Moderne Technik hält Einzug in jeden erdenklichen Lebensbereich. Und auch die Baubranche stellt hierbei keine Ausnahme dar. So werden auch auf der Baustelle vermehrt Technologien genutzt, die das Arbeiten einfacher, sicherer und vor allen Dingen nachhaltiger machen. Welche fünf zukunftsträchtigen Technologien bereits auf dem Bau Verwendung finden, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
1. Bausoftware
Fehler, Missverständnisse und mangelnde Kommunikation beim Bau spiegeln sich nicht nur in längeren Bauphasen, sondern vor allen Dingen in steigenden Kosten wider. Kein Wunder also, dass ein reibungsloser Informationsaustausch auf der Baustelle von großer Wichtigkeit ist. Um in Zukunft Fehler zu minimieren und effektiv zu arbeiten, wird vermehrt Bausoftware eingesetzt. Diese unterstützt Anwender auf der Baustelle und im Büro, Prozesse in Sekundenschnelle aufeinander abzustimmen und während des gesamten Baus einen transparenten und sicheren Informationsfluss zu gewährleisten.
Während unterschiedlichste Software-Lösungen angeboten werden, die sich hinsichtlich ihrer Funktionen und Tools unterscheiden, ist das Ziel stets das gleiche: Bausoftware soll vom Büro bis hin zum Bau alle stattfindenden Prozesse optimieren.
2. Smart Bricks
Hinter dem Begriff Smart Bricks verbergen sich intelligente Ziegel oder modulare Verbindungssteine à la Lego. Die Firma Kite Bricks stellt die futuristischen Ziegel aus Beton dabei in unterschiedlichen Formen und für verschiedenste Bauzwecke her. Durch Noppenreihen an der Ziegel Oberseite und entsprechenden Hohlräume an der Unterseite lassen sich die Smart Bricks einfach verbinden. Und auch Zement spielt bei den Bricks keine Rolle mehr, denn die einzelnen Bausteine werden mit speziellem doppelseitigem Klebeband fixiert. Damit die Bricks auch extremen Belastungen Stand halten, werden zusätzlich resistente Stahlstangen durch vorgefertigte Kanäle in den Ziegeln geschoben.
Positiv an den Smart Bricks ist zudem, dass die offenen Innenräume ausreichend Platz für Stromleitungen und Sanitärinstallationen bieten und noch dazu isolierend wirken. Das bedeutet, dass in Zukunft weniger Energie für Kühlung oder Heizung benötigt wird. Da die Smart Bricks sowohl für Innen- als auch Außenbereiche, Decken, Böden und Wände genutzt werden können, sinken die Baukosten durch die vielseitige Anwendung und einfache Konstruktion enorm.
3. Grüne Gebäude
Die sogenannten vertikalen Wälder sollen in Zukunft auch in riesigen Ballungszentren für Frische und Sauerstoff sorgen. Bäume und Pflanzen sollen dabei durch ihre Fähigkeit, Kohlendioxid aufzunehmen und verunreinigte Luft zu filtern, besonders auf Bauten in Großstädten eingesetzt werden. Die steigende Luftverschmutzung in vielen Metropolen soll somit ab sofort mit bewaldeten und begrünten Hochhäusern bekämpft werden. Über 1.000 Bäume und bis zu 2.500 Sträucher sollen auf großen Gebäuden Platz finden und effektiv die verschmutzte Stadtluft reinigen.
Neben mehr attraktiver Grünfläche im schnöden Betondschungel soll diese moderne Technologie ebenfalls für eine verbesserte Lebensqualität sorgen. Gleichzeitig ist geplant, mit den grünen Gebäuden aktiv dem Klimawandel entgegenzuwirken und den Energieverbrauch – beispielsweise durch Klimaanlagen – deutlich zu reduzieren.
4. Selbstheilender Beton
Risse im Beton bereiten Objektbesitzern Sorgenfalten. Doch Fissuren und Äderchen kommen fast auf jeder Baustelle vor – manchmal erst nach Jahren der Nutzung. Unabhängig davon, ob solche Risse und Materialverschleiß im Beton bei Brücken, Tunneln, Straßen oder in Wohnhäusern auftritt, am Ende bleibt es meist nicht nur bei Wartungen, sondern kostspielige Instandhaltungen werden fällig.
Die Lösung des Problems soll selbstheilender Beton bieten. Kristalline Systeme und kalksteinproduzierende Bakterien sollen Fehler im Material selbständig ausbessern. Sobald beispielsweise Wasser in einen Riss eindringt, werden die im Beton verarbeiteten Bakterien aktiviert. Diese scheiden nun Kalzit aus, der wiederum einfach und gezielt den entstandenen Riss abdichtet. Mit dieser Technologie soll die Lebensdauer von Bauten und Gebäuden in Zukunft um Jahre verlängert werden. Und nicht zuletzt erwarten Experten, dass selbstheilender Beton eine nicht unerhebliche Kostenersparnis garantiert.
5. 3D-Drucker
3D-Drucker werden bereits seit Längerem erfolgreich für die dreidimensionale Erschaffung unterschiedlichster Produkte eingesetzt. Doch auch im Bereich Häuserbau zeigt sich die Nutzung von 3D-Druckern als vielversprechend. Denn diese moderne Technologie ermöglicht es Architekten und Bauherren noch vor dem ersten Spatenstich alle Einzelteile eines geplanten Baus im Detail zu erstellen.
Mit nur einem Klick wird aus einem digitalen Entwurf so Schritt für Schritt ein Haus oder auch ein Gebäude. In vergleichsweise kurzer Zeit können die geplanten Wände eines Baus so in 3D gedruckt werden. Dass das funktioniert, zeigte der Hersteller Apis Cor bereits in San Francisco. Ab sofort entstehen hier gemäß diverser Standarddesigns oder auch individuell angepasster Entwürfe in 3D gedruckte Häuser. Der Drucker ähnelt dabei einem Baukran in Miniatur, der in Schichten arbeitet und zukünftig dabei helfen soll den stark wachsenden Bedarf der Weltbevölkerung an Wohnraum (mit) zu decken. Und das effizient, präzise und günstig.
Fazit
Auch die Baubranche befindet sich in einem permanenten Wandel. Vermehrt werden auch hier neue Technologien und moderne Erkenntnisse genutzt, die dabei helfen sollen, schneller, sicherer, günstiger und nicht zuletzt nachhaltiger zu bauen. Neben den bereits bekannten 3D-Druckern werden dabei unter Einsatz modernster Technik voraussichtlich auch mehr alternative Materialien zum Einsatz kommen. Was genau die Zukunft für die Baubranche bringt, lässt sich derweil jedoch nur erahnen.
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