Home Renovieren & Heimwerken Der richtige Heizkörper: Für Küche, Bad und Co.

Der richtige Heizkörper: Für Küche, Bad und Co.

von Marc Hettenberger

Die Auswahl der richtigen Heizkörper stützt sich auf verschiedene Faktoren. Die Form sollte zum Konzept des Raumes passen und die Leistung zu seiner Größe. Es gibt verschiedene Stilformen und Designs, um die Heizung dezent in den Wohnraum zu integrieren. Außerdem müssen die bereits verlegten Anschlüsse passen. Mit den folgenden Tipps sind die richtigen Heizkörper schnell gefunden.

Design und typische Formen

Die Flächenheizung liegt entweder unter dem Fußboden oder ist in der Wand verbaut. Hier spielt das Design weniger eine Rolle, da die Heizkörper selbst nicht sichtbar sind. Für alle anderen Heizungen muss auf die Form und das Design geachtet werden. Im Badezimmer sind Handtuchtrockner mit horizontalen Röhren beliebt. Zu den Klassikern gehören Konvektoren und Gliederheizkörper. Für den modernen Einrichtungsstil sind Plattenheizkörper von Vorteil. Die einzelnen Typen unterscheiden sich wie folgt:

  • Röhrenheizkörper

Röhrenheizkörper sind die typischen Handtuchalter im Bad. Sie können flexibel eingesetzt werden und sind in mehreren Farben und Bauhöhen zu bekommen. Selbst die Röhren sind meist unterschiedlich angeordnet. Sie sind leicht zu reinigen, dürfen aber nicht permanent behangen sein. Andernfalls geht viel Wärmeleistung für den Raum verloren.

  • Plattenheizkörper

Zu den beliebtesten Bauformen zählen die Palettenheizkörper. Sie sind dekorativ und auch mit flacher Oberfläche zu bekommen. Gleichzeitig können sie platzsparend und kompakt im Raum integriert werden. Selbst kleinere Modelle besitzen einen hohen Wirkungsgrad. Das ermöglicht Energieeinsparungen im Vergleich zu anderen Modellen.

  • Rippen- und Gliederheizkörper

Diese alte Bauform der Heizkörper ist meist im Altbau zu finden. Viele Elemente aus Stahlblech sind miteinander verbunden. Durch ihren günstigen Preis sind die Gliederheizkörper in öffentlichen Gebäuden vorzufinden. Sie besitzen aber einen schlechteren Wirkungsgrad als Plattenheizkörper. Mit Heizkörperlack lassen sich selbst ältere Modelle streichen, ohne sie austauschen zu müssen.


Zur besseren Vorstellung von Design und Formen lassen sich verschiedene Heizkörper vom toom Baumarkt vergleichen. Die Badheizkörper können auch elektrisch mit Zeitschaltuhr betrieben werden. Daneben gibt es Austauschheizkörper für Altbauten in verschiedenen Größen und Leistungsstufen.

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Leistung: Wie groß muss ein Heizkörper sein?

Neben dem Design ist die Heizleistung das wohl wichtigste Kriterium für einen neuen Heizkörper. Sie muss auf den Wärmebedarf des Raumes abgestimmt werden. Die Planung der kompletten Heizungsanlage sollte dem Fachmann überlassen werden. Wird ein bestehender Heizkörper ausgetauscht, dienen die bisherigen Werte zur Orientierung und die benötigte Heizleistung lässt sich berechnen. Wie hoch ist also der Wärmebedarf im Raum? Etwa 20 °C müssen bei einer Außentemperatur von -10°C immer erreicht werden können. Folgende Richtwerte gelten:

Leistung Bauform
150 Watt / m² Altbau, ungedämmt
100 Watt / m² Neubau und gedämmter Altbau
60 Watt / m² Bei Einhaltung der Wärmeschutzverordnung von 1995
30-50 Watt / m² Bei Einhaltung der EnEV 2002

Hier handelt es sich wirklich nur um Richtwerte für allgemeine Räume. Im Bad wird meist eine höhere Temperatur gewünscht, sodass ein Aufschlag von 10 Prozent gilt. Bei Dachschrägen besteht ein hoher Wärmeverlust. Hier sind bei der Berechnung 20 Prozent abzuziehen. Die Werte beziehen sich auf der Standardeinstellung der Heizungsanlage mit einer Vorlauftemperatur von 75 °C und einer Rücklauftemperatur von 65 °C.

Ein kurzes Rechenbeispiel:

Für einen Raum im Neubau mit einer Größe von 25 Quadratmetern werden 2.500 Watt Heizleistung benötigt. (25 x 100 = 2.500 Watt). Diese Leistung muss der neue Heizkörper erreichen. Genügt ein Modell nicht aus und sind vielleicht mehrere Fenster im Raum vorhanden, darf sich die Leistung auch durch mehrere Heizkörper summieren.

Die Anschlüsse: Den Heizkörper richtig platzieren

Die Position des Heizkörpers ist wichtig, um keine unnötige Energie zu verschwenden und die beste Effizienz zu erzielen. Schließlich soll sich die Wärme im gesamten Raum verteilen können. Bei ungewöhnlichen Raumformen, wie beispielsweise einer L-Form sind mehrere Heizkörper notwendig. Experten empfehlen: die Heizkörper unter dem Fenster oder in der Nähe der Tür zu platzieren. Hier belagern sie keine nützliche Stellfläche und wärmen die eindringende Kälte umgehend auf. Darüber hinaus muss ein Blick auf die Lage der Anschlüsse geworfen werden.

Badheizkörper sind meist unten links, rechts oder beidseitig anzuschließen. Sie werden in der Regel vertikal montiert. Daneben gibt es einen einseitigen Anschluss, den mittigen Anschluss unten oder einen variablen Anschluss. Der Sitz des Ventils ist wichtig zum Entlüften.

Wichtige Qualitätssiegel

Verschiedene Qualitätsmerkmale deuten auf einen hochwertigen Heizkörper hin. Das sind Prüfsiegel, die als Entscheidungshilfe mit einbezogen werden können. Das Gütesiegel CE bedeutet beispielsweise, dass die Wärmeleistung kontrolliert wurde und den Anforderungen der EU entspricht. Das RAL Prüfsiegel deutet auf eine sehr gute Produktqualität hin. Zudem sollten Grundierung und Lack DIN-genormt sein. So sind die neuen Heizkörper selbstständig ausgewählt und mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst angebracht.


Bildquelle Titelbild:

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