Home Wohnen & Einrichten Bienen im Fensterrahmen: Was kann man dagegen tun?

Bienen im Fensterrahmen: Was kann man dagegen tun?

von Marc Hettenberger
biene am fenster

Wenn Bienen im Fensterrahmen sind, kann das selbstverständlich stören. Die meisten Menschen reagieren nicht gerade freudig, denn das ständige Summen der ungebetenen Gäste kann irgendwann ganz schön nerven. Zwar sind Bienen für die Menschheit und den Zyklus der Natur an sich recht wichtig, jedoch möchten die meisten sie nicht im oder am eigenen Haus haben. In diesem Artikel geht es darum, wie dieses Problem elegant gelöst wird und wie am besten vorgegangen werden soll.

Mögliche Gründe für Bienen im Fensterrahmen

Neben den bereits angesprochenen Luftlöchern im Kunststoff des Rahmens, gibt es auch noch andere Ursachen für Bienen im Fensterrahmen. Wenn etwa der Rollladenkasten oder aber der Rahmen des Fensters selbst beschädigt ist, so sind diese vergrößerten Eingänge ins Nest umso attraktiver für die Wildbiene. Weiterhin könnten sich unsere geflügelten Freunde auch durch Abwasser-Öffnungen im Rahmen ins Innere des Fensterrahmens und/oder ins Mauerwerk schleusen. Wer alte Holzfenster sein Eigen nennt, sollte wissen, dass Wildbienen sich gerne die Mühe machen, durch das morsche Holz zu nagen, um somit eigene Wege zu bauen. In solch einem Fall könnte der Austausch mit moderneren Modellen die ideale Lösung sein.

Ermittlung des Problems

Wer auf seinem Balkon, im Garten oder gar im Wohnzimmer sitzt und auffallend oft Bienen am Haus beobachten kann, wundert sich irgendwann selbstverständlich. Im Idealfall inspiziert man seinen Fensterrahmen etwas näher. Viele moderne Rahmen sind vom Hersteller nämlich mit kleinen Löchern an den Seiten versehen worden, welche in erster Linie dazu dienen, damit sich der Fensterrahmen bei Hitze besser ausdehnen kann und bei Kälte nicht aufplatzt. Das sehen Bienen ein wenig anders und glauben vermutlich, es sei ein wunderbarer Eingang für eine Bienenwohnung.

fensterrahmen biene

MultimediaMaker/shutterstock.com

Doch Bienen hausieren doch eigentlich in viel größeren Nestern und auch die Anzahl unserer fliegenden Freunde ist nicht so hoch, wie es bekannt ist? Nun, das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass es sich um eine besondere Spezies handelt. Die sogenannte Wildbiene lebt nämlich anders und begnügt sich auch mit kleineren Wohnorten. Weiterhin gibt es im Leben der Wildbiene auch keinen großen Stamm, mit Königin und unzähligen Arbeitern, die ständig herumschwirren.

Übrigens: Ehe zur Tat geschritten wird, sollte man sich vergewissern, ob es sich bei dem Eindringling nicht doch eher um eine Mauerwespe handelt. Diese erkennt man an der äußerst auffälligen, dünnen Taille. Diese Supermodels der Lüfte sollte man nicht vertreiben, denn meist handelt es sich um eine oder maximal zwei Stück. Sie bauen sich normalerweise ein kleines Nest aus Lehm, Erde oder was sie sonst so finden und schleppen es an. Was viele nicht wissen: Sie gelten sogar als Nützlinge. Die Mauerwespe macht nämlich den ganzen Tag nichts anderes, als Spinnen zu jagen und Nester zu bauen. Somit könnte sie also im Prinzip nützliche Arbeit leisten und etwa den eigenen Keller vom Spinnenungeziefer befreien.

Wieso leben Bienen im Fensterrahmen?

