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Sand verdichten: So gelingt es mit und ohne Rüttelplatte

von Marc Hettenberger
Sand verdichten

Ein entsprechender Untergrund ist essenziell, damit die Wege im Garten, die selbst gebaute Terrasse oder der neue Rasen nicht nach weniger Zeit einsinken. Nachdem man den Boden verdichtet, erhöht man seine Tragfähigkeit und verhindert, dass er einsinkt. Darüber hinaus kann das Wasser ablaufen und keine Staunässe verursachen, die letztendlich zu Frostschäden führt. Wenn man die Fläche, auf der man den Sandboden verdichten möchte, ausgehoben und abgesteckt hat, setzt man die Rüttelplatte ein.

Sand richtig verdichten: Entsprechende Schutzkleidung tragen!

Bevor man mit der Arbeit beginnt, sollte man die richtige Schutzkleidung tragen. Sie ist insbesondere beim Umgang mit der Rüttelplatte wichtig. Wichtig ist zudem, keine weite und locker sitzende Kleidung zu tragen und die Haare zusammenzubinden, falls sie lang ist. Man sollte eine lange robuste Hose tragen, da heiße Abgase die Beine verbrennen können. Des Weiteren ist es ratsam, einen Gehörschutz, eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe anzulegen.

Beim Verdichten des Sandbodens übt der Rüttler einen starken Druck auf den Untergrund aus. Aus diesem Grund ist es dringend notwendig, Sicherheitsschuhe mit einer Stahlkappe tragen. Man sollte ebenfalls beachten, dass der Rüttler während der Inbetriebnahme heiß wird. Deswegen sollte man niemals in den Bereich des Motors fassen, bis die Maschine vollständig abgekühlt ist.

Das Gerät vor der Inbetriebnahme prüfen

Wenn man den Boden mit einem Rüttler verdichten möchte, sollte man das Gerät vor der Inbetriebnahme überprüfen. Man sollte sicherstellen, dass ausreichend Kraftstoff im Tank ist, dass alle Schrauben vorhanden sind und dass die Maschine keine Beschädigungen aufweist. Man sollte ebenfalls darauf achten, dass sich keine Stromkabel auf dem Arbeitsfeld befinden. Haustiere und Kinder haben in der Nähe der Rüttelplatte aus Sicherheitsgründen ebenfalls nichts verloren.

rüttelplatte auf sand

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Den Sandboden vorbereiten

Der Sandboden muss so glatt sein, dass sich bei feuchtem Wetter keine Pfützen bilden können. Des Weiteren muss der Boden tragfähig und fest sein. Sollte das nicht der Fall sein, muss man den natürlichen Sandboden verdichten. Das behebt man ebenfalls mit dem Rüttler. Während der Arbeit achtet man stets auf einen sicheren Stand. Ist der Sandboden uneben oder sehr weich, dann drosselt man die Motorleistung möglichst weit. Auf diese Weise verhindert man, dass die Rüttelplatte im Boden versinkt oder unkontrollierbar ist. Der Innenbereich wird zuerst bearbeitet. Die letzten dreißig Zentimeter im Randbereich verdichtet man zum Schluss.

Ein Tipp am Rande: Mit Kantensteinen und einem Betonfundament im Randbereich lässt sich der Untergrund zusätzlich stabilisieren. Das verhindert ebenfalls das seitliche Abrutschen der Tragschicht.

Sand verdichten: Frostschutzschicht hinzufügen

Den groben Kies oder Schotter erdfeucht auf dem Untergrund verteilen. Die Oberfläche mit einer Leiste abziehen und sie auf das nötige Gefälle direkt an legen. Eine Wasserwaage leistet als Messwerkzeug gute Dienste. Die Frostschutzschicht sollte geringstenfalls zehn Millimeter stark sein. Folgendes gilt als Faustformel: Je schwerer der Vibrationsstampfer oder die Rüttelplatte ist, desto dickere Beläge lassen sich in einem einzelnen Arbeitsgang verdichten.

Die gesamte Frostschutzschicht sollte in zwei bis vier Schritten aufgebaut werden, indem man Lage für Lage Kies oder Schotter verteilt, mit dem Rüttler glättet und verdichtet. Man sollte ebenfalls darauf achten, dass Fortschutzschicht nicht zu dicht wird. Sie soll tragfähig und fest sein, aber das Wasser weiterhin als Drainage abfließen lassen.

Tragschicht anlegen

Nachdem man den Sandboden mit der Frostschutzschicht verdichtet hat, kommt nun die Tragschicht drauf. Diese besteht ebenfalls aus Kies oder Schotter, man nutzt hier jedoch eine feinere Körnung. Die Schicht sollte etwa dreizehn Zentimeter stark werden. Nachdem man das Material erdfeucht aufbringt und verteilt, zieht man es wieder mit einer Leiste glatt und achtet auf das Gefälle. Dabei verwendet man nur so viel Schott oder Kies auf einmal, wie der Rüttler bewältigen kann. Nun kümmert man sich um eine gute Verdichtung und bringt die nächste Schicht auf. Diese Arbeit wird so lange fortgesetzt, bis die notwendige Aufbaustärke erreicht ist. Auch diese Schicht soll das Wasser absickern lassen können.

Sandschicht anlegen

Im letzten Schritt bringt man eine fünf bis acht dicke Sandschicht auf. Diese Schicht muss man nicht mit der Rüttelplatte verdichten. Es reicht bereits aus, den Sand einheitlich zu verteilen und mit einem Gefälle abzuziehen. Auf der Sandfläche kann man anschließend die Steine oder Holzdielen verlegen.

sandschicht anlegen

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Nach der Arbeit: Den Rüttler reinigen

Ist die Arbeit vollendet, steht noch die Pflege der Rüttelplatte an. In diesem Schritt reinigt man den Luftfilter und das Gehäuse des Geräts. Wird es nicht länger gebraucht, sollten einige Wartungs- und Pflegearbeiten vorgenommen werden. Zuerst lässt man den Kraftstoff ab und fängt ihn in einem geeigneten sauberen Behälter auf. Anschließend entfernt man die Zündkerze und gibt eine kleine Menge Motoröl in den Zylinder. Das Starterkabel zieht man mehrmals, um das Motoröl gleichmäßig zu verteilen. Nachdem man die Zündkerze gereinigt hat, setzt man sie wieder ein. Nun kann die Maschine abgedeckt auf ihren nächsten Einsatz warten.

Sand ohne Rüttler verdichten

Die Sandoberfläche kann selbstverständlich auch ohne Rüttelplatte verdichtet werden. Die Arbeit erfolgt auch sehr gut mit dem entsprechenden Handstampfer. In diesem Fall ist es ratsam, sich nach einem 35 cm Modell umzuschauen. Bevor man den Sandboden verdichtet, bringt man etwa 30 cm Schotter oder Kies ein und verdichtet die Schicht ordentlich. Die übrigen drei bis fünf Zentimeter trägt man den Sand auf. Nun verdichtet man den Sand mit einem Handstampfer und zieht zum Schluss mit einer geraden, langen Latte alles ab. Jetzt können die Gehweg-Platten verlegt werden.

Nach der Verlegung muss man die Platten abrütteln. Da man den Sand ohne Rüttler bereits verdichtet hat, kann man hier auch eine Gummimatte besorgen und mit dem Handstampfer alles vorsichtig abrütteln.

Sand mit Wasser verdichten ist nicht empfehlenswert

Eine häufig angewandte Methode ist zudem das Verdichten der Sandoberfläche mit Wasser. Von dieser Methode ist prinzipiell abzuraten – falls man den richtigen Sand zum Bodenverdichten wählt (zum Beispiel Edelbrechsand), kommt man um das Verdichten mit Wasser definitiv herum.


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