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Betonpool abdichten: Welche Möglichkeiten gibt es?

von Marc Hettenberger
Betonpool abdichten

Wasser folgt grundsätzlich dem Gradienten, also der zur Verfügung stehenden Wegigkeit mit dem größten Gefälle und findet auch immer seinen Weg. Bei Wasserreservoiren wie einem Pool ist jede Undichtigkeit fatal. Hinzu kommt die Zunahme des Wasserdrucks mit der Tiefe des Beckens. Bereits bei zwei Metern Tiefe ist der Wasserdruck schon 20 Prozent höher als der äußere Luftdruck mit der Folge, dass sich das Wasser durch kleinste Risse durchpresst.

Mit der Zeit durchfeuchtet das umgebende Erdreich immer mehr und kann die Fundamente des eigenen Hauses und jene der angrenzenden Gebäude unterspülen, was sogar die Statik der Gebäude nachhaltig beeinträchtigen kann. Je nach Gestaltung der eigenen Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Gebäudeversicherung kann es passieren, dass man aus der Flut von Ansprüchen und Kosten, die auch Gerichtsverfahren mit sich bringen, nicht mehr herauskommt.

Betonpool abdichten: Regelmäßige Kontrollen des Pools sind essentiell

Es gibt also genug Gründe, seinen Pool regelmäßig auf mögliche Leckagen zu kontrollieren und Risse oder Löcher, die sich andeuten, sofort abzudichten. Wie das genau geht, darauf gehen wir weiter unter ein. Zunächst soll es aber darum gehen, wie Leckagen überhaupt festgestellt werden können, wenn man schon den Eindruck gewonnen hat, dass der Pool mit der Zeit an Wasser verliert. Ein Hinweis darauf können auch Pfützen sein, die sich selbst bei trockenem Wetter im Umfeld des Pools bilden. Dabei spielt aber auch die Art des Untergrundes beziehungsweise Baugrundes eine Rolle, denn bei Sand oder Kies würde das Wasser relativ rasch in größere Tiefen versickern.

betonpool

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Nachweis undichter Stellen im Pool

Bei einem Leckage-Test wird der Pool mit Wasser gefüllt, um sodann den Wasserstand mehrere Tage lang zu beobachten beziehungsweise zu messen. Wenn dieser über die zu erwartende Verdunstungsrate hinaus sinkt, ist dies ein klarer Hinweis auf ein Leck, das dringend aufgespürt und repariert werden muss. Bei einem Drucktest wird der Pool ebenfalls mit Wasser gefüllt, um ihn dann unter erhöhten Druck zu setzen. Anschließend wird der Druckverlust über die Zeit bestimmt. Wenn der Pool Wasser verliert, vergrößert sich der Luftraum darüber und der Druck darin sinkt signifikant.

Es gibt etliche Unternehmen, die sich mit speziellem Equipment auf die Leckageortung in Betonpools spezialisiert haben. Zu nennen wären hier zum Beispiel Ultraschall-Scanner oder Farbstofftests. Billig ist aber die Beauftragung derartiger Profis nicht. Dennoch sollten solche fundierten Prüfungen nach größeren Reparaturen oder einer Änderungen an der gesamten Poolstruktur ins Auge gefasst werden.

Wodurch werden undichte Stellen im Betonpool verursacht?

Risse im Beton werden leider nicht immer gut sichtbar bis auf die Verkleidung übertragen. Undichte Stellen entstehen zuweilen auch im Bereich des Filtersystems. Bei Betonbecken ergeben sich Risse meistens aufgrund von Bodenbewegungen und/oder Temperaturschwankungen. Bei gefliesten Pools kann eine zu schnelle Entleerung des Beckens dazu führen, dass der noch bestehende Wasserdruck hinter einigen Fliesen ein Brechen derselben bewirkt. Darüber hinaus sind schwarze Fugen gerade bei angenehm warmem Wasser rissanfällig.

