächste Blüte aus den Blättern. Die Stängel werden dicht über der Wurzelknolle abgeschnitten. Für den Schnitt sollte immer sauberes, bestenfalls desinfiziertes Werkzeug verwendet werden. Da die beim Schneiden austretende Flüssigkeit giftig ist, empfiehlt es sich Handschuhe zu tragen.
Welche Sorten der Zantedeschia Aethiopica gibt es?
Die duftende Sorte „Crowborough“ gilt als relativ winterhart, fängt aber erst im Sommer an zu blühen. Die „Perle von Stuttgart“ ist mit ihrer Höhe von 30 cm eine niedrig wachsende Sorte, die mit ihrer Blütenfülle besticht. Im Gegensatz dazu wächst die Sorte „Weißer Herkules“ hoch hinaus. Die Sorten „Pink Mist“ oder „Flamingo“ überzeugen mit ihren Zartrosa überhauchten Blüten. Mit ihren am Rand frischgrün eingefärbten Blüten begeistert die Sorte „Green Goddess“.
Krankheiten und Schädlinge
Die Zantedeschia ist leider sehr anfällig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Die meisten Probleme treten aufgrund von Fehlern bei der Pflege der Pflanze auf.
- Blattläuse
Wenn die Zimmercalla im Sommer nach draußen umzieht, siedeln sich öfter Blattläuse auf den Pflanzen an. Diese Schädlinge sollten schnellstmöglich mit einem geeigneten Pflanzenschutzmittel bekämpft werden, um Schäden an der Pflanze zu vermeiden.
- Spinnmilben
Wenn die Zantedeschia von Spinnmilben befallen ist, zeigt sich das durch feine, spinnwebartige Gebilde an der Pflanze. Auch in diesem Fall sollte die Pflanze mit einem Pflanzenschutzmittel behandelt werden, um den Befall loszuwerden.
- Fäulnis
Zeigen sich auf den Blättern der Zimmercalla braune Flecken, kann dies ein Hinweis auf Fäulnis sein. Dieses Problem entsteht durch zu hohe Wassergaben oder Staunässe. Betroffene Pflanzenteile sollten entfernt und die Pflanze schnellstmöglich in frisches Substrat umgepflanzt werden.
- Bakterien
Erkrankungen der Zantedeschia durch Bakterien oder Pilze machen sich oft erst spät bemerkbar. Sie zeigen sich durch Flecken und Verfärbungen auf den Blättern. Es gibt verschiedene Pflanzenschutzmittel die eventuell helfen können. Im Fachhandel kann man sich hierzu beraten lassen. Wenn sich nach zweiwöchiger Behandlung der Pflanze jedoch keine Besserung zeigt, ist sie höchstwahrscheinlich nicht mehr zu retten.
Tipp: Nach einer erfolgreichen Schädlings- oder Krankheitsbekämpfung ist es ratsam, die Zantedeschia in frisches Substrat umzutopfen.
Calla (Zantedeschia Aethiopica): Die giftige Schönheit
Die Zantedeschia überzeugt durch ihr bezauberndes Aussehen, aber ihr Schönheit ist trotzdem mit Vorsicht zu genießen. Die Zimmercalla ist in allen Pflanzenteilen giftig. Auch der Pflanzensaft, den die Blätter abgeben, enthält Stoffe, die bei Menschen und Haustieren heftige Reaktionen auslösen können.
- bei Hautkontakt Hautausschläge
- Erbrechen
- Fieber
- Durchfall
- bei Verzehr von Pflanzenteilen Schüttelfrost
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