Die Bitterwurz entstammt der Pflanzenfamilie der Quellkrautgewächse und befindet sich somit innerhalb der Ordnung der Nelkenartigen. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit zählte die Botanik sie jedoch zu den Portulakgewächsen. Ihre ursprüngliche Heimat liegt in den warmen Gefilden Kaliforniens. Was ihre geläufigen Beinamen betrifft, so lauten diese zum einen „Porzellanröschen“, was ihrem Charme und ihrer Blütenpracht mehr als nur gerecht wird. Zum anderen kennt man die Bitterwurz unter ihrer botanischen Kurzform „Lewisia“. Diese hat sie ihrem Entdecker zu verdanken, dem Pionier und Abenteurer Meriwether Lewis (1774-1809).
Bitterwurz: Steingarten, Beet, Balkon der Topf?
Diese genügsame Pflanze ist ein echter Allrounder für so ziemlich alle Gegebenheiten. Ihre Blätter sind immergrün, ihre Blütenpracht entfaltet die Lewisia von April bis Juli. Rein botanisch betrachtet zählt die Bitterwurz zu den sukkulenten Stauden. Allerdings neigt sie nur bedingt dazu, sich auszubreiten. Eine Pflanze wird circa 20 bis 30 Zentimeter hoch und wächst rund 15 Zentimeter in die Breite. Allzu viel Platz beansprucht dieses Blütenwunder also nicht. Wer nach rein optischen Gesichtspunkten an die Gartengestaltung herangeht: Die Bitterwurz punktet mit üppigen Blüten. Das Farbspektrum reicht von Weiß, Pink, Rosa bis hin zu Apricot und geizt auch nicht mit zweifarbigen Varianten.
Ein Platz an der Sonne gefällig?
Das Porzellanröschen kann seine Herkunft aus dem Süden der USA nur bedingt leugnen. Es liebt einen warmen Standort, scheut allerdings die pralle Sonne. Ein absonniger Standort wäre daher ideal für seine bestmögliche Entwicklung. Wenn nur halbschattige oder schattige Plätze zur Verfügung stehen, wird die Bitterwurz zwar blühen, aber nicht ihr volles Potenzial entfalten können.
Welcher Boden darf’s denn sein?
In ihrer ursprünglichen Heimat Kalifornien wuchs die Lewisia hauptsächlich aus kahlen Felsvorsprüngen und Trockenmauern hervor. Man kann daher schon erahnen, dass sie nicht allzu verwöhnt ist, was ihr Erdreich betrifft. Dieses darf gern sandig und sogar steinig und karg sein. Für bestes Wachstum benötigt das Porzellanröschen unbedingt kalkfreie und humusarme Böden. Je durchlässiger und luftiger das Erdreich, desto besser. Wenn die Bitterwurz als Topfpflanze glänzen soll, muss unbedingt eine Drainageschicht mit hinein in den Pflanzkübel. Eine großzügige Schicht Kies oder Blähton am Boden des Topfes reicht dafür völlig aus. Wer ihr besonderen Luxus und Komfort gönnen möchte, mischt zusätzlich handelsübliche Blumenerde mit Tongranulat im Verhältnis 1:1. Diese Kombination imitiert das natürliche Erdreich am besten.
Bitterwurz: Bewässerung mit Augenmaß
Auch wenn die Bitterwurz es gern trocken und warm mag: Gänzlich austrocknen lassen darf man ihr Erdreich nicht. Allerdings nimmt sie es ihren Gärtner*innen als typische Sukkulente zwischendurch auch einmal nicht krumm, wenn man auf das Gießen vergisst. Insgesamt könnte man sagen, dass die Lewisia in Sachen Feuchtigkeit das gesunde Mittelmaß am meisten zu schätzen weiß. Im Zweifelsfall ist ihr jedoch zu wenig Wasser lieber als zu viel. Wenn sie als Kübel- oder Topfpflanze den heimischen Balkon oder Garten bereichern soll, muss unbedingt dafür Sorge getragen werden, dass überschüssiges Gießwasser regelmäßig aus den Untersetzern entfernt wird. Wie die meisten Pflanzen kann auch das Porzellanröschen eines auf den sprichwörtlichen Tod nicht ausstehen, und das sind nasse Füße.
Wann pflanzt man die Bitterwurz am besten?
Egal, ob Beet, Steingarten, Balkonkasten oder Topf: Der Frühling ist die beste Zeit, um die Lewisia ins Freie zu pflanzen. Ein Abstand von circa 20 Zentimetern pro Pflanze ist empfehlenswert, sofern mehrere nebeneinandergesetzt werden sollen. Es empfiehlt sich, die Jungpflanzen noch großzügig einzugießen. Erst danach kann die Bewässerung auf Sukkulenten-Niveau zurückgeschraubt werden.