Nicht vergessen werden darf das zur Desinfektion zugesetzte Chlor, dessen chemische Aggressivität auch Abdichtungsmaterialien angreift. Dies lässt sich aber weitgehend vermeiden, wenn die Abdichtungen geschützt werden. Dazu werden spezielle schweißbare, Pool- beziehungsweise Schwimmbadfolien eingesetzt, die dem Chlor deshalb gut widerstehen können, weil sie entsprechend beschichtet sind. Aber auch die professionelle Verfliesung schützt Abdichtungsprodukte vor einem zu innigen Kontakt mit Chlor.

Betonpool abdichten: Effektive Maßnahmen gegen Risse, Löcher und Fugen

Mit InnoElast® Typ 2 lassen sich Bauteilfugen und -risse dauerhaft gegen drückendes Wasser abdichten. Dies funktioniert garantiert bis zu 4,8 Meter Wassertiefe. Nur dort, wo zum Beispiel ein Zehnmeter-Sprungturm aufgestellt ist, muss das Becken tiefer hinab reichen.

InnoElast® Typ 2 besticht in der Tat mit seiner hohen chemischen Beständigkeit gegen gechlortes Wasser. Unter einer Abdeckung mit einer Folie, einer Beschichtung oder unter Fliesen wird ein Pool damit dauerhaft abgedichtet. Falls aber dieses Abdichtmaterial direkt dem gechlorten Wasser ausgesetzt ist, ist eine regelmäßige Inspektion der Fugen beziehungsweise der mit InnoElast® Typ 2 reparierten Stellen dringend anzuraten, um gegebenenfalls rechtzeitig ein erforderliches Nacharbeiten zu veranlassen.

silikonabdichtung

Patryk Kosmider/shutterstock.com

Vorteile von InnoElast® Typ 2

  • Das Material ist lösungsmittelfrei und schwindungsarm.
  • Es ist auf feuchtem Untergrund anwendbar, wobei die Temperatur höher als -3 °C liegen muss.
  • Witterungs- und UV-Beständigkeit und hohe Beständigkeit gegen Chemikalien
  • Das Material ist dauerelastisch.
  • Bis zu zehn Prozent Bewegungsaufnahme ist verkraftbar.
  • Ein Primer ist nicht erforderlich.
  • Druckwasserdicht bis 0,48 bar (Überdruck)

Die Verarbeitungsschritte im Einzelnen

  1. Nach der Reinigung des Untergrundes (Fuge) den Schlauchbeutel oben aufschneiden.
  2. Schlauchbeutel in Spritzpistole einsetzen, Kappe fest verschließen.
  3. Fuge mit InnoElast® Typ 2 auffüllen oder eine Hinterfüllschnur einsetzen.
  4. Die Fuge vor Nässe schützen und mindestens 24 Stunden aushärten lassen.

Die richtige Abdichtung eines Betonpools: Ein paar abschließende Tipps

Wenn auf der Suche nach einem Leck der Wasserverlust des Pools beobachtet wird, sollte berücksichtigt werden, dass es einen solchen in Abhängigkeit von der Lufttemperatur und der Intensität der Sonneneinstrahlung (Verdunstungsrate) per se immer gibt. Außerdem kann je nach Nutzungsverhalten ständig Wasser über den Rand schwappen. Der durchschnittliche Bedarf an Nachfüllwasser beträgt daher bei normaler Nutzung des Pools um die vier Prozent pro Woche. Dies vor Augen sollte die Beobachtungszeit für den Wasserstand entsprechend lange konzipiert werden.

Beim Auftragen des Abdichtungsmaterials ist unbedingt darauf zu achten, dass der Untergrund frei von Fett, Öl, Schmutz und Staub ist. Zwar darf der Untergrund noch etwas feucht sein, aber nicht so richtig nass mit einem sichtbaren Film oder gar Pfützen. Gut aushärten kann das Material bei hohen Lufttemperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. InnoElast® Typ 2 lässt sich übrigens problemlos mit Farbe anstreichen.


Bildquelle Titelbild:

  • oneSHUTTER oneMEMORY/shutterstock.com

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