Jeder Garten ist ein Biotop und unterliegt ständigen Veränderungen. So ist es auch, wenn man Obst und Gemüse anbaut. Wenn Erdbeerpflanzen nach einigen Jahren an Kraft verlieren, sollte man rechtzeitig dafür sorgen, Nachfolgepflanzen zu haben. Diese brauchen bestimmte Anwachsbedingungen, um eine ertragreiche Ernte zu garantieren.
Erdbeeren richtig umpflanzen: Worauf muss man achten?
Daraus ergeben sich einige Fragen: Was ist die beste Jahreszeit zum Umpflanzen oder verkraften die Erdbeerpflanzen den Standortwechsel? Erdbeeren bilden bei guten Bodenverhältnissen viele Ausläufer. Daraus entwickeln sich neue Jungpflanzen. Diese kann man gut und einfach an einem anderen Standort kultivieren und muss die Erdbeertriebe dafür umpflanzen.
Ältere Erdbeeren umfplanzen
Sie haben sich an den Standort gewöhnt und wenn sie Früchte tragen, muss man sie nicht umpflanzen. Hier belässt man sie, bis kein Ertrag mehr zu erwarten ist und entsorgt sie anschließend. Gründe für das Umsetzen kann es auch hier geben, entscheidend ist in erster Linie, wie groß sie zwischenzeitlich geworden ist. Steht eine Erdbeere einmal im Beet, ist es ungewöhnlich, sie umzusetzen.
Nur wenn das Wachstum schlecht oder der Fruchtertrag gering ist, kommt diese Maßnahme infrage. Gründe dafür können zum Beispiel sein, dass eine andere Pflanze die Lichtzufuhr abschneidet oder die Nährstoffversorgung unterbricht. An einem anderen Standort mit ausreichend Nährstoffen gibt man den Erdbeeren eine neue Chance. Eine Ausnahme ist die Phase der Fruchtbildung. In dieser Zeit braucht die Pflanze ihre Energie für die Nüsse. Ja, denn die Erdbeeren gehören botanisch zu den Nussfrüchten.
Wie sieht es mit Jungpflanzen aus?
Mit ihnen verfährt man ganz anders. Sie bilden sich aus den Ausläufern älterer Erdbeerpflanzen und sollten an einen neuen Standort eingepflanzt werden, an dem in den vorausgegangenen vier Jahren keine Erdbeeren gestanden haben. Durch diese Ableger ist eine kontinuierliche Vermehrung des Pflanzenbestandes und das gute Wachstum der Mutterpflanzen garantiert. Aus diesen Gründen sollte man seine Jungpflanzen in jedem Fall umsetzen.

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Gekaufte Erdbeeren umpflanzen
Für das Umsetzen sind das Alter und der Wachstumsverlauf wichtig. Für sie ist der Monat März gut für das Umpflanzen geeignet. Das gilt auch für aus Samen gezogene junge Pflanzen. Dann hat das Gewächs ausreichend Zeit, zusätzliche Wurzeln bis zur Blütezeit zu bilden. Beim erfolgreichen Anwachsen bildet die Pflanze mit großer Wahrscheinlichkeit noch im selben Jahr Früchte. Wird dieser Zeitpunkt verpasst, können Erdbeeren auch im Mai in die Erde gepflanzt werden. Hier ist aber kaum noch mit Fruchtansätzen zu rechnen.
Wann schadet das Umpflanzen?
Während der Blütezeit dürfen Erdbeeren nicht umgepflanzt werden! Wenn sie in voller Blüte stehen, besteht die Möglichkeit, dass die Pflanze keine Früchte mehr bilden kann. Die Eingewöhnungszeit an die neue ungewohnte Umgebung kostet sie viel Energie. Während der Fruchtzeit muss alle Kraft in die roten Nüsse fließen. In dieser Phase ist das Erdbeeren umpflanzen keine gute Idee, weil die ganze Kraft dann in die Wurzeln hineinfließen würde und die Früchte verkümmern.
In der Wachstumsphase
Junge Erdbeerpflanzen müssen kräftig und widerstandsfähig genug sein, damit sie umgepflanzt werden können. Sind sie zu klein oder schwach, bestehen kaum Chancen, dass sie sich an den neuen Standort gewöhnen. Im November einen Standortwechsel ist nicht zu empfehlen. In dieser Jahreszeit bereiten sich die Pflanzen auf den Winter vor und brauchen ausreichend Energie. An einem neuen Platz werden sie deshalb keine Kraft haben, genug Wurzeln zu bilden. Dasselbe trifft auf noch blühende und Früchte tragende Erdbeeren zu. Um die Erdbeerpflanze für die Überwinterung vorzubereiten, hilft man ihr durch das Ausbringen von einer Schicht aus klein geschnittenem Stroh, ausreichend Tannennadeln oder auch verrottetem Mist. Diese Abdeckung wird zwischen den Pflanzen ausreichend dick verteilt.
Die Bodenvoraussetzungen
Die jungen Ableger pflanzt man im Spätsommer um. Schon nach der Nussernte der Mutterpflanze fängt man an, die Triebe für die Entnahme vorzubereiten. Die Vorbereitungen des vorgesehenen Bodens sollte man spätesten vier Wochen vor dem Pflanztermin abschließen. Grund dafür ist, dass Erdbeeren keine frisch bearbeitete Pflanzfläche mögen. Weiterhin ist wichtig, die Fruchtfolge zu berücksichtigen. Auf dem ausgewählten Boden sollten vier Jahre lang keine Kartoffeln und andere Erdbeerpflanzen gestanden haben. Denn beide Gewächse sind sogenannte Starkzehrer, die die Böden auslaugen und keine notwendigen Nährstoffe im Boden belassen. So haben neue Pflanzen keine Nahrungsquelle mehr.

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Der richtige Standort zum Umpflanzen der Erdbeeren
Junge Erdbeerpflanzen brauchen einen sonnigen Platz mit humoser, nährstoffreicher Erde. Der Boden sollte leicht sauer und locker sein. Wenn alle Kriterien auf den neuen Standort zutreffen, verlangt das Beet noch weitere Vorbereitungen. Man sollte es von Unkraut befreien, die Erde danach umgraben und den Boden mit Kompost oder Hornspänen düngen.
Pflanzabstand: Darauf kommt es an
Möchte man mehrere Erdbeerpflanzen setzen, pflanzt man sie am besten in Reihen nebeneinander. Der Abstand zwischen den Linien sollte bei entsprechend Platz ungefähr 80 cm betragen. Dadurch hat man später bei der Ernte ausreichend Platz, um das Beet zu betreten. Die einzelnen Pflanzen stehen idealerweise 30 bis 35 cm auseinander.
Strohabdeckung nicht vergessen
Es ist mittlerweile Usus, auf dem Boden Stroh zwischen den Pflanzen auszustreuen. Das schützt die empfindlichen Wurzeln im Winter vor der Kälte und verhindert die schnelle Verdunstung von Feuchtigkeit. Durch die Strohunterlage bleiben die Nüsse während des Wachstums und bei der Ernte schmutzfrei und fault auch nicht so rasch.
Erdbeeren umpflanzen: Schritt für Schritt Anleitung
- Nach der Ernte wählt man entsprechende geeignete Ableger aus.
- Es werden passende Tontöpfe neben den Mutterpflanzen im Boden eingegraben.
- Die Ausläufer werden vorsichtig angehoben und mit den vorhanden Wurzeln in die Tontöpfe eingepflanzt.
- Nach einer entsprechenden Akklimatisation durchtrennt man die Verbindung zur Mutterpflanze. Das geschieht am besten im Spätsommer.
- Nach dem Abschneiden holt man die einzelnen Töpfe aus dem Boden und stellt sie in eine Schale mit Wasser.
- Dort werden die Tontöpfe mit den Jungpflanzen für einige Zeit hineingestellt, um sie mit ausreichend Wasser zu versorgen.
- Auf der neuen Pflanzfläche werden Löcher ausgehoben.
- Da hinein setzt man die gewässerten Jungpflanzen, indem sie ausgetopft werden. Dabei ist wichtig, dass die jungen Erdbeerpflanzen so tief in die Erde kommen, dass die Herzknospen auf der Erdoberfläche direkt aufliegen.
- Dabei wird das Pflanzloch solange aufgefüllt, bis die Höhe stimmt.
- Anschließend mit viel Wasser angegossen.
- In einer Entfernung von etwa 30 cm steckt man einen Tontopf mit der Öffnung nach oben schräg in den Boden. Das ist der neue Gießort für die Wassergaben bei Trockenheit.
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