Bei der Errichtung eines Zaunes im privaten sowie gewerblichen Bereich wird heutzutage meist auf eine Grundmauer aus Schalungssteinen gesetzt. Hierzu kommen überwiegend L-Steine zum Einsatz, die exakt in einer Reihe gesetzt sein müssen. Es spielt keine Rolle, ob Sie auf einer Bestandsmauer einen Zaun aufsetzen, oder ob Sie auf neu gelegte Grundsteine aufbauen möchten.
Je nach Bedarf und Geschmack haben Sie Ihren Wunschzaun bestimmt und das entsprechende Design ausgesucht. Das bequeme ist, dass jeder Zauntyp auf Ihre Grundmauer aus L-Steinen passt. Als moderner Sichtschutz sieht man heute oft den Doppelstabmattenzaun mit eingewebten Kunststoffbändern. Wer es natürlicher mag, setzt gerne auf Metallpfosten mit Holzverkleidung als Grundstücksbegrenzung. Das Fundament aus L-Steinen bietet in jedem Fall die nötige Stabilität, um Ihre Zaunanlage bei Wind und Wetter sicher und intakt zu halten.
Zaun auf L-Steine montieren: Erfolgreiche Montage durch strukturierte Arbeitsschritte
Die Montage ist vom Ablauf her einfach, erfordert jedoch präzises und gut organisiertes Arbeiten, um eine optisch und funktional einwandfreie Umzäunung zu errichten, die den Witterungen und Umwelteinflüssen standhalten wird. Im Folgenden sind die Arbeitsschritte beschrieben, die zu einer professionellen Zaunerrichtung auf L-Grundsteinen führt.
Bei der Planung einer neuen Zaunanlage ist es ratsam den Zustand, die Maße, die Ausrichtung sowie das Niveau der Grundsteine zu überprüfen.
Folgende Aspekte sollten beachtet werden – vor allem bei Bestandsmauern:
- Die L-Steine sind stabil und weisen keine Risse auf. (Risse werden sich mit Wasser füllen und können beim Gefrieren zur Sprengung des Steins führen)
- Die Grundmauer wurde auf ebenem Untergrund gebaut und weist keine Niveau-Unregelmäßigkeiten auf
- Die Steine wurden in einer geraden Linie und entlang der gewollten Begrenzung gesetzt
- Die geplanten Zaunpfosten lassen sich den Maßen entsprechend auf den L-Steinen montieren, oder ein geeignetes Anker-Verbindungselement ist vorhanden
Bei vorgefertigten Zaunelementen müssen Sie den richtigen Abstand von Zaunpfosten zu Zaunpfosten bestimmen und gegebenenfalls das Zaunendelement dann später auf die richtige Länge kürzen. Sollten keine vorgefertigten Zaunelemente vorhanden sein, ist es sinnvoll einen einheitlichen Abstand von Zaunpfosten zu Zaunpfosten zu errechnen. Je nach Windangriffsfläche und zu erwartenden Windstärken ist der Abstand zwischen den Zaunpfosten sinnig zu wählen. Für die einfache Einzäunung des Gartens ist in der Regel ein Abstand von 2,5 m ausreichend.
Nachdem der Zaunpfosten an die korrekte Position gebracht wurde, empfiehlt es sich ihn mit Schraubzwingen zu befestigen und die Bohrlöcher am Fuß des Pfostens mit dem Bleistift zu markieren.
Anschließend bohren Sie mit dem entsprechenden Betonbohrer die Löcher in den L-Stein vor und schlagen einen passenden Kunststoffdübel mit dem Hammer in das Bohrloch ein. Nutzen Sie nun die Ratsche oder den Akkuschrauber, um mit einer passenden Schraube den Fuß des Zaunpfahls auf dem L-Stein zu fixieren. Hierzu müssen mindestens 2 Schrauben pro Pfosten verwendet werden. Eine 8 mm Schlossschraube aus Edelstahl passt beispielsweise perfekt in ein 10 mm Bohrloch mit 10er Kunststoffdübel. Schraube und Unterlegscheibe müssen aus rostfreiem Material bestehen, wenn Ihr Zaun der Witterung ausgesetzt ist, um Rostspuren zu vermeiden.
Einsatz von Verbindungsankern
Obwohl die meisten Zauntypen passende Auflage- und Befestigungsmöglichkeiten für L-Steine aufweisen, kann es in manchen Fällen erforderlich sein, einen vorgefertigten Pfostenanker oder handelsüblichen H-Anker, der auf die Oberseite des L-Steins passt, einzusetzen. Dieser Anker dient dann als Verbindungsglied zwischen dem L-Stein und dem Zaunpfosten. Die Verbindung der Metallteile sollte mit angemessenen Gewindeschrauben und Muttern befestigt werden und darf kein Stabilitätsschwachpunkt der Anlage darstellen. Auch hier gilt zu beachten, dass rostfreie Materialien verwendet werden sollten.
Weitere nützliche Tipps und Gestaltungsideen
Sollten Sie Schwierigkeiten haben, den aufliegenden Pfosten in der Vertikalen perfekt ins Wasser zu setzen, könnte es sein, dass ein Grat am Schalungsstein eine gute Auflage verhindert, oder der Schalungsstein keine ebene Oberfläche aufweist. In diesem Fall können Sie mit dem Winkelschleifer und einer Betonschleifscheibe die Oberfläche begradigen. Alternativ können auch Unterlegscheiben oder Distanzklötze aus Kunststoff zwischen L-Stein und Pfostenauflage helfen, die senkrechte Ausrichtung des Pfostens zu korrigieren. Verrottendes Material, wie z.B. Holz eignet sich nicht als Unterlage.
Außerdem ist es zu empfehlen zunächst die Eckpfosten zu installieren und dann mithilfe einer Maurerschnur oder Lasertechnik die Position der Zaunpfosten zwischen den Eckpfosten genau vorzugeben.
Um Ihre Zauninstallation besonders hervorzuheben und den Schalungssteinen einen zusätzlichen Witterungsschutz zu verleihen, können Sie vor der Montage der Zaunpfosten Ihre Grundmauer mit Außenbereichsfarbe streichen. Im Idealfall sollten die L-Steine gestrichen werden, bevor das Füllmaterial um die Grundmauer aufgeschüttet wird, damit genügend Platz für den Arbeitsschritt gewährleistet ist.
Zaun auf L-Steine montieren: Benötigte Werkzeuge und Betriebsmittel
Mit folgenden Werkzeugen und Betriebsmitteln wird Ihre Zaunmontage definitiv gelingen:
- Wasserwaage
- Hammer
- Bleistift
- Bohrmaschine mit Betonbohrer 6 mm – 12 mm
- Maurerschnur
- Akkuschrauber
- Ratsche mit Schlossaufsätzen
- Winkelschleifer mit Trenn- und Schleifscheiben
- Unterlegscheiben
- Schraubzwingen
- eventuell Staubsauger
Als persönliche Arbeitsschutzausrüstung sollten Sie neben Arbeitshandschuhen und Gehörschutz auch eine Schutzbrille parat haben.
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