Wenn die Wildbienen stören, sollten sie selbstverständlich entfernt, umgesiedelt oder verjagt werden. Dabei ist zu beachten, dass die Tötung von Bienen mit hohen Bußgeldern bestraft wird. Der Grund für diese Maßnahme ist, dass Bienen sehr wichtig für die Umwelt sind, denn sie sorgen für ausgeglichene Naturverhältnisse. Da Deutschland ohnehin mehr Felder als Wälder hat, ergibt dieses Gesetz durchaus Sinn. Die Wildbiene hat nämlich vermutlich einfach keinen besseren Ort finden können, sodass sie sich gedacht hat, dass ein Fensterrahmen als Wohnort herhalten könnte.

Wie das Problem gelöst wird

Es bringt nichts, wenn die Luft- oder Abwasseröffnungen am Fensterrahmen abgeklebt werden. Irgendwann wird der Stoff nämlich faserig und der Regen sorgt dafür, dass das Klebeband mit der Zeit verschleißt. Selbst wenn Panzertape benutzt wird, so sieht das in erster Linie nicht gut aus und außerdem kann dann das Fenster nicht richtig funktionieren. Man schafft sich dadurch nämlich das neue Problem, dass die Luft nicht richtig zirkulieren und das Fenster sich folglich nicht richtig ausdehnen kann. Die neuen Unstimmigkeiten sind dann weitaus schlimmer, als die Bienen einfach darin wohnen zu lassen. Es würde sich nämlich Schimmel bilden, die Fenster würden beschlagen und im schlimmsten Fall könnte das Glas bei der Ausdehnung sogar aus dem Rahmen springen.

Örtlichen Imkerverein anrufen

Wenn es sich bei dem ungebetenen Gast um eine Honigbiene handelt, so nimmt der Imker sie oftmals völlig kostenlos mit. Einen Bienenspezialisten findet man in den Gelben Seiten. Einige verlangen eine Gebühr und andere berechnen lediglich die Fahrtkosten. Diese Lösung ist mit Abstand die beste.

Hausmittel nutzen

Bestimmte Gerüche mögen Bienen nicht und ziehen sich von selbst zurück, wenn sie diese vernehmen. Nachdem ein Schälchen mit Lavendel- oder Basilikumöl am Fenster platziert wurde, verschwinden die Störenfriede (einige Tage später) von selbst.

lavendelöl

matka_Wariatka/shutterstock.com

Insektenmittel nicht benutzen

Leider ist es wie gesagt nicht erlaubt, mit Insektenspray oder anderen Chemikalien zu arbeiten. Wer also die Chemiekeule schwingen möchte, sollte aufpassen, nicht vom neugierigen Nachbarn oder dem Ordnungsamt erwischt zu werden. Wir empfehlen diese Methode auf keinen Fall.

Bienen im Fensterrahmen: Unser Fazit

Bienen sind unglaublich wichtig für unsere Natur. Zwar ist dies auf den ersten Blick nicht zu erkennen, jedoch sorgen Bienen unter anderem dafür, dass wir überhaupt Essen auf dem Teller haben. Sie arbeiten also sozusagen mit uns Menschen zusammen, indem sie Pflanzen bestäuben, die wir später essen dürfen. Außerdem produzieren Bienen köstlichen Honig, welcher uns eine Menge Energie und somit Lebenskraftstoff bereitstellt. In gar keinem Fall sollte man also aggressiv gegen Bienen im Fensterrahmen vorgehen, denn das wäre praktisch eine Handlung gegen die Natur und folglich gegen uns selbst.

Im Idealfall sorgt ein Imker für eine Umsiedlung in den hauseigenen Garten, sodass die Wildbiene vorübergehend etwa in einer Baumhöhle oder im alten Schuppen wohnen kann, bis der Sommer zu Ende ist. Entscheidet man sich für diese Lösung, so sollte man beachten keine süßen Speisen oder Getränke offen stehenzulassen, denn die Wildbiene wird sich daran zu schaffen machen. Wer das nicht möchte, kann den Imker auch darum bitten, die Bienen mitzunehmen und an einem anderen Ort anzusiedeln.


Bildquelle Titelbild:

  • Patuss89/shutterstock.com

Weitere spannende Themen