Es gibt viele Möglichkeiten, einen Garten voller Blumen zu entwerfen. Die Gedanken sind frei, der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt! Allerdings gibt es einige Faktoren zu beachten, die unveränderlich vorgegeben sind. Wie also den idealen, eigenen Garten von Anfang an gut planen und praktisch umsetzen? Hier ein paar mitreißende Gestaltungs-Ideen samt Pflegetipps! Ein Füllhorn an Blüten steht zur Auswahl bereit!
Die Planung des Blumengartens: Der Sonne entgegen
Vor dem allerersten Entwurf des Gartens als Ruheoase, oder als ganzjähriges Blumenmeer, muss feststehen, wieviel Sonne die Pflanzen erhalten. Hier ist auf den wechselnden Sonnenstand im Laufe des Tages und entsprechend der Jahreszeiten zu achten. Viele Blumen sind wahre Sonnenanbeter, sie lieben sechs bis zehn Stunden am Tag Sonnenlicht und Wärme. Dies hilft ihnen, zu wachsen und sie wandeln Licht in Sauerstoff um. An einem möglichst hellen Standort entwickeln Blumen in der Regel die meisten Blüten, wie Dipladenia und Kapuzinerkresse. Sonnenhut, auch Rudbeckie genannt, blüht meistens nur in der Sonne. Fuchsien benötigen dazu sogar über zwölf Stunden Licht, aber keine direkte Sonne.
Und mediterrane Pflanzen entwickeln unter Sonnenlicht aromatischere ätherische Öle. Zimmerpflanzen brauchen auch viel Licht, durch regelmäßiges Abstauben oder Abspülen erfahren sie dabei Hilfe! Werfen das Haus oder viele Bäume ihre Schatten, ist die Lösung ein Schattengarten! Denn viele Pflanzen sind durchaus mit Halbschatten zufrieden. Völligen Schatten vertragen dagegen nur wenige. Einheimische Obstbäume dürfen also gerne stehen bleiben, ihre Blüten sind außerdem eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Und Äpfel, Pflaumen und Mirabellen zu ernten macht großen Spaß!
Kurz nachzumessen, wie die Qualität des Bodens ist, lohnt sich! Bei Bartblumen, Flieder, Helianthus, Kamille, Kamelien, Kornblumen, Mohn, Rosen und anderen Pflanzen mit Pfahlwurzel reicht diese nämlich tiefer als extra für sie aufgehäufte Blumenerde! Apotheken oder Gartencenter bieten Teststreifen an, um schnell den pH-Wert des Bodens zu erfahren. So lieben Blumen wie Anemonen, Azaleen, Clematis, Flieder, Kamelien, Purpurglöckchen und Rhododendron sauren Boden. Akelei, Astern, Fuchsien, Lavendel, Rainfarn und Salbei ziehen dagegen alkalischen Boden vor.
Gestaltung des Blumengartens
Die entscheidende Phase beginnt mit der Anlegung des Gartens. Dies prägt ihn tief. Also heißt es, vorher gut nachzudenken.
Abgestufter oder ebener Garten?
Ein Garten sieht sehr hübsch aus, wenn er verschieden hohe Ebenen aufweist. Dies lässt ihn größer erscheinen und bietet dem Auge Abwechslung. Es ist leicht, kleine Terrassen aufzuschütten und sie mit Palisaden aus Bambus, Holz oder Beton einzufassen. So können viele kleine Themengärten entstehen, ein jeder mit seinem eigenen Gesicht. Mit Natursteinen lassen sich auch Trockenmauern aufschichten.
Zusätzlich bieten Hochbeete und Pflanztröge Gelegenheit, abwechslungsreiche, farbige Akzente im Garten zu setzen. Hochbeete haben ein spezielles Schichtsystem und sind entweder unten offen oder geschlossen. Schön bepflanzt, wie mit rotem Hibiskus, oder gelbem Flanellstrauch, sind sie herrlich bunte Farbtupfer in jeden Garten oder Hof, auch wo sonst Beton vorherrscht.
Verschlungene Wege sind eine Augenweide!
Anstatt einen Garten geradlinig zu entwerfen, lässt sich ein ebener Garten durch geschlungene Pfade, Linien aus Kies und anspruchslose Bodendecker, wie lila Lavendel, gelbes Steinkraut oder rosa Storchschnabel, aufwerten. Hier und da eine Sitzbank, Wasserfontäne, einen Sichtschutz oder eine Rankhilfe mit Kletterrosen hinein zu zaubern, verwandelt den Garten im Nu in ein lauschiges Erholungsparadies!
Blumengarten abwechslungsreich bepflanzen
Nach der erfolgreichen Planung und Anlage von Beeteinfassungen, Abstufungen, Treppchen, einem Wasserspiel oder gar kleinen Teich, beginnt die spannende Bepflanzung!
Einen ganzjährigen Sonnengarten pflanzen
Die Pflanzen wachsen durch die Energie des Sonnenlichts, Blumen meist einige Millimeter, Bambus sogar bis zu 50 Zentimeter pro Tag. Auch in Wurzeln und Samen der Pflanzen landet ein Teil der Sonnenenergie. Krokus, Schneeglöckchen und Steinkraut bringen erste Frühlinggrüße. Auch Duftveilchen sind Frühlingsblüher, sie heißen daher auch Märzveilchen. Ihnen gefällt feuchter, lehmiger und nährstoffreicher Boden ohne Staunässe und Dünger. Duftveilchen bestäuben sich praktischerweise selbst, blühen allerdings erst ab dem zweiten Jahr. Viele Sommerblumen sind an einem vollsonnigen Standort glücklich, wie Bougainvilléa, Geranien, Goldmarie, Jasmin, Kapuzinerkresse, Kronblumen, Margeriten, Petunien, auch Pfefferminze, Prachtkerzen, Schafgarbe, Schmucklilien, Wandelröschen und Zinnien.
Die wunderbar duftenden, rosaroten mediterranen Zistrosen und die dauerblühenden Dipladenien veredeln Balkon und Terrasse. All diese Sommerblüher verkraften sogar pralle Sonne über sechs Stunden, oder einen Platz auf der Südseite. Bei Bäumchen sind dies Feigen, Oleander, Oliven- und Zitrusbäume. Auch Yucca-Palmen sind sonnenverliebt. Es ist darauf zu achten, bei großer Hitze nur morgens oder abends zu gießen! So haben die Wurzeln ausreichend Zeit, alles Wasser aufzunehmen, bevor es verdunstet! Goldastern lassen sich noch bis zum Herbst an sonnigen oder halbschattigen Plätzen bewundern. Sumpf-Vergissmeinnicht sind, an Bächen oder Teichen, bis Mitte Oktober, und Nelkenwurz bis November, zu sehen. Schneeheide hält sich, sonnig und auf sandigem, trockenen Boden, sogar bis in den Dezember.
Blumen für den Halbschatten
Viele Pflanzen fühlen sich halbsonnig, beziehungsweise halbschattig, sehr wohl. Dafür eignet sich ein Platz östlich oder südöstlich einer Wand. Auch die Unterpflanzung von Hecken ist ideal. Drei bis sechs Stunden Sonne lassen sich Basilikum, Blaukissen, Dahlien, Edel-Pfingstrosen, Geranien, Hortensien, das auch für Hunde gesunde Johanniskraut, bienenfreundliche Löwenmäulchen und Lavendel, Maiglöckchen, Margeriten, Nelken, Petunien, Rosen, Salbei, Schwarzäugige Susanne, Stiefmütterchen, Sonnenhut, Thymian, Verbenen und Zitronenmelisse gerne gefallen. Etwas Morgensonne oder spätere Nachmittagssonne reichen manchen von ihnen vollkommen aus.
Die anspruchslosen, gelblichen bis rötlichen Begonien kamen ursprünglich aus den Tropen. Daher lieben sie halbschattige Standorte, hell, aber ohne direkte Sonne, mit lockerem, nährstoffhaltigem Boden. Dies gilt auch für einheimische Glockenblumen und Primeln, also Schlüsselblumen.
Einen Schattengarten pflanzen
Unter den Bäumen, wo hier und da mildes Licht hindurchfunkelt, gedeihen Begonien, einheimische lila Duftveilchen, Kissenprimeln auch auf Mauern, das Kleine Immergrün, Stiefmütterchen, Süßdolde und Walderdbeeren. Weniger als drei Stunden volle Sonne pro Tag reicht ihnen völlig aus. In noch tieferem Schatten, wie an nördlichen oder nordwestlichen Wänden oder unter Nadelbäumen, harren Farne, bienenfreundliche Funkien, Prachtspieren und Waldmeister aus. Pflanzen, die im Schatten wachsen, benötigen etwas weniger Wasser!
Auf gute Nachbarn achten!
Nicht jede Pflanze verträgt sich automatisch mit allen anderen. Auch Blumen haben ihre Vorlieben. So gedeihen Ringelblumen nachweislich nicht neben Thymian, dafür aber mit Kapuzinerkresse und Gemüse. Thymian steht indes gut neben Oregano und Salbei. Die hübsche, kräftig-gelbe Arnika bevorzugt nährstoff- und kalkarmen Boden. Im Bauern- oder Steingarten mag sie volle Sonne und kommt dort voll zur Geltung. Da sie sauren Boden liebt, verträgt sie Rhododendronerde, Dünger aber nicht! Sie braucht nur wenig Aufmerksamkeit. Auch Azaleen bekommt saure Rhododendronerde.
Weiße, rosa oder blaue, runde Bauern-Hortensien für Halbschatten, wie auf einer Terrasse, wirken sehr schön mit pompösen, länglich rosa- oder lilablühenden Astilben, auch Prachtspieren genannt. Beide sind hochragend, weshalb zu ihren Füßen Farne, Funkien, niedliche rosarote oder weiße Sterndolden, wie auch rosa Phlox hervorragend zur Geltung gelangen. Hortensien mögen lockeren, nährstoffreichen und leicht sauren Boden. Im Pflanzkübel ist die winterharte Begonia grandis neben zart weißblühenden Euphorbia Diamond Frost ein Augenschmaus sondergleichen! Rötliche Begonien kontrastieren auch sehr schön mit bläulichen Vanilleblumen.
Kapkörbchen lassen sich in Töpfen oder im Beet ausgezeichnet mit Geranien, Männertreu und Vanilleblumen kombinieren, lila aufragender Lederbalsam hingegen mit orangenfarbenen Studentenblumen. Wunderbar duftende Nelken sind Sommerblüher und passen hervorragend in einen Steingarten mit den überaus attraktiven, rotgelben Kokardenblumen, die auch Papageienblumen heißen. Sehr hübsche Pflanzpartner für Nelken sind auch lila Astilben, Glockenblumen, weißgelbe Margeriten, schmackhafter Lavendel, Rosen oder lila, ein bis zwei Meter hochwachsender Silberstrauch, auch Blauraute genannt. Sie mögen viel Sonne und lockeren Boden ohne Staunässe.
Nur wenig Pflege ist notwendig, dennoch beglücken Nelken durch ihre lange Blütezeit. Rosa Kartäusernelken lieben sandige, kalkhaltige Böden und passen zu gelben Königskerzen. Bei abgestuften Gärten stehen hinten Frühlingsblumen, die im Mai wachsen, wie Blaukissen. In der Mitte sprießen später Sommerblumen, wie Goldmarie, Kapuzinerkresse oder Nelken. Vorne bekommen Herbstblumen ihren Platz. Sie sind im Mai nur klein und nehmen deshalb hinteren Pflanzen kein Licht fort.
Pflege des Blumengartens
Einmal eingewurzelt, sind Blümchen abhängig vom Wetter und unserer Unterstützung. Manche sind völlig pflegeleicht und vertragen unsere Abwesenheit oder Nachlässigkeit. Rainfarn wächst sogar auf Schutt, Königskerzen und Schwertlilien in Kies. Andere brauchen ab und zu Wasser oder Düngung.
Pflegeleichte Blumen für Geschäftsreisende
Wer oft beruflich, im Urlaub oder aus familiären Gründen verreist, kann auch diese anspruchslose Blumen gut gebrauchen: Seerosen lieben mindestens fünf Stunden Sonne am Tag, ansonsten brauchen sie keine Pflege. Sie überwintern auch selbständig auf dem See. Hitze- und trockenfesten Agaven reicht alle zwei Monate einmal Gießen. Auch lieblicher Duftjasmin ist, einmal in lockere, nährstoffreiche Erde gepflanzt, ganz pflegeleicht. Trockenzeiten und Hitze übersteht er gut, ebenso Lavendel. Zartweißer Jasmin ist an Spalieren oder im Topf eine romantische Rankpflanze. Wie beim Andenstrauch eignet sich fast jede Erde. Das besonders hübsch blühende Mittagsgold, auch Sonnentaler genannt, gedeiht ausgezeichnet in Steingärten und auf Balkonen, Königskerzen in Beeten säen sich immer wieder selbst aus.
Robuste Blumen, die tobende Kinder und Hunde vertragen
Diese Blumen sind Stehaufmännchen! Rennende Kinder, die Böden verdichten, oder mit Bällen herumtobende Hunde, machen ihnen nichts aus. Sie sind für Menschen und Hunde sogar gesund! Das sind Kapuzinerkresse, Phacelia, Tagetes, die auch Studentenblumen oder türkische Nelken heißen, und Malva silvestris. Alle lockern den Boden gut auf. Das kann Türkischer Mohn zwar auch, er ist aber bei Kindern und Hunden nicht empfehlenswert.
Exoten als Blickfang
Manche exotischen Pflanzen sind unwiderstehlich! Daher landen sie in unseren Blumengärten, auch wenn sie etwas Pflege brauchen. Dafür entlohnen sie uns mit grandiosen Blüten. Dazu gehört weiße Myrte, stets muss sie an Sommertagen ausreichend Wasser erhalten. Zum Verlieben ist auch das hinreißende, rote Blüh- und Kletterwunder Dipladenia. Leider ist sie giftig und frostempfindlich. Beide müssen im Haus überwintern. Regelmäßiges Entfernen verwelkter Blüten, Blätter und Ästchen fördert oft eine verstärkte Nachblüte. Am einfachsten gelingt dies durch eine scharfe Schere. Außerdem ist auf passende Blumenerde und Düngezeiten zu achten.
Fazit
Ein traumhaft schöner Blumengarten fürs ganze Jahr ist leicht zusammengestellt. Stimmungsvolle Wege entstehen durch runde Gehwegplatten, stilvolle Palisaden als Beetumrandungen oder befüllbare Böschungssteine. Pflanzenterrassen, Hochbeete und Kübel regen die Fantasie an. Sichtschutz, Spaliere und Zäune sind dankbare Rankhilfen. Rasch entsteht so bereits durch eine Handvoll individuell kombinierter Blumen oder Saatpakete ein blühender Lustgarten!
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