Für viele Menschen ist ein gemütliches Zuhause äußerst wichtig. Wenn der Alltag durch den Beruf insgesamt sehr stressig ist, erfreut man sich dann wenigstens an einer gemütlichen Atmosphäre in den eigenen vier Wänden. Und zu den Dingen, die zu solch einer Atmosphäre massiv beitragen, gehört unter anderem auch ein schönes Kaminfeuer. Vor allem im Winter erfreuen sich viele Menschen daran, da durch ein solches Feuer noch zusätzliche Wärme erzeugt wird, was wiederum für geringere Heizkosten sorgt.
Wenn ein neues Haus gebaut werden soll, dann wird vor dem Bau schon oft ein entsprechender Kamin mitsamt Schornstein direkt mit eingeplant. Aber auch bei bereits stehenden Häusern und Etagenwohnungen ist es möglich, einen (neuen) Kamin einzubauen – auch dann, wenn die jeweiligen Gebäude schon etwas älter sein sollten. Nun gehen dabei viele Interessenten logischerweise dazu über, einen Profi für den Bau eines solchen Kamins zu beauftragen. Sollte aber der Interessent selbst über genügend handwerkliches Geschick verfügen, dann ist es auch möglich, zumindest den Bau des Schornsteins auf eigene Faust durchzuführen. Wie die einzelnen Arbeitsschritte dazu aussehen, und was es sonst noch bei dieser Thematik zu beachten gibt, lässt sich aus diesem Artikel entnehmen.
Schornstein mauern: Worauf muss man bei der Planung achten?
Bevor der Interessent überhaupt mit dem Bau des Schornsteins beginnen kann, wird zunächst eine Baugenehmigung benötigt. Dies bedeutet, dass die dafür zuständige Baubehörde über dieses Projekt informiert werden muss, woraufhin diese Behörde dann eine entsprechende Genehmigung ausstellt. In manchen Fällen kann es allerdings der Fall sein, dass für den Schornsteinbau auf eigene Faust eine professionelle Projektplanung vorgenommen werden muss. Dieser Job wird von zugelassenen Planern übernommen.
Darüber hinaus ist es noch von entscheidender Bedeutung, dass der geplante Schornstein den Vorgaben der jeweiligen Feuerungsverordnungen (welche sich je nach Bundesland unterscheiden) entsprechen muss.
Des Weiteren muss er auch der örtlich geltenden Landesbauverordnung entsprechen. Es kann auch sein, dass dabei noch weitere Vorgaben berücksichtigt werden müssen, wie beispielsweise die Anschlussart, oder der Aufstellort des Schornsteins. Was die Dimensionierung dieses Mauerwerks angeht, so muss diese mit der geplanten Feuerstelle vereinbar sein, wobei es in einigen Fällen auch möglich ist, ein zusätzliches Fundament zu fordern. Eine statische Begutachtung ist zudem nicht nur im fertigen Zustand wichtig, sondern auch (bzw. gerade) bei der Planung des Ganzen. Nachdem der Schornstein fertiggestellt worden ist, kann zudem auch eine bauamtliche Prüfung angeordnet werden.
Dimensionierung des Schornsteins
Wie bereits erläutert, richtet sich bei einem Schornstein die Dimensionierung nach dem Ort, der als Feuerstelle geplant ist. Handelt es sich bei der dazugehörigen Heizungsanlage um eine dieser neuartigen Niedertemperaturanlagen, dann müssen an den dazugehörigen Schornstein nur relativ wenig Ansprüche gestellt werden. Bei klassischen Kaminen oder Holzheizungen hingegen sieht die Sache schon wieder anders aus. In solchen Szenarien müssen umfangreiche Planungen vorgenommen werden, was die Höhe und den Durchmesser des Schornsteins betrifft.
Aber auch der Zug des Schornsteins, sowie die Abgastemperaturen müssen dabei berücksichtigt werden. Der Zug hingegen beeinflusst wiederum die Feuerleistung der dazugehörigen Heizungsanlage. Damit auch die zuvor festgelegte Abgastemperatur erreicht werden kann, müssen beim Bau sämtliche Werte aufeinander abgestimmt sein. Wer bei der Dimensionierung und der Planung dieses Projektes alleine nicht weiter kommt, der kann dazu den nützlichen Rat eines Schornsteinfegers einholen.
Menschen aus dieser Berufsgruppe sind aufgrund ihrer Erfahrung und Sachkenntnis in diesem Bereich äußerst hilfreich. Tatsächlich darf ein fertiger Schornstein (aus eigener Hand) gar nicht in Betrieb genommen werden, bevor der Schornstein nicht von einem professionellen Schornsteinfeger begutachtet und abgenommen worden ist.
Welche Arten gibt es?
So ähnlich viele Schornsteine auf den ersten Blick auch aussehen mögen, so sehr unterscheiden sie sich zum Teil voneinander. Häufig anzutreffen sind gemauerte Schornsteine, welche vergleichsweise hohe Abgastemperaturen und einen etwas geringeren Zug mit sich bringen. Demgegenüber stehen Schornsteine, die mit glatten Rohren versehen sind. Diese Exemplare haben in der Regel etwas mehr Zug und verfügen häufig über höhere Abgastemperaturen. Damit diese handelsüblichen Schornsteine auch angeschlossen werden können, ist Doppelwandfutter vonnöten.
Schornsteine die gemauert wurden, und über Schamotterohre (inklusive Dämmung) verfügen, bieten etwas mehr Zug, und haben mit 110 °C eine ziemlich geringe Abgastemperatur. Für Menschen mit eher weniger Kenntnissen aus dem Maurerhandwerk gibt es dafür viele Selbstbausätze. Unter anderem auch aus Leichtbetonsteinen, die beim Mauern insgesamt wesentlich einfacher zu handhaben sind.
Die so ziemlich eleganteste Wahl für einen Schornstein wäre dann eine Variante mit Edelstahlrohren, welche in doppelwandiger Ausführung daherkommen. Solange so ein Schornstein über eine gute Dämmung verfügt, eignet er sich exzellent für alle möglichen Feuerstellen. Diese Exemplare können auch sehr gut auf eigene Faust aufgebaut werden, da für diese Arbeit nur relativ wenig Fachkenntnisse nötig sind.
Schornstein mauern in drei Schritten
Egal um was für eine Art von Schornstein es sich handelt – der Bau erfolgt dabei stets in drei Schritten:
1. Planung des Schornsteinbaus:
Bevor der Bau beginnen kann, muss das Projekt umfangreich durchgeplant werden. Dafür ist ein professioneller Bauplan notwendig, genau wie sämtliche angeforderten Unterlagen des Bauamtes. Sollte dabei eine professionelle Projektierung gefordert sein, so ist die Anwesenheit eines zugelassenen Projektanten notwendig. Was den Aufstellort und die Dimensionierung angeht, so müssen diese Dinge zusammen mit der Expertise eines professionellen Schornsteinfegers geplant werden.
2. Ein Fundament schaffen:
Falls dies im Vorfeld verlangt wurde, muss vor dem Bau des eigentlichen Schornsteins noch ein entsprechendes Fundament errichtet werden.
3. Den Schornstein mauern:
Als letzter Schritt vor der Errichtung des Schornsteins muss der Bauort noch präzise von oben ausgelotet werden. Sobald dieser letzte Schritt erledigt ist, kann der Schornstein schlussendlich gemauert werden.
Noch ein letzter Tipp zum Mauern
Der Aufbau von gemauerten Kaminen erweist sich häufig als wesentlich schwieriger, als die Errichtung eines Kamins in Leichtbauweise, der im Inneren mit einem Schamotterohr ausgestattet ist. Allerdings sind sich diese beiden Varianten in der Regel sehr ähnlich, wenn es um die Planungsvorgaben geht.
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