Insekten in der Wohnung sind lästig. Beim Lüften werden sie jedoch schnell zum ungebetenen Gast. Niemand wird in lauen Sommernächten gerne von Schnaken zerstochen. Beim Nachmittagskaffee kann es sogar gefährlich werden, wenn Wespen mit von der Partie sind. Abhilfe kann ein Fliegengitter schaffen, das am heimischen Fenster angebracht wird. Bringt man es richtig an, sorgt es schnell und zuverlässig für eine gute Insektenabwehr.
Fliegengitter anbringen: Die richtige Größe ermitteln
Ob man sich bei einem Fliegengitter für eine helle oder dunkle Variante entscheidet, ist Geschmackssache. Weiße Gitter wirken heller und freundlicher, sorgen aber auch für etwas schlechtere Durchsicht. Schwarze oder anthrazitfarbene Gitter wirken dunkler, verfälschen den Blick nach draußen aber kaum. Wofür auch immer man sich entscheidet, die Variante mit Netzstoff und Klettband ist wahrscheinlich die günstigste Lösung, um sich in der Wohnung vor Wespen, Stechmücken & Co zu schützen. Kauft man im Handel ein Fliegengitter, ist in der Packung das selbstklebende Klettband meist schon enthalten. Die Maße von Fenstern sind individuell, man sollte sichergehen, dass der Gitterstoff groß genug und das Klettband ausreichend lang ist.
Zunächst sollte also das Fenster genau ausgemessen werden, an dem das Fliegengitter angebracht werden soll. Etwas mehr Klettband als Reserve ist empfehlenswert, falls beim Aufkleben etwas schief gehen sollte. Man bekommt es auch separat im Handel. Mit Zollstock oder Maßband ist die Größe des Fensters schnell ermittelt. Zu den Maßen werden für das Gitter noch zwei Zentimeter pro Seite dazugerechnet. Zum einen gleicht dies mögliche Ungenauigkeiten beim Messen aus, zum anderen hat der Stoff später nicht zu viel Spannung. In dem Fall könnten sich Stoff und Klettband leicht wieder lösen.
Der Fensterrahmen muss sauber sein
Die gründliche Reinigung des Fensterrahmens ist unerlässlich. Fettige Rückstände oder Staub sorgen für eine ungenügende Haftung des Klettbands. Ein fettlösender Haushaltsreiniger entfernt die Beläge schnell und einfach. Auch Spiritus oder Spülmittel sind gute Fettlöser. Anschließend wird noch einmal mit klarem Wasser nachgewischt und mit einem saugstarken Tuch nachgetrocknet. Ist der Rahmen sauber und trocken, kann es losgehen.
Zuschneiden leicht gemacht
Wahrscheinlich muss das Fliegengitter zugeschnitten werden. Nur selten passt ein Produkt von Haus aus genau auf das Fenster. Am besten breitet man hierfür das feine Netz flach auf einer großen Fläche aus und bestimmt die richtigen Maße. Mit einer scharfen Schere wird das Fliegengitter nun zurechtgeschnitten. Noch exakter ist das Ausschneiden mit Kantholz und Teppichmesser. Das Kantholz wird auf das flachliegende Fliegengitter gelegt und der überschüssige Rand wird bestimmt. Mit dem Teppichmesser kann nun bequem am Kantholz entlang geschnitten werden. Allerdings erfordert diese Methode eine Unterlage, welche den Untergrund schützt.
Klettband und Fliegengitter anbringen
Nun müssen die selbstklebenden Klettstreifen am Fensterrahmen angebracht werden. Man beginnt in einer Ecke und zieht dafür nur ein kleines Stück der Schutzfolie ab. Das Klettband wird festgedrückt, bis es gut klebt. Nun geht man Stück für Stück vor, indem man immer wieder einen Teil der Schutzfolie abzieht und die darunterliegende Klebefläche anklebt, bis der gesamte Rahmen von dem Klettband umrundet wird. Klebt das Klettband zuverlässig und sauber am Rahmen, kann schließlich das Gitter angebracht werden. Dafür wird zunächst die Stoffkante am oberen Rand des Rahmens auf das Klettband aufgelegt und festgedrückt.
Genauso wird auch seitlich und zuletzt am unteren Rahmen verfahren, bis das Fliegengitter rundum haftet. Es sollte straff und faltenfrei sitzen, aber nicht zu viel Spannung haben.
Ist der Stoff zu knapp bemessen, kann er sich schnell wieder lösen und Insekten Einlass gewähren. Auch das Klebeband hält oft einem zu starken Zug nicht stand. Nach einigen Stunden wird der Sitz des Gitters noch einmal überprüft und wenn nötig nachbearbeitet. An Stellen, die sich gelöst haben, wird das Gitter erneut festgedrückt. Hat man genau und sauber gearbeitet, hält das Fliegengitter nun lange Zeit am Fenster. Löst sich nach einiger Zeit das Klettband wieder, was beispielsweise durch Materialermüdung oder starke Sonneneinstrahlung passieren kann, lässt es sich mit einem Klebestift wieder ankleben.
Dafür muss nur das Fliegengitter abgenommen oder zumindest an der entsprechenden Stelle gelockert werden, bis der Klebstoff getrocknet ist und das Klettband wieder zuverlässig hält. Der Stoff kann zwischendurch auch einmal abgenommen und in der Handwäsche gewaschen werden. Ist er irgendwann zu sehr verwittert, kann er einfach ersetzt werden. Klebt das Klettband noch zuverlässig, kann man sich die Mühe sparen, das Fliegengitter komplett zu erneuern.
Fliegengitter anbringen mit Klettband: Mögliche Alternativen
Ganz ähnlich wie mit Klettband werden Fliegengitter mit Magneten angebracht. Auch hier werden zum Stoff Klebebänder mitgeliefert, die jedoch anstatt der Klettfläche Magnete haben. Der Netzstoff wird mit den magnetischen Gegenstücken ausgestattet. Der Vorteil: Die Fliegengitter können einfacher entfernt werden. Daher eignet sich ein Fliegengitter mit Magneten vor allem für Türen, bei denen ein rundum befestigtes Gitter nicht möglich ist. Auch wer hin und wieder sein Fenster ganz öffnen muss, beispielsweise um Blumen zu gießen oder das Fensterbrett zu säubern, ist mit der Magnetlösung gut beraten.
Sucht man eine professionelle und dauerhafte Lösung, um die Wohnung vor Insekten zu schützen, sind auch fest installierte Insektenschutztüren und -fenster eine Lösung.
Ein Insektenschutz aus einem Aluminiumrahmen und Fiberglasgewebe ist wesentlich haltbarer als der Netzstoff gewöhnlicher Fliegengitter. Allerdings erfordert ein professioneller Insektenschutz oft einen baulichen Eingriff, der auf jeden Fall zuerst mit dem Vermieter abgesprochen werden sollte. Auch ist ein solcher Schutz natürlich kostspieliger als ein einfaches Fliegengitter aus Stoff. An Dachfenstern empfehlen sich oft Fliegengitter-Rollos, welche nicht nur eine Verdunklung, sondern auch guten Schutz vor Insekten bieten. Allerdings lässt sich auch hier selten eine feste Installation vermeiden, für die gebohrt und geschraubt werden muss.
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