Auf gute Nachbarschaft
Viele Pflanzen – nicht nur Gemüsesorten, Obst und Kräuter – können einander nicht ausstehen. Diese Feindschaften sind durchaus wörtlich zu verstehen und enden damit, dass sich beide Fronten gegenseitig am Wachstum hindern. Die schwächere Pflanze bezahlt diese Animositäten nicht selten mit ihrem Leben. Wer also Steingarten und Blumenbeet neu bepflanzen möchte, tut gut daran, sich über allfällige Feindschaften der Kandidaten vorab zu informieren. Unmittelbar danach gilt es zu klären, ob die Lichtverhältnisse für alle Bedürfnisse ausreichend sind.
Auch das Erdreich sollte natürlich allen Anwärterinnen gerecht werden. Was die Bitterwurz betrifft, so ist sie auch im Hinblick auf ihre Nachbarschaft gänzlich unkompliziert. Als besonders gut haben sich Kombinationen mit der gewöhnlichen Kuhschelle, der Hauswurz, dem Lavendel oder der Glockenblume erwiesen. Auch farblich erhält man mit diesen Kombi-Partnerinnen ein ausgesprochen stimmiges Ergebnis.
Wie viel Pflege braucht die Bitterwurz?
Einmal im Beet oder Balkonkasten gelandet, erweist sich die Lewisia als ausgesprochen pflegeleichte Mitbewohnerin. Im Sommer würden die regulären Regenfälle sogar als Bewässerung ausreichen. Eine Düngerspende beim Einpflanzen ist ebenfalls mehr als genug für die bescheidene Sukkulente. Je nach Sorte kann das zierlich wirkende Porzellanröschen sogar Temperaturen von minus 20 Grad Celsius aushalten, ist also winterhart und kann ganzjährig im Freien verbleiben. In diesem Fall empfiehlt es sich dennoch, sie im Winter mit Pflanzenmatten vor Nässe zu schützen, um Fäulnis zu vermeiden.
Trägt die Bitterwurz Früchte?
Interessante Frage, aber: Ja, das tut sie tatsächlich. Die Früchte des Porzellanröschens sind circa 4 Millimeter große, längliche Samenkapseln. Jede von ihnen enthält mehrere glänzende, schwarze Samenkörner.
Mit welchen Krankheiten oder Schädlingen muss man rechnen?
Erfreulicherweise wirkt das Porzellanröschen in seiner bescheidenen Schönheit nur auf das menschliche Auge unwiderstehlich. Krankheitserreger und Fressfeinde hat die Bitterwurz keine zu befürchten. Den einzigen echten Schaden können ihr nachlässige Gärtner*innen zufügen, wenn die lästige Staunässe nicht aus den Töpfen entfernt wird.
Kann die Bitterwurz vermehrt werden?
Wer sie nicht selbst aus Samen heranziehen oder jedes Frühjahr aufs Neue die Gärtnerei seiner Wahl mit einem Einkauf beehren möchte, kann die Lewisia durch Blattstecklinge vermehren.
Welche Sorten sind im Handel erhältlich?
Der Liebe zur Blumenpracht im eigenen Garten trägt der Handel ordentlich Rechnung, indem er stets neue Züchtungen hervorbringt. So gibt es inzwischen auch von der Bitterwurz unzählige Varianten. Erlaubt ist hier schlicht und ergreifend, was gefällt. Die Farben und Größen der Blüten variieren hier ebenso, wie die Langlebigkeit mancher Sorten. Viele sind nur einjährig, wieder andere blühen jedes Jahr verlässlich aufs Neue. Je nach Standort und Bodenbeschaffenheit empfiehlt es sich bei der ersten Pflanzung, den Rat von erfahrenen Gärtner*innen oder dem Fachpersonal in der Gärtnerei einzuholen. Das Ergebnis soll schließlich mit opulenter Blütenpracht erfreuen und keine Enttäuschung hervorbringen.
Ist die Bitterwurz für Garten-Neulinge geeignet?
Unbedingt! Wie alle Familienmitglieder der Sukkulenten ist die Lewisia ein echtes Einsteigermodell für Neo-Gärtner*innen und solche, die es noch werden wollen. Den einzigen echten Kardinalfehler, den man diesen robusten Pflanzen antun kann, ist sie hilflos der Staunässe zu überlassen. So nämlich beginnen ihre Wurzeln zu faulen, was selbst das schier unverwüstliche Porzellanröschen dann auch nicht mehr verkraften kann.
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