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Regenrinne am Balkon nachträglich anbringen: Worauf muss man achten?

von Marc Hettenberger
regenrinne am balkon

Ein schöner Balkon gehört ohne Zweifel zu den Dingen, zu denen die meisten Haus- oder Wohnungsbesitzer nicht nein sagen würden. Die Möglichkeit, draußen an der frischen Luft sitzen zu können, ohne dabei selbst das Haus verlassen zu müssen, steht bei vielen Menschen hoch im Kurs. Daher gehen nicht wenige Leute früher oder später dazu über, ihren Wohnraum nachträglich mit einem Balkon zu erweitern.

Bei der Errichtung eines Balkons gibt es grundsätzlich mehrere entscheidende Faktoren, die es zu beachten gilt. Einer davon ist eine funktionierende Balkonentwässerung. Wenn ein Balkon nicht mit einer Regenrinne (oder anderen Entwässerungssystemen) ausgestattet ist, kann dies über die Zeit sehr negative Folgen nach sich ziehen. Zu diesen Folgen zählen nicht nur nasse Füße nach dem Betreten des Balkons, sondern langfristig auch große Beschädigungen an der Bausubstanz. Weitere wissenswerte Informationen zu Balkonentwässerungen (insbesondere zur Regenrinne) können aus diesem Artikel entnommen werden.

Kann man eine Regenrinne am Balkon nachträglich anbringen? Grundlegende Infomartionen

Sobald Regenwasser ohne Ablaufmöglichkeit auf dem Belag eines Balkons verbleibt, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese Feuchtigkeit die Bausubstanz des Balkons auf lange Sicht ernsthaft beschädigt. Die Installation einer brauchbaren Balkonentwässerung sorgt für die folgenden Dinge:

  • Sie verhindert Feuchteflecken bei Natursteinen.
  • Diverse Ausblühungen am Beton (bzw. am Mauerwerk) werden unterbunden.
  • Die Bildung von Moos wird verhindert.
  • Es werden Schäden in der Unterkonstruktion verhindert, wie zum Beispiel Frostschäden.

Wer sich nicht um eine funktionstüchtige Balkonentwässerung kümmert, der nimmt das Risiko in Kauf, bei stehendem Wasser den Balkon nicht benutzen zu können – und das, obwohl heutzutage bereits zahlreiche Balkonböden mit Flüssigkunststoff versiegelt werden. Darüber hinaus besteht durch die Bodenfeuchtigkeit auch eine erhöhte Rutschgefahr.

Der Klassiker – die Regenrinne

Wenn es um die Auswahl eines Systems für die eigene Balkonentwässerung geht, dann fällt die Wahl meistens auf eine klassische Regenrinne. Damit eine Regenrinne jedoch an einem Balkon angebracht werden kann, muss dieser auf eine bestimmte Art konstruiert sein. Damit das aufgefangene Wasser nämlich auch problemlos zur Seite ablaufen kann, muss man die Regenrinne eines Balkons so daran anbringen können, dass die Regenrinne über ein Mindestgefälle von einem Prozent verfügt. Dann lässt sich eine Regenrinne auch rund um den gesamten Balkon anbringen, sodass sämtliches aufgefangenes Regenwasser in ein Fallrohr geleitet wird, wo das Wasser schließlich in Richtung Boden abließt.

moderne regenrinne

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Die Vorteile im Überblick

Der Einsatz einer Regenrinne ist die gebräuchlichste, aber auch die simpelste Methode der Balkonentwässerung. Zwingend notwendig ist solch eine Regenrinne an einem Balkon zwar nicht unbedingt, aber dennoch gibt es mehrere Argumente, welche für die Montage einer Regenrinne am Balkon sprechen.

  • Eine Regenrinne kann an vielen Orten erworben werden.
  • Im Vergleich zu anderen Balkonentwässerungen ist eine Regenrinne recht preiswert.
  • Die Montage kann auch zur Not auf eigene Faust (bei entsprechendem Knowhow) vorgenommen werden.
  • Eine Regenrinne kann problemlos nachträglich (nach dem Bau des Balkons an sich) abgebracht werden.
  • Durch ihre einfache Zugänglichkeit vom Balkon aus lässt sich eine Regenrinne leicht reinigen.

Wo kauft man eine Regenrinne?

Grundsätzlich lässt sich eine passende Regenrinne für den eigenen Balkon sowohl in diversen Fachgeschäften, als auch im Internet erwerben. Gerade Letzteres empfiehlt sich besonders dann, wenn sich kein entsprechender Fachmarkt in der Nähe befindet. Zu den Anlaufstellen im Internet gehören unter anderem „bau-cosmos.com“, „amr-shop.com“, sowie auch „stegplattenshop.com“. In vielen Fällen sind sowohl in den Fachgeschäften, als auch in den Internet-Shops vollständige Regenrinnen-Sets erhältlich, bei denen die Regenrinne durch einen besonderen Anschluss problemlos mit dem Fallrohr verbunden werden kann. Die Installation des Ganzen gestaltet sich meist als recht schnell und einfach.

Wie hoch sind die Kosten?

Am Ende hängen die Preise von Regenrinnen sehr von der Qualität des Produktes ab, sowie vom verarbeiteten Material. Oft kriegt man jedoch schon für weniger als 10 Euro pro Meter viele Regenrinnen, die sich für den eigenen Balkon eignen. Je größer ein Balkon also ist, desto länger muss am Ende die dazugehörige Regenrinne sein, sodass man für die Entwässerung eines größeren Balkons durch Regenrinnen mehr Geld in die Hand nehmen muss, als bei kleineren Balkonen.

Alternativen zum nachgträglichen Anbringen einer Regenrinne am Balkon

Neben der gebräuchlichsten Variante (dem Einsatz einer Regenrinne) gibt es noch weitere mögliche Methoden, um einen Balkon so gut es geht vor potenziellen Wasserschäden zu schützen. Diese Methoden sind in der Regel auch um einiges aufwendiger und kostspieliger, als der Kauf und die Montage einer bloßen Regenrinne.

  • Abtropfkante/Abtropfprofil:

Hier wird ein besonderes Profil (oder eine Kante) an die Außenkante eines Balkons angebracht. Auf diese Weise fließt das Wasser zum Balkonrand, und wird im Anschluss an dessen Profil entlang geleitet, bis es schlussendlich nach unten tropft. Durch den Einsatz eines Abtropfprofils lässt sich die Fassade außerdem noch vor hässlichen Fließspuren schützen. Jedoch besteht bei dieser Vorgehensweise das große Problem, dass die Fläche unterhalb des Balkons immer noch Regenwasser abbekommt, weshalb der Einsatz einer Abtropfkante bei mehrstöckigen Wohnanlagen auch verboten ist.

  • Entwässerungsrinne/Bodenablauf:

Diese Variante der Balkonentwässerung ist nur dann zu empfehlen, wenn der betroffene Balkon relativ klein ist. In diesen Fällen ist ein simpler Bodenablauf völlig ausreichend, der sich am niedrigsten Punkt des Gefälles befindet. Durch diesen Bodenablauf wird dann das Wasser in ein Fallrohr geleitet. Bei größeren Balkonen ist diese Art der Entwässerung allerdings nicht zu empfehlen.


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