Home Garten & Außenanlagen Rasen säen unter 10 Grad: Was muss beachtet werden?

Rasen säen unter 10 Grad: Was muss beachtet werden?

von Marc Hettenberger
Rasen säen

„Rasen sollte nur bei hohen Temperaturen gesät werden, damit er wächst“. Dieser weitverbreitete Irrglaube macht Gärtnern das Leben schwer. Selbst bei niedrigen Temperaturen unter 10 Grad ist es möglich, die Aussaat zu machen. Dabei gilt es einige Dinge zu beachten.

Rasen säen bei Kälte? Kein Problem, auch bei unter 10 Grad!

Samen generell vertragen Kälte besser als angenommen. Rasensamen sowie junge Graspflanzen sind sogar recht frosthart, sodass sie durchaus auch bei niedrigen Temperaturen ausgesät werden können. Folglich ist es möglich, Rasen bei einer Temperatur von unter 10 Grad anzupflanzen, ohne dass das Saatgut abstirbt. Die Außen- und Erdtemperatur jedoch beeinflussen die Keimung und das Wachstum wesentlich. Erst ab einer Temperatur von 10 Grad können Grassamen zu keimen beginnen, wodurch ein schöner grüner Rasen lange auf sich warten lassen kann.

Aus diesem Grund sollten Gärtner vor allem auf einen auftretenden Bodenfrost achten, da dieser das Wachstum verzögern kann. Ebenfalls sollte Frost dringlichst vermieden werden. Er schadet dem Saatgut nur.

Obwohl Kälte theoretisch kein Problem für Grassaatgut ist, lassen Frost und zu niedrige Temperaturen den Boden austrocknen. Ein trockener Boden lässt die Saat garantiert absterben, sodass sie gar nicht keimen kann. Wer folglich im späten Herbst oder im Zeitraum von Januar bis März einen Rasen sähen möchte, muss einiges beachten.

Rasensaat ausbringen: Was gilt es zu beachten?

Zunächst sollte die Bodentemperatur überprüft werden. Diese sollte zwischen 5 und 10 Grad betragen. Unter 5 Grad ist der Boden zu kalt für Grassaatgut. Außerdem darf die Saat nicht zu tief vergraben werden. Eine Erdtiefe von maximal fünf Zentimeter ist ausreichend für Gras. Wird das Saatgut zu tief vergraben, kann es ebenso nicht keimen. Besonders wichtig für das Ausbringen der Rasensaat ist eine stabile Temperatur. Diese muss in einem Zeitraum von drei bis vier Wochen stabil bleiben. Zu starke Temperaturveränderungen können dafür sorgen, dass die Saat abstirbt.

rasensaat unter 10 grad

Mabeline72/shutterstock.com

Als Hilfsmittel vor dem Ausbringen dient der tägliche Wetterbericht. Ein wechselhaftes Wetter, lang anhaltende Trockenheit sowie Dauerregen sorgen für keine optimalen Voraussetzungen, um eine Aussaat bei einer Temperatur von unter 10 Grad durchzuführen. Je wechselhafter und extremer das Wetter ist, desto eher wird die Keimung der Rasensamen leiden. Ist das Wetter allerdings stabil genug, kann die Aussaat selbst im späten Herbst oder den Wintermonaten erfolgen.

Wichtige und richtige Vorbereitungsarbeiten

Rasensaat lässt sich nur ausbringen, wenn der Boden ausreichend auf die Aussaat vorbereitet wurde. Rasensamen können nur in einem aufgelockerten Boden keimen, sodass ein zu harter Boden unbedingt umgegraben werden muss. Ist der Boden sehr hart, muss das Umgraben in eine Tiefe von 30 bis 40 Zentimeter geschehen. Andernfalls genügt es, wenn die Erde mit einer Gartenkralle oder Handhacke in den obersten zehn Zentimetern aufgelockert wird. Falls die Rasenfläche nicht frei von Steinen, Wurzeln und Unkraut ist, muss das Gebiet zudem gesäubert werden. Unerwünschte Elemente müssen dringend entfernt werden, um dem Gras ausreichend Platz und Nährstoffe für das Wachstum zu geben.

Das Umgraben, Jäten und Säubern sollten nicht bei Frost erfolgen. Wurzeln können aufgrund der niedrigen Temperaturen in der Erde verbleiben und die wichtigen Nährstoffe unbewusst aufnehmen. Nach dem Umgraben muss der Boden mit einem Holzrechen eingeebnet werden. Außerdem ist es wichtig, dass das Erdreich trocken ist. Ansonsten können Verklumpungen der Erde auftreten, welche das Wachstum behindern. Anschließend muss der Boden 14 Tage lang ruhen, damit sich die Erde setzen kann. Folglich kann der Rasen nicht sofort nach dem Auflockern ausgebracht werden, wodurch genügend Zeit eingeplant werden sollte.

Kein Wind und viel Sonne

Ist der Boden gut vorbereitet und konnte er sich lang genug ausruhen, kann das Saatgut ausgebracht werden. Es sollte ein möglichst sonniger sowie windstiller Tag gewählt werden. Wind kann dafür sorgen, dass die Saatkörner nicht am Boden verbleiben, sondern vom Wind weggetragen werden. Dies gilt für Temperaturen von unter 10 Grad bis zu über 30 Grad gleichermaßen. Fliegen die Körner weg, kann es zu kahlen Stellen am späteren Rasen kommen. Ebenfalls ist es möglich, dass an anderen Orten oder Stellen im Garten vermehrtes Graswachstum eintritt.

saat rasen

Stock-Asso/shutterstock.com

Wie genau die Aussaat erfolgt, bleibt dem Gärtner überlassen. Sowohl per Hand wie mittels Streuwagen ist es möglich, die Saatkörner zu verteilen. Pro Quadratmeter Grund sollten in etwa 20 bis 30 g Saatgut verstreut werden. Dies entspricht in etwa einer guten Handvoll. Die Hälfte der Saat muss längs, die andere quer ausgebracht werden. Damit lässt sich eine gleichmäßige Verteilung hervorrufen. Abschließend wird die Saat noch leicht eingeharkt und festgetreten, damit sie in Ruhe wachsen kann.

Rasen säen unter 10 Grad: Unbedingt feucht halten!

Damit die Samen keimen können, benötigen sie ausreichend Sauerstoff, Wärme und Feuchtigkeit. Wird die Aussaat außerhalb der Frostperiode und bei einer Temperatur von 10 Grad durchgeführt, keimt das Saatgut innerhalb von ein bis drei Wochen. Je kälter es ist, desto länger braucht die Keimung. Feuchtigkeit zeigt sich dabei als wichtigster Faktor. Das Auflaufen der Saatkörner wird durch eine sehr niedrige Temperatur wesentlich beeinflusst, da diese den Boden austrocknen lässt. Dadurch kann es passieren, dass die Saat abstirbt.

Aus diesem Grund ist es unabdingbar, die Aussaat genügend zu gießen und den Boden konstant feucht zu halten. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da ansonsten Schimmel droht. Höhere Temperaturen lassen das Wasser gut in das Erdreich sickern. Deshalb sollte tagsüber bei Sonnenschein bewässert werden. Auch keimende Jungpflanze benötigen regelmäßig Wasser, damit spätestens im Sommer ein schöner Rasen im eigenen Garten erstrahlt.


Bildquelle Titelbild:

  • Agnes Kantaruk/shutterstock.com

Weitere spannende Themen