Die Zitronengeranie, botanisch Pelargonium citriodorum, ist auch unter den Namen Orangenduft-Geranie oder Blattduft-Pelargonie bekannt und hat ihren Ursprung in Südafrika, genau genommen aus der Umgebung des Tafelberges. Diese Pflanze ist nicht nur als Balkonpflanze, sondern auch als Würz- oder Heilkraut sehr beliebt. Außerdem ist sie ein hervorragender Mückenbekämpfer. Zitronengeranien gedeihen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Doch was man alles über diese Duft-Pelargonie wissen und beachten sollte, ist in den nachfolgenden Ausführungen nachzulesen.
Die Zitronengeranie: Geschichtlicher Hintergrund
Schon im 17. Jahrhundert entdeckte der junge Botaniker Paul Hermann auf seiner Schiffsreise im Auftrage der niederländischen Ostindien-Kompanie nach Ceylon bei einem Landgang nahe dem Tafelberg eine ihm unbekannte, auffallend schöne Pflanze. Diese inspirierte ihn, die Umgebung des Berges näher zu untersuchen und fand eine grüne, reichhaltige und üppige, farbenfrohe Pflanzenvielfalt. Darunter befand sich auch ein circa zwei Meter hohes Gewächs mit bunten Blüten, das auffällig schön war. Von dieser Pflanze entnahm Hermann einige Proben und schickte diese in die Niederlande. So kamen die Geranien, botanisch Pelargonien, nach Europa.
Gezüchtet wurden die Duftblatt-Pelargonien, zu denen auch die Zitronengeranie gehört, allerdings erst Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich. Überwiegend in Südfrankreich, aber auch in Nordafrika und Spanien züchtet man viele Duftblatt-Pelargonien und baut diese speziell für die Herstellung von Parfüm an. Heute beläuft sich die Zahl der im internationalen Pelargonium-Register erfassten Geranien-Arten auf circa 17.000. Allein in Deutschland werden jährlich rund 100 Millionen Geranien verkauft. Darunter befindet sich auch die Zitronengeranie, die berühmteste Duftgeranie. Geranien haben eine solche unglaubliche Erfolgsgeschichte, die sich ihr Entdecker Paul Hermann wohl niemals hat träumen lassen.
Blüten und Eigenschaften
Die Zitronenpelargonie präsentiert sich an einem Standort, an dem sie sich wohlfühlt, schon nach kurzer Zeit als ein verzweigter Busch, der eine Höhe von 30 bis 50 Zentimetern erreichen kann. Aufgrund ihrer grünen, samtig weichen Blätter, die mit einem gekerbten, leicht gezahnten Rand versehen sind und ihren kleinen weiß-rosa Blüten, ist die Pflanze sehr dekorativ. Ein toller Blütenduft und eine üppige Blütenpracht sind bei dieser Duftpelargonie jedoch nicht zu erwarten. Die Blühzeit der Zitronengeranie beläuft sich auf Mai bis September. Wenn die Blätter zwischen den Fingern leicht gerieben werden, werden ihre ätherischen Öle freigesetzt und sie verströmt einen intensiven Duft nach Zitrone.
Die Blätter und Blüten der Zitronengeranie sind, wie bei den anderen Duftgeranien auch, für den Menschen grundsätzlich essbar. Salaten und Suppen sowie als essbare Blütendekoration macht die Zitronengeranie eine gute Figur und verleiht den Gerichten einen mediterranen Touch. Tieren sollten sie nicht verabreicht werden, da Geranien leicht giftig sind und Tieren gefährlich werden könnten. Bienen, Hummeln und Mücken mögen die Zitronengeranien nicht, das heißt, dass diese Pflanzen optimal sind, wenn es darum geht, Mücken und Wespen auf natürliche Weise abzuwehren.
Der richtige Standort für die Zitronengeranie
Die Zitronengeranie mag es das ganze Jahr über warm und hell. Außerdem sollte der Standort vor Regen und Wind geschützt sein. Wenn der Standort passt, dann wächst die Duftpelargonie schnell zu einem kräftigen verzweigten Busch heran. Am besten gedeiht die Zitronengeranie bei Temperaturen zwischen 18 und 28 Grad Celsius. Meist wird die Duftgeranie in Kübeln oder Töpfen in gute, wasserdurchlässige Kübelpflanzen-Erde gepflanzt. Die Pflanze eignet sich aber auch als Ampelpflanze.
Dies hat den Vorteil, dass sie in der warmen Jahreszeit im Outdoorbereich auf der Terrasse oder dem Balkon, am besten Südbalkon, Platz nehmen kann. In den Wintermonaten benötigen diese Geranien allerdings einen hellen und warmen Ort im Indoorbereich. Zimmerpflanzen sollten in ein Südfenster oder an einen Platz ohne Zugluft gestellt werden. Sehr gern werden Zitronengeranien an Fenstern und Türen platziert, was daran liegt, dass ihr Duft Mücken und Fliegen fernhält.
Die Auswahl des Standortes sollte unter Beachtung folgender Kriterien erfolgen:
- Standort sollte warm, hell, wind- und regengeschützt sein und
- Temperaturen von 18 bis 28 Grad Celsius aufweisen.
Pflanzung der Pelargonium citriodorum
Wichtig bei der Pflanzung von Duftblatt-Geranien ist zu wissen, dass die Pflanzen, wenn sie in den Boden im Freien gepflanzt werden, nur einjährig sind. Zitronengeranien vertragen keinen Frost und sterben im Winter ab. Also ist es von Vorteil, wenn man sie in Kübel oder Töpfe pflanzt und sie zum Überwintern in das Haus verbringt. Wird ein Zitronen-Duftblatt in einen Kübel oder Blumentopf gepflanzt, ist für eine gute Drainage zu sorgen. Nur damit wird verhindert, dass die Wurzeln zu feucht werden und anfangen, zu faulen.
Als Substrat ist Erde zu verwenden, die sandige und lehmige Eigenschaften hat sowie humusreich ist und genügend Nährstoffe aufweist. Eine Alternative ist auch hochwertige Bio-Blumenerde, der Sand beziehungsweise Blähton zur Auflockerung und zur Verbesserung der Drainage beigemischt wurde. Bei Zimmerpflanzen ist auf einen besonders hohen Sandanteil zu achten. Nach dem Einsetzen der Pflanze in die Erde sollte noch ein wenig Dünger in das Angießwasser gegeben werden, vorausgesetzt, es ist kein Dünger in der Erde enthalten.
Zitronengeranie: Worauf muss man bei der Pflege achten?
Obwohl die Pelargonium citriodorum eine pflegeleichte Pflanze ist, benötigt sie trotzdem ein wenig Pflege wie Gießen, Düngen, Umtopfen und Schneiden. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass die Duftblatt-Geranie schon allein aufgrund ihrer unkomplizierten Pflege auch für Einsteiger und alle, die keinen grünen Daumen haben, geeignet ist.
Das richtige Gießen
Da die immergrüne Zitronenpelargonie mit Trockenheit besser klarkommt als mit Nässe, sollte erst, nachdem das Substrat angetrocknet ist, sehr vorsichtig gegossen werden. Es ist aber darauf zu achten, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Schädlich für die Pflanze ist Staunässe. Deshalb ist diese zu vermeiden, da ansonsten die Wurzeln faulen und die Pflanze Schaden nehmen würde.
Das richtige Düngen der Duftgeranie
Ein gesundes Wachstum und schöne Blüten erhält die Zitronengeranie durch die Versorgung mit Nährstoffen. Dies kann durch Düngen mit einem guten Flüssigdünger, der dem Gießwasser zugegeben wird oder einem hochwertigen Langzeitdünger (Granulat) geschehen. Besonders im Frühjahr bis Herbst, der Wachstumsphase der Duftpflanze, sollte alle zwei Wochen gedüngt werden. In den Wintermonaten erübrigt sich das Düngen. Sollte aber die Zitronengeranie keine Blüten mehr bilden, dann ist dies ein Zeichen, dass ihr Nährstoffe fehlen und es Zeit wird, sie zu düngen.
Besonders gut wirken Bio-Flüssigdünger. Sie versorgen die Pflanzen nicht nur mit Nährstoffen, sondern auch mit Mikroorganismen, die für ein gutes Wachstum der Wurzeln stehen. Die Dosierung des Düngers ist den entsprechenden Herstellerinformationen zu entnehmen.
Das Schneiden der Zitronengeranie
Damit die Zitronengeranie wieder gut austreibt und Blüten bildet, ist es erforderlich, sie im Frühjahr eine Hand breit über der Pflanzerde zurückzuschneiden. Dies ist erforderlich, da nur die frischen Triebe Blüten bilden. Einen Formschnitt oder radikalen Rückschnitt benötigt die Duftgeranie jedoch nicht. Nur wer frische Blüten an seiner Pflanze haben möchte, der kommt um das Schneiden nicht herum. Zur Vermeidung von Quetschungen und Infektionen ist zum Verschneiden immer eine scharfe Klinge zu verwenden. Außerdem ist darauf zu achten, dass nur soviel einzelne Blätter, die das ganze Jahr über beseitigt werden dürfen, entfernt werden, dass noch genügend Blätter vorhanden sind, um die Fotosynthese noch zu gewährleisten.
Das Umtopfen
Die Zeit für das Umtopfen der Zitronengeranie ist das Frühjahr, dann, wenn die Kübel in den Outdoor-Bereich umgesetzt werden sollen. Umgetopft werden sollen die Pflanzen in der Regel alle zwei bis drei Jahre. In diesem Zusammenhang ist auch die Erde zu wechseln. Nur so ist gewährleistet, dass die Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Schauen die Wurzeln bereits aus dem Untertopf heraus, ist ein Umtopfen zwingend notwendig.
Die Vermehrung der Zitronenpflanze
Die Vermehrung der Zitronengeranie ist nicht kompliziert, denn man braucht nur die Seitentriebe abschneiden, und zwar kurz über den Ansatz des Blattes. Zum Wurzeln werden dann die Triebe in Wasser gegeben. Sind Wurzeln an den Trieben, können sie eingepflanzt werden. Aber auch durch direktes Einbringen der Stecklinge in nährstoffreiche und feuchte Anzuchterde kann man die Zitronenpelargonie vermehren.
Die Pflege der Duftgeranie im Winter
Da die Duftgeranien nicht frostfest und nicht winterhart sind, sollten sie vor dem ersten Frost in die Wohnung oder das Haus an einen kühlen, hellen Ort gebracht werden. Es ist darauf zu achten, dass die Temperatur nicht unter zehn Grad Celsius fällt. Wird die Pflanze zu warm überwintert, machen sich auf ihren Blättern meist kleine Fliegen und Läuse breit, sodass diese mit einem entsprechenden Mittel oder hilfreichen Hausmittel zu bekämpfen sind.
Gegossen wird die Pflanze im Winter nur, wenn sie angetrocknet ist. Auch hierbei ist darauf zu achten, dass sie nicht zu feucht ist, denn ansonsten würde sie faulen oder sich Grauschimmel bilden. Kranke Triebe sind sofort zu entfernen und die befallenen Stellen mit speziellen Mitteln der Pilzbekämpfung zu behandeln. Eine Düngung erfolgt erst, wenn sie wieder ins Freie umgesetzt wird.
Fazit
Die aus Südafrika stammende und seit dem 17. Jahrhundert kultivierte Zitronengeranie kann sowohl im Outdoor-Bereich als auch im Indoor-Bereich verwendet werden. Ihr Zitrusduft und seine kleinen weiß-rosa farbigen Blüten verzaubern sowohl Garten, Terrasse, Balkon oder das Wohnzimmer mit einem mediterranen Flair. Aufgrund der unkomplizierten Pflege und ihrer Zitrusaromen beziehungsweise der ätherischen Öle ist die Zitronenpelargonie nicht nur ein Eyecatcher im heimischen Garten, sondern auch ein beliebtes Würz- und Heilkraut.
Auch zur Abwehr von Insekten wie Mücken und Wespen wird die Duftgeranie eingesetzt. Wichtig ist nur, dass man bedenkt, dass die Pflanze viel Sonne mag, aber wenig Wasser benötigt. Pflanzt man sie in gut durchlässiges Substrat, wird man lange Freude an der Zitronengeranie haben.
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