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Hausfinanzierung ohne Eigenkapital: Tipps für Immobilienkäufer und Hausbauer

von Marc Hettenberger

Lässt sich der Traum vom Eigenheim auch ohne Eigenkapital realisieren? Dieser Frage geht unser nachfolgender Artikel auf den Grund und gibt künftigen Hausbauern und Immobilienkäufern wichtige Tipps.

Wann ist eine Hausfinanzierung ohne Eigenkapital möglich?

Grundsätzlich empfehlen Finanzexperten und Banken eine Hausfinanzierung mit einem Eigenkapital in Höhe von mindestens 15 bis 20 Prozent oder mehr. Das ist der sichere Weg hin zum Eigenheim und verbunden mit geringeren Zinsen, monatlichen Raten und besseren Angeboten von Kreditgebern. In welchen Fällen ein Haus kaufen ohne Eigenkapital möglich ist, hängt stark vom Kreditgeber ab. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass Kreditgeber bei einer Vollfinanzierung ein entsprechend höheres Risiko haben und dieses auf unterschiedliche Weise absichern möchten. Für den Kreditnehmer bedeutet das hohe Hürden bei der Kreditvergabe, höhere Zinsen und eine kürzere Kreditlaufzeit. Außerdem steigt auch das individuelle Risiko bei dieser Finanzierungsform.

Möchte ein Paar, bei dem beide sich in einem Beamtenverhältnis befinden, ein Haus ohne Eigenkapital finanzieren, ist das zum Beispiel auch mit Hilfe von Bürgen möglich. Banken reduzieren durch solvente Bürgen ihr eigenes Risiko bei der Kreditvergabe. Entscheidend sind allerdings auch die Höhe des benötigten Kredits, der Immobilienwert und die angestrebte Laufzeit. Daher ist es immer sinnvoll, sich für eine Hausfinanzierung ohne Eigenkapital Angebote mehrerer Kreditgeber einzuholen und diese gründlich miteinander zu vergleichen um das für den eigenen Bedarf beste Angebot finden zu können.

Vorteile und Nachteile der Immobilienfinanzierung ohne eigenes Kapital

Der entscheidende Vorteil der Vollfinanzierung eines Eigenheims ist, dass die Käufer sofort in die neue Traumimmobilie einziehen können und ein langfristiger Sparplan zum Erlangen von Eigenkapital entfällt. Nachteilig ist jedoch, dass in jedem Fall mit höherer finanzieller Belastung in den Folgejahren zu rechnen ist. Die Zinsen für einen Hauskredit sind bei einer Vollfinanzierung meistens deutlich höher. Auch die monatlichen Raten zur Tilgung des Darlehns fallen meistens höher aus, um den Rückzahlungszeitraum so kurz wie möglich zu halten. Diese hohen Ausgaben bergen das Risiko, dass kein zusätzliches Kapital für notwendig werdende Reparaturen angespart werden kann.

Außerdem können ein Jobverlust, längere Krankheit oder andere Änderungen der eignen finanziellen Möglichkeiten dazu führen, dass die Raten nicht mehr getilgt werden können. Dieses Risiko besteht selbstverständlich auch bei einer Hausfinanzierung mit Eigenkapital. Den großen Unterschied macht hier die Höhe der Restschulden im Falle einer scheiternden Finanzierung. Dem gegenüber steht jedoch der Immobilienwert, der bestenfalls während der Kreditlaufzeit durch eine günstige Lage oder vorgenommene Modernisierungen steigt.

Für wen kommt eine Hausfinanzierung ohne Eigenmittel in Frage?

Aus Sicht der Geldgeber sind Kreditnehmer mit einem hohen, abgesicherten Einkommen und bestenfalls solventen Bürgen die aussichtsreichsten Kandidaten für eine Vollfinanzierung. Aus Sicht der Kreditnehmer ist diese Form der Immobilienfinanzierung vor allem dann interessant, wenn keine Zeit zum Ansparen von Eigenkapital bleibt und die eigene finanzielle Situation stabil und abgesichert ist.


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