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Neue Heizkörper an alte Rohre: Was muss man beachten?

von Marc Hettenberger
heizkörper installieren

Beim Kauf von einem Altbau, egal ob Wohnung oder Haus, heißt dies für die Käufer an erster Stelle oft eines: Es wird Zeit für die Sanierung! Dabei sollten Sie sich bereits vor dem Kauf zu den verschiedenen Sanierungsmaßnahmen erkundigen. Andernfalls kann selbst aus einem vermeintlichen Schnäppchen schon bald eine Kostenfalle werden. Ein wichtiger Fokus fällt dabei auf die energetische Sanierung beziehungsweise die Erneuerung der Heizung. Manchmal stört Sie aber auch nur die Optik der Heizkörper und Sie möchten diese gegen modernere Modelle austauschen.

Jetzt stellt sich aber die Frage: Alte Rohre austauschen oder behalten? Natürlich scheint es attraktiv, sich die Sanierung der Rohre erstmal zu ersparen. Immerhin sind die meistens als sogenannter „Unterputz“ montiert. Dennoch ist es nicht immer sinnvoll, den Rohraustausch zu unterlassen. Hier erfahren Sie, was Sie beachten müssen.

Neuer Heizkörper und alte Rohre: Geht das?

Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, ob es überhaupt möglich ist, die Heizkörper auszutauschen und die alten Rohre zu lassen. Dabei lässt sich sagen: Ja, möglich ist es schon. Es ist nur nicht klar, wie sinnvoll dies ist. Das Problem liegt meistens darin, dass die Rohre oft schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Das heißt zwar nicht, dass sie schon wirklich alt und erneuerungsbedürftig sind. Gleichzeitig ist es aber schlichtweg möglich, dass sie es bald sein werden. Ist allerdings eine Sanierung geplant, ist es ratsam, alles mit einem Schlag durchzuführen.

Wann wird es Zeit für neue Rohre?

Die Heizrohre sind quasi das Straßennetz der Heizung. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie hochwertig und intakt sind. Anders schafft es das Heizwasser nämlich nicht bis zu den Heizkörpern. Das Problem bei alten Rohren liegt meistens darin, dass sie schon in die Jahre gekommen sind. So können Dichtungen und Übergänge Fehler aufweisen. Genauso sorgen etwaige Schäden an den Rohren dafür, dass die Leistung sinkt. So kann durch unterschiedlichste Defekte eine hohe Heizkostenrechnung provoziert werden. Darüber hinaus ist die Bauweise von alten Rohren schlichtweg anders. So wurden vor mehreren Jahrzehnten Rohre mit sehr großem Durchmesser genutzt.

heizungsrohre

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Genauso wurde die Dämmung teilweise außer Acht gelassen. Das alles kann dafür sorgen, dass Wärmeleistung verloren geht und sich auf der Rechnung niederschlägt. Sollten allerdings keine Schäden vorhanden sein, ist die weitere Verwendung möglich. Grundsätzlich gilt, dass Sie Rohre ab einem Alter von rund 25 Jahren von einem Heizungsbauer prüfen und beurteilen lassen sollten. Dieser stellt fest, ob das Rohrsystem womöglich undicht oder porös ist, in welchem Fall die Sanierung immer notwendig ist.

Übrigens: Angst vor einem Durchrosten der Rohre müssen Sie in der Regel nicht haben. Die Probleme liegen meistens darin, dass die Rohre undicht sind. Rost ist hingegen seltener der Fall.

Wann sollte ein Heizkörper erneuert werden?

Ziehen Sie in ein Objekt mit alten, massiven Rippenheizkörpern, stört Sie meistens die Ästhetik. Dasselbe gilt, wenn Sie einen Umbau zuhause geplant haben und die Optik im Wohnbereich aufwerten möchten. In diesem Sinne liegt der Grund für den Austausch der Heizkörper fast immer darin, dass der Stil nicht Ihren Vorstellungen entspricht. Unabhängig davon lässt sich nämlich sagen, dass gerade die alten Heizkörpermodelle meistens sehr stabil sind. Sollten Sie daher nicht angerostet sein, geht das Behalten kaum mit Nachteilen einher. Ist die Farbe schon vergilbt, kann es schon reichen, wenn die Heizkörper einfach gestrichen werden. Bei Rost ist es allerdings ratsam, die Heizkörper unbedingt auszutauschen.

Neue Heizkörper an alte Rohre: Müssen die Heizungsrohre ausgetauscht werden?

Es ist durchaus ratsam, sich auch an den Vorgaben rund um Heizungsrohre zu orientieren. Während der Austausch zwar nicht verpflichtend ist, ist die Dämmung von Heizungsrohren in unbeheizten Räumen verpflichtend. Das gilt allerdings nur, wenn Sie Ihr Objekt erst ab 2002 bewohnt haben. Ausschlaggebend ist also nicht das Rohrsystem selbst, sondern die Dämmung.

Stichwort: Kostenpunkt

Grundsätzlich ist der Austausch der Heizungskörper ohne dem Austausch der Heizrohre ohne Frage möglich. Zumal der Austausch der Heizkörper vergleichsweise günstig daherkommt. Sind die Heizrohre Aufputz verlegt, ist der Austausch einfach und mit geringeren Kosten verbunden. Der Austausch von Rohren Unterputz ist allerdings nur mit höheren Investitionen möglich. Dennoch lässt sich sagen, dass durch die neuen Rohrsysteme oftmals die Heizkosten gesenkt werden können. Auf Dauer rentiert sich der Austausch der Rohre also auch finanziell. Sollten Sie allerdings nicht über das notwendige Budget verfügen, können Sie es bei den Arbeiten an den Heizkörpern belassen. Das gilt allerdings nur, wenn die Rohre eben intakt sind.

neue heizkörper an alte rohre

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Sicher ist sicher: Wieso es sich lohnt, die alten Rohre auszutauschen

Stellen Sie sich vor: Sie haben die Kernsanierung an Ihrem Haus gestartet. Die Wände wurden aufgerissen, alles wurde erneuert und viel Aufwand und Geld wurden investiert. Zehn Jahre nach den umfangreichen Arbeiten sitzen Sie in Ihrem zuhause und es wird erkenntlich, dass die Heizungsrohre von Korrosion geprägt wurden. Es wird höchste Zeit für den Rohraustausch – immerhin sind die Rohre mittlerweile nochmal 10 Jahre älter geworden. Jetzt stehen Sie erneut vor umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, welche Sie viel Kraft und Geld kosten. Diesen hätten Sie allerdings schon vor 10 Jahren vorbeugen können.

Neue Heizkörper an alte Rohre: Unser Fazit

Der Austausch von alten Heizungsrohren ist grundsätzlich nicht notwendig, wenn diese noch intakt sind und der Heizungsbauer dies ebenso bestätigt hat. In diesem Sinne ist es wichtig, dass Sie die Rohre in jedem Fall vom Profi kontrollieren lassen. Es rentiert sich allerdings der Austausch, um somit auf der sicheren Seite zu sein.


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