Sowohl junge als auch ältere Bäume brauchen oftmals eine Stütze, damit sie sicher weiterwachsen können. Ein junger Baum benötigt einige Jahre, um sich fest in der Erde einzuwurzeln.
Baum richtig abstützen: Die Möglichkeiten im Überblick
Eine geeignete Baumstütze ermöglicht ein sicheres und stabiles Heranwachsen. Ältere Bäume und insbesondere Obstbäume sind zwar nach einigen Jahren fest in der Erde verwurzelt und haben einen dicken Stamm, können aber mit der Zeit auch schief wachsen, oder so schwere Äste entwickeln, dass diese brechen, oder der ganze Baum umfällt. Daher empfiehlt es sich, alle Bäume, die Hilfe benötigen, zu stützen. Es gibt verschiedene Varianten von Baumstützen, die es möglich machen, den Baum zu stabilisieren, indem man ihn mithilfe einer geeigneten Konstruktion an einem Pfahl festbindet oder abstützt.
Der senkrechte Pfahl für junge und ältere Bäume
Beim Pflanzen eines jungen Baumes muss zunächst ein Loch gegraben werden, das groß genug für den Wurzelballen und den Pfahl ist. Dieser sollte ebenso hoch sein, wie der Baum und auch vom Durchmesser her passen. Der Holzpfahl wird zuerst in das ausgehobene Loch gesetzt und positioniert. Am besten setzt man ihn auf der Westseite des Baumstammes ein, damit Westwinde den Baum nicht an den Pfahl drücken, so bleibt die Rinde unbeschadet. Wenn Ballen und Holzpfahl positioniert sind, füllt man die Grube wieder mit Erde. Anschließend fixiert man den Stamm und bindet ihn vorsichtig mit einem Kokos-, Jute- oder Hanfseil ca. 20 cm unter der Baumkrone fest.
Bäume mit einem dicken Stamm und daraus wachsenden mächtigen Ästen, die waagrecht über dem Boden wachsen, müssen mit einem speziellen Pfahl gestützt werden. Hier werden oft verschiedene Materialien eingesetzt, je nachdem, wo sich der Baum befindet. Der Fantasie sind bezüglich des Materials keine Grenzen gesetzt, oft findet man in großen Parkanlagen daher Figuren aus Stein oder Stahl, die den Baum stützen. Da es sich bei diesen Bäumen meist um ältere und somit sehr schwere Bäume handelt, muss dieser Träger äußerst robust sein und einer schweren Last standhalten.
Eine Astgabel, ein zugeschnittenes Brett oder eine Hängebrücke für Obstbäume
Ist der Baum noch jung und trägt bereits Obst, dann eignet sich eine Astgabel, um einzelne schwere Äste zu stützen. Diese sollte lang genug und stabil sein, dann wird sie einfach in die Erde gesteckt und unter den betreffenden Ast geklemmt. Hat man keine geeignete Astgabel, kann ein Brett der richtigen Länge mit einer astgabelähnlichen Aussparung zurechtgesägt werden. Man positioniert es unter den Ast, der gestützt werden muss. Dabei ist es wichtig, die Kanten des Brettes abzuschleifen, oder ein Tuch zwischen Ast und Brett zu klemmen, damit der Ast nicht verletzt wird.
Mittlerweile gibt es ebensolche Konstruktion auch fertig in gut sortierten Gartenmärkten zu kaufen. Eine weitere Stützmethode ist die Hängebrücke. Hierbei nimmt man eine lange Holzlatte, durch die man an einem Ende mehrere Seile bindet, die so lang sind, wie die Latte selbst. Dann stellt man die Holzlatte in den Baum, ohne die Baumrinde zu verletzen. Die Bänder hängen herunter und man nutzt diese, um die herabhängenden, schweren Äste daran zu befestigen. Dadurch unterstützt man sie beim Tragen des Obstes und sie können nicht so leicht abbrechen.
Der Dreibock für größere, junge Bäume
Um den Baum gegen alle Windrichtungen hin sicher zu fixieren und ein gerades Wachstum des Baumes zu unterstützen, hat sich der Dreibock als Stützhilfe bewährt. Die Wurzeln bleiben bei dieser Methode unberührt, da drei Holzpfähle im passenden Abstand zum Baumstamm in die Erde gesetzt werden. Die Pfähle bilden ein gleichschenkliges Dreieck, so dass der Baum exakt in der Mitte steht. Im oberen Bereich werden die Holzpfähle jeweils mit drei kürzeren Holzlatten miteinander verbunden, damit die Konstruktion stabil ist.
Im Anschluss verbindet man die Pfähle und den Baum mit Seilen aus Kokos, Hanf oder Jute. So steht der Baum sicher, kann gerade wachsen und ist zusätzlich vor Fahrzeugverkehr und sonstigen Beschädigungen geschützt. Mittlerweile gibt es auch Stahlkonstruktionen, die besonders in Städten genutzt werden, da diese die Bäume zusätzlich vor Fahrrädern und anderen Fahrzeugen schützen, aber gleichzeitig auch als Baumstützen dienen.
Auch ein schräger Pfahl kann Bäume abstützen
Bäume, deren Krone sehr tief gewachsen ist, können mit einem schrägen Pfahl gestützt werden. Dieser sollte im 45° Winkel neben dem Baum in ein zuvor ausgehobenes Pflanzloch eingeschlagen werden, dass der Holzpfahl von allein hält und nicht mehr als 10 cm über den Baum hinausragt. Wenn man das Loch wieder mit Erde auffüllt, muss diese festgedrückt werden, damit der Holzpfahl sicher steht. Unterhalb der Krone kann der Pfahl dann mit einem Kokos-, Jute- oder Hanfseil fixiert werden, zudem wird der Stamm so nicht beschädigt.
Baum abstützen: Unser Fazit
Bei der Suche nach einer geeigneten Lösung, einen Baum zu stützen, sollte zunächst also immer die Größe und die Notwendigkeit abgeklärt werden. Für jeden Baum gibt es die richtige Stützhilfe. Ob man sie nur aus der Natur nimmt, selbst baut oder eine fertige Konstruktion kauft, wichtig ist, dass man das richtige, wetterbeständige Material benutzt. Es wird empfohlen für die Pfähle kesseldruckimprägnierte Pfähle zu verwenden und die benötigten Seile aus Naturfasern zu bevorzugen, damit die Rinde der Bäume nicht verletzt wird.
Nach drei bis vier Jahren sollte ein junger Baum fest verwurzelt sein, der Stützpfahl kann entfernt werden und wenn der Baum gut gepflegt wird, kann daraus in einigen Jahren ein großer Baum werden. Dennoch sollte man den Baum immer gut beobachten und wenn er wieder gestützt werden muss, weiß man sofort, welche Stützhilfe in Frage kommt.
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