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Sanierputz streichen: Schritt-für-Schritt Anleitung und Tipps

von Marc Hettenberger
Sanierputz streichen

Sanierputz hat sich als Hilfsmittel bewährt, wenn es darum geht feuchte und mittels Salz geschädigte Wände effizienter zu sanieren. Denn der Baustoff verfügt über Feuchtigkeit-regulierende Eigenschaften und kann sehr leicht verarbeitet werden. Zudem lässt sich Sanierputz mit Silikonharz- und/oder Silikatfarben abschließend streichen.

Sanierputz streichen: Schutz vor Feuchtigkeit in Mauern

Feuchtes Mauerwerk zieht oft Salz aus dem Boden. Dieses Phänomen kann für Gebäude enorme Folgeschäden wie auch Kosten verursachen. Experten für Sanierungen verwenden daher oft Sanierputz für Außen- wie auch Innenwände, um die Schäden zu sanieren. Der spezielle Putz kann auf Beton und Ziegelsteinen sowie ähnlichen Untergründen eingesetzt werden. Allerdings ist zu beachten, dass auch Sanierputz für feuchte Wände kein Allheilmittel ist. Es sollte stets die Ursache herausgefunden und behoben werden.

Wirkungsweise von Sanierputz

Bei Sanierputz handelt es sich um offen-poriges Material. Es sorgt laut Hersteller dafür, dass Feuchtigkeit in Mauern inklusive enthaltener Salze innerhalb der Putzschicht verdunsten kann. Dadurch kann das Mauerwerk trocknen, bevor sich sogenannte Salz-Ausblühungen zeigen. Dadurch ergibt sich eine Möglichkeit betroffene Hauswände zu behandeln, falls eine Nachbehandlung von außen eher schwierig ist. Sanierputz kann zudem einen ästhetischen Anstrich erhalten.

Wichtige Aspekte, die zu beachten sind

Um Sanierputz effektiv zu verarbeiten, sollten einige Aspekte beachtet werden. Nur dadurch kann das Material wie gewünscht funktionieren und die Mauer vor Feuchtigkeit sowie Folgeschäden bewahren. Folgende Maßnahmen sollten also beachtet werden:

  • Der alte, noch vorhandene Putz muss unbedingt vollständig entfernt werden, bevor der Sanierputz aufgetragen wird.
  • Die Fugen der jeweiligen Mauer sollten auf einige Zentimeter Tiefe ausgekratzt werden, ehe das Material mit dem Mauerwerk in Kontakt kommt.
  • Der Untergrund muss für den speziellen Putz vorbereitet werden, indem die Wand genässt wird. Dadurch kann die Haftung verbessert werden.
sanierputz vorbereiten

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Sanierputz mit speziellen Farben streichen

Wenn die Hersteller-Hinweise beachtet werden, lässt sich Sanierputz ganz unkompliziert streichen. Soll es ein farbiger Anstrich sein, sollte das Material äußerst atmungsaktiv sein. Ist der Anstrich für eine Außenwand geplant, sind Wasser-abweisende Farben wichtig. Verwendet werden sollten ausschließlich Silikonharzfarben oder Silikatfarben. Beschichtungen wie beispielsweise mit Acrylfarbe, Lack oder Dispersionsfarbe eignen sich für Sanierputz dagegen nicht. Dies begründet sich darin, dass diese Materialien die Struktur des Putzes verschließen und dadurch eine vollständige Trocknung verhindern. Optische Verschönerungen wie beispielsweise durch Fliesen, Holzverkleidungen, Kunstharz-Produkte sowie Gipskartonplatten und Styropor sind ebenfalls nicht empfehlenswert.

Vorteile und Eigenschaften

Heutzutage gilt Sanierputz als echtes Hightech-Produkt. Private und gewerbliche Immobilienbesitzer wie auch Kommunen stehen im Verlauf der Zeit vor dem Problem, dass sich in den Wänden der Gebäude Feuchtigkeit niederschlägt. Diese wird meistens dadurch erzeugt, dass die Luftfeuchtigkeit der Räume als Kondenswasser (Wasserdampf) in festes Material wie Mauerwerk eindringt. Diese Dauerfeuchte kann auf diese Weise am Bauwerk erhebliche Schäden anrichten. Der Markt bietet inzwischen allerdings unterschiedliche Materialien, deren Eigenschaften es ermöglichen, dass die Feuchtigkeit erst absorbiert und nach einer gewissen Zeit wieder langsam der Raumluft zugeführt wird, um die Luftfeuchtigkeit dort wieder auszugleichen. Diese Art Baustoff wird von Experten als Diffusion-offen betitelt.

Sanierputz ist ein derartiger Baustoff. Er wird verwendet, um zwischen Außenseite und Innenseite des Gebäudes ein sogenanntes Dampfdruck-Gefälle zu verhindern. Sanierputz bietet diverse Vorteile, zu denen beispielsweise folgende gehören:

  • Das Material ist Feuchtigkeit-regulierend.
  • Der spezielle Putz nimmt schädliche Salze auf, die sonst das Mauerwerk nachhaltig schädigen würden.
  • Sanierputz lässt sich leicht verarbeiten und kann mit entsprechenden Farben gestrichen werden.
  • Das Material kann immer wieder verwendet werden.

Sanierputz streichen: Den Putz schichtweise verarbeiten

Bei der Verarbeitung von Sanierputz muss jedoch beachtet werden, dass das Material eine Wand keinesfalls abdichtet. Um Mauerwerk abzudichten, ist sogenannter Sperrputz optimal. Alternativ sind Bahnen oder Platten dafür geeignet. Reiner Sanierputz sollte in einer Schicht oder Doppelschicht aufgetragen werden. Eine Schicht Sanierputz ist dann zu empfehlen, wenn der Untergrund im Vorfeld mit Dichtschlämmen versehen wurde. Eine doppelte Schicht wird dann notwendig, falls der spezielle Putz gleichermaßen innen wie auch außen direkt auf die Wand gebracht werden soll. Alter Putz muss vorher unbedingt komplett entfernt werden.

wand streichen

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Verarbeitung von Sanierputz

Um Sanierputz fachgerecht zu verarbeiten werden einige Utensilien benötigt. Dazu gehören beispielsweise eine Glättkelle, eine Bohrmaschine mit Rührquirl-Aufsatz, eine Bürste sowie ein Filzbrett oder Reibebrett. Im ersten Arbeitsschritt wird der komplette alte Putz sorgfältig abgeschlagen. Also nicht nur brüchige Schollen, sondern bis auf das Mauerwerk. Ist dieses freigelegt, sollten zudem sämtliche Fugen so weit vom Mörtel befreit werden, wie dieses Material weich ist. Anschließend muss die gesamte Wand von losen/lockeren Putzstücken und Staub gesäubert werden (idealerweise mittels weichem Besen). Für eine gute Anhaftung muss das Mauerwerk vorgenässt werden.

Trockenzeiten unbedingt einhalten

Wie lange Sanierputz letztendlich zur Trocknung benötigt, ist von der einzelnen Putzschicht abhängig. So kann es bei Vorspritzmörtel mindestens drei Tage dauern, bis eine weitere Schicht aufgebracht werden kann. Für die nachfolgenden Schichten entscheidet jeweils die Dicke darüber, wie lange die Trocknung benötigt. Allerdings gibt es auch eine bewährte Faustformel, diese besagt, dass je Millimeter Putz-Stärke etwa ein ganzer Tag für die Trocknung einzuhalten ist. Also lässt sich ein ungefährer Richtwert von 14 Tagen annehmen, bis Sanierputz abgetrocknet ist und die Bearbeitung fortschreiten kann. Während dieser Zeit sollte sichergestellt sein, dass das Zimmer ausreichend belüftet wie auch temperiert ist.

Sanierputz richtig streichen: Allgemeine Hinweise

Die Grundierung muss vor dem Auftragen von Sanierputz für mindestens einen, besser zwei Tage abtrocknen. Ist die zweite Schicht Putz aufgebracht, wird die Fläche mittels Reibebrett geglättet. Wenn die Wandfläche vollständig getrocknet ist, kann bei Bedarf mit einer entsprechenden Farbe gestrichen werden. Wurde der Sanierputz nach Herstellerangaben richtig verarbeitet, entsteht eine Wandfläche, in welcher die entstehende Feuchtigkeit auf natürliche Weise reguliert wird, sodass sich keine eingeschlossene Feuchte mehr bilden kann. Allerdings kann Sanierputz allein nicht das Problem von Feuchtigkeit und Salzen im Mauerwerk nicht lösen. Es muss unbedingt die Ursache gesucht, gefunden und anschließend fachgerecht behoben werden.


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