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Die wichtigsten Versicherungen für Immobilienbesitzer, Vermieter oder Mieter

von Marc Hettenberger

Versicherungsunternehmen sichern praktisch jedes Risiko rund um eine Immobilie oder ihre Bewohner ab. Nicht alle dieser Versicherungen sind unbedingt notwendig, manche jedoch sollten unbedingt abgeschlossen werden. Denn sie sichern Schadensereignisse ab, bei deren Eintritt die Schadensgröße oder -höhe schnell den persönlichen finanziellen Rahmen sprengt.

Für Selbstnutzer oder Vermieter: die Wohngebäudeversicherung

Sie schützt beispielsweise bei Schäden nach einem Brand oder Blitzschlag, nach einem Leitungswasserschaden oder Beschädigungen des Objekts durch Sturm und Hagel. Die Wohngebäudeversicherung ist eine verbundene Versicherung, bei der jedes dieser Risiken einzeln kalkuliert wird. Eine gewöhnliche Wohngebäudeversicherung deckt jedoch nicht alle eventuellen Schäden ab. In den Standardtarifen fehlt die Absicherung der sogenannten Elementarschäden. Dazu zählen:

  • Erdrutsche oder -senkungen
  • Erdbeben
  • Hochwasser und Überschwemmungen
  • Schnee- und Schlammlawinen und einige Ereignisse mehr

Jedes dieser Ereignisse besitzt die Urgewalt, eine Immobilie vollständig zu zerstören. Deswegen darf bei oder neben der Wohngebäudeversicherung nie die Elementarversicherung vergessen werden. Das gilt besonders in gefährdeten geografischen Lagen. Dort fallen zwar die Versicherungsprämien auch etwas höher aus, sollten aber immer im Vergleich zum potenziellen Schaden betrachtet werden.

Auch beim Hausrat an Elementarschäden denken

Die Hausratversicherung zählt genauso zu den wichtigen Versicherungen für Eigentümer oder Mieter. Sie hilft zum Beispiel nach einem Einbruch. Hier gilt aber ebenfalls die Trennung von Schäden wie einem Feuer oder einem Rohrbruch und Elementarschäden. Diese wurden zuletzt in vielen neuen Hausratversicherungstarifen eingeschlossen. In zahlreichen älteren Policen fehlt dieser automatische Einschluss jedoch. Hier sollte jeder einmal seinen Vertrag überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren oder ergänzen lassen. Dann sind beispielsweise die Kosten für Reparaturen oder die Gebäudetrocknung nach einem Wasserschaden immer abgesichert – ob durch Rohrbruch oder Überschwemmung verursacht.

Wichtig für alle: die Haftpflichtversicherung

Entstehen durch Eigentümer, Mieter, eine Immobilie selbst oder ein Grundstück Schäden an Personen oder Sachen, werden daraus Fälle für eine Haftpflichtversicherung. Immobilien und Grundstücke können zwar aktiv selbst niemandem schaden, aber durch die Fahrlässigkeit ihrer Besitzer oder Mieter Schaden verursachen. Ein klassisches Beispiel dafür: der nicht geräumte Gehweg im Winter. Hierbei deckt schon die private Haftpflicht einiges ab. Mieter oder Eigentümer eines selbst genutzten Einfamilienhauses erhalten in einem entsprechenden Tarif bereits ausreichenden Haftpflichtschutz.

Alle, die ein Objekt oder ein unbebautes Grundstück besitzen, jedoch nicht selbst nutzen, benötigen einen zusätzlichen Versicherungsschutz: die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht. Sie empfiehlt sich außerdem für jeden Eigentümer eines Mehrfamilienhauses – selbst, wenn er dort lebt. Die private Haftpflicht genügt in diesem Fall nicht mehr.

Für Mieter und Vermieter: die Rechtsschutzversicherung

Zwischen Mietern und Vermietern kommt es häufiger zu Streitigkeiten. Da geht es um Schönheitsreparaturen, eine Eigenbedarfskündigung oder die Nebenkosten und manches mehr. Nur selten lassen sich die Differenzen in einem Gespräch oder mit ein paar Briefen beilegen. Früher oder später schaltet mindestens eine Seite einen Rechtsanwalt ein und dann entstehen schnell hohe Kosten. Hier springt die Rechtsschutzversicherung für Mieter wie Vermieter ein. Besonders für Mieter großer Wohnungsbauunternehmen stellt die Versicherung eine finanzielle Gleichheit her, denn die Konzerne besitzen genügend Mittel, Streitigkeiten und Verfahren selbst über Jahre durchzuhalten – Mieter oft nicht. Ohne Rechtsschutz müssen sie häufiger klein beigeben.

Zum Schluss: die Mietausfallversicherung für Vermieter

Nach Schäden wie einem Brand oder einem Rohrbruch können vermietete Objekte länger unbewohnbar bleiben. Dadurch entstehen Vermietern Verluste durch entgangene Mieteinnahmen, die keine Deckung durch die Wohngebäudeversicherung besitzen. Besonders bei hochwertigen Immobilien mit hohen Mietpreisen kann sich dafür der Schutz durch eine Mietausfallversicherung lohnen.


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