Bei Brennnesseln handelt es sich um eine krautige Pflanze, die vor allem auf stickstoffhaltigen Böden gedeiht. Man unterscheidet zwischen mehrjährigen und einjährigen Brennnesselsorten. Während erstere über spitze Blätter verfügt, zeichnet sich letztere durch kleinere und abgerundete Blätter aus. Charakteristisch für die Pflanze sind die Brennhaare, die bei Berührung einen brennenden Schmerz verursachen. Dies ist einer der Gründe, warum Gärtner diese Pflanze möglichst aus gepflegten Gärten fernhalten wollen. Im Folgenden erfahren Sie einige Tipps und Tricks, mit denen man Brennnesseln bekämpfen kann.
Brennnesseln mit Kalk & Co. wirksam bekämpfen
Brennnesseln kann man durch einfaches Jäten leicht beseitigen. Doch sofern man nicht die Wurzeln ausgräbt, treibt die Pflanze schnell wieder aus. Einfacher und schneller funktioniert die Brennnesselbekämpfung mit einem geeigneten Unkrautvernichter. Auf Brennnesseln spezialisierte Produkte sollten möglichst zwischen März und Oktober angewandt werden. Bei Anwendung und Dosierung sollte man die Anweisungen auf der Verpackung befolgen. Spezielle Unkrautvernichter sind in der Lage, zwischen Unkraut und Gras zu unterscheiden, so dass man sie auch auf der Rasenfläche anwenden kann. In Beeten können punktuell auch breit wirksame Produkte eingesetzt werden. Mit ihnen werden andere Unkrautgewächse ebenso fern gehalten.
Wie wirkt Kalk gegen Brennnesseln?
Brennnesseln trifft man vorwiegend auf stickstoffhaltigen Böden an. Mit Kalk können Sie den Stickstoffgehalt im Boden senken und auf diese Weise das Wachstum von Brennnesseln unterbinden. Nutzen kann man Calciumoxid, das auch in der Landwirtschaft bei der Bodenoptimierung und Unkrautbekämpfung zum Einsatz kommt. Da dieser Kalk eine stark ätzende Wirkung hat, muss man bei der Ausbringung einige Schutzmaßnahmen ergreifen. Das Tragen von Handschuhen und Mundschutz ist zu empfehlen. Achten Sie bei der Ausbringungen auch unbedingt auf die empfohlene Menge, um den Boden nicht zu schädigen.
Kalk gegen Unkraut anwenden
Um den pH-Wert des Bodens auszugleichen, kann man ihn regelmäßig kalken. Dieses Vorgehen unterbindet das Wachstum von Brennnesseln und anderem Unkraut. Allerdings sollten Sie bei der Anwendung darauf achten, ob und wie viel Kalk die vorhandenen Blumen, Gewächse und Nutzpflanzen vertragen. Beim Kalken von Böden gehen Sie folgendermaßen vor:
- Halten Sie sich an die Dosierungsempfehlung auf der Verpackung.
- Verteilen Sie das Kalk-Granulat auf der gesamten Fläche gleichmäßig.
- Bringen Sie den Kalk nicht auf feuchtem Rasen oder feuchter Erde aus.
- Vermeiden Sie die Ausbringung von Kalk auf frische gesäten Rasenflächen und bei geschwächten Pflanzen.
- Beachten Sie die empfohlenen Schutzmaßnehmen, wie Handschuhe und Mundschutz.
Bei sachgemäßer Anwendung dringt der Kalk zwei bei drei Zentimeter in den Boden ein und verändert seine chemische Zusammensetzung. Auf diese Weise unterbindet er das Wachstum von unerwünschten Sämlingen und Flachwurzlern.
Wann sollte man Kalk für die Brennnesselbekämpfung anwenden?
Die Anwendung von Kalk für die Brennnesselbekämpfung sollte zwischen März und Oktober erfolgen. Im Frühjahr sollte der Boden zwei Wochen, im Sommer eine Woche vor der Anpflanzung von Blumen, Gewächsen und Nutzpflanzen erfolgen. Innerhalb dieser Zeitspanne wirken die Giftstoffe und bauen sich ab. Bei der Anwendung auf bestehenden Kulturen ist darauf zu achten, eine Überdosierung zu vermeiden. Außerdem sollte die Ausbringung möglichst bei trockenem Wetter erfolgen. Auf Rasenflächen kommt es auf eine gleichmäßige Dosierung an, um zu verhindern, dass der Kalk neben den unerwünschten Beikräutern auch die Rasenpflanzen beeinträchtigt.
Brennnesseln ohne Chemie bekämpfen
Es ist möglich, Brennnesseln auch ohne Chemie zu bekämpfen. Allerdings erfordert dies einen deutlich größeren Zeit- und Arbeitsaufwand. Das Wachstum von Brennnesseln auf Rasenfläche können Sie dadurch vermindern, dass Sie den Rasen regelmäßig mähen, vertikutieren und mulchen. Auf diese Weise haben die Brennnesseln weniger Gelegenheit, sich einzuwurzeln und auszubreiten. Beete sollten Sie vor der Neuanlage gründlich umgraben. Wichtig ist dabei, Brennnesseln und anders Unkraut komplett mit der Wurzel auszugraben.
Treten Brennnesseln auf größeren Flächen auf, greifen Sie am besten zur Motorsense. Nachdem Sie den Grünschnitt komplett entfernt haben, muss der Boden umgegraben werden. Entfernen Sie dabei alle Wurzeln, damit das Kraut sich nicht erneut ausbreiten kann. Um sich vor den Brennhaaren der Brennnesseln zu schützen, sollten Sie bei dieser Arbeit unbedingt Handschuhe tragen.
Wie kann man gegen Brennnesseln vorbeugen?
Man kann stickstoffhaltige Böden kalken, um die Ausbreitung von Brennnesseln zu verhindern. Dabei muss man allerdings darauf achten, die richtige Dosierung zu wählen, das Granulat gleichmäßig auszubringen und vorhandene Rasen- und Kulturpflanzen nicht zu schädigen. Ein einfaches aber wirksames Mittel gegen Brennnesselwuchs ist die Errichtung eines geschlossenen Gartenzaunes bzw. eines Wind- und Sichtschutzes. Mit dieser Lösung vermindert man das Ausgreifen des Brennnesselwuchses vom Nachbargrundstück in den eigenen Garten. Wirksam gegen Brennnesseln sind aber auch regelmäßiges Mähen, Umgraben, Vertikutieren und Mulchen.